Pirmasens / Clausen Wie eine Zehnjährige Autorin mit Superhelden den Buchmarkt erobert

Nachwuchsautorin Laura Metzger gewinnt Preis mit ihrem Superheldenbuch.
Nachwuchsautorin Laura Metzger gewinnt Preis mit ihrem Superheldenbuch.

In der Welt der Superhelden erobert eine junge Schriftstellerin aus Clausen das Herz und den Verstand ihres Publikums. Laura, eine Viertklässlerin, hat sich in der internationalen Arena des Geschichtenerzählens behauptet.

Die zehnjährige Laura Metzger, Schülerin der vierten Klasse an der Grundschule Clausen, hat im März an einem internationalen Schreibwettbewerb für Kinder teilgenommen. Ihre Geschichte zum Thema Superhelden hat es nun in ein Buch geschafft, bei dem ausschließlich Kinder als Autoren fungieren. Das Werk ist inzwischen als Taschenbuch und E-Book bei Amazon und Thalia erhältlich.

„Jede gute Geschichte hat einen Gag“, sagt die pfiffige Zehnjährige, die von ihrer Mutter Katrin den Tipp mit dem Schreibwettbewerb erhalten hat. Ihre Geschichte „Lucy und das Superheldendrama“, die in dem Buch „Superhelden gibt es nicht?“ erschienen ist, ist reich an Humor. Der Superheld Cody, der die Protagonistin Lucy im Wald vor einer schwarzen Gestalt retten möchte, bleibt beispielsweise mit der Unterhose seines Superheldenkostüms in einem Baum hängen. Der Bösewicht, ein schwarzer Magier, hat zudem seine Mühe mit der deutschen Sprache.

Verlag ebnet jungen Talenten Weg auf den Buchmarkt

Als Lucy erfährt, dass auch sie über Superkräfte verfügt, die ihr von ihrer Ururoma vererbt wurden, kämpft sie gemeinsam mit Cody erfolgreich gegen 1000 Roboter. Die Geschichte endet positiv; das Böse wird besiegt. Laura Metzger hat sich die Superheldengeschichte für Papierfresserchens MTM-Verlag ausgedacht, einen unabhängigen Kinder- und Jugendbuchverlag mit Sitz am Bodensee. Dieser Verlag hat es sich zur Aufgabe gemacht, jungen Schriftstellern den Weg auf den Buchmarkt zu erleichtern.

Beim Schreibwettbewerb des Verlags, bei dem neben Laura Metzger 80 Jungen und Mädchen aus Österreich, Deutschland, Italien und der Slowakei mit ihren Texten gewonnen haben, konnten Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren ihre ganz eigenen Superheldengeschichten schaffen. Laura ist stolz auf ihr Werk. „Ich habe mir schon immer gerne Geschichten ausgedacht, irgendwann habe ich damit angefangen, sie aufzuschreiben. Dass ich beim Wettbewerb gewinne, hätte ich eigentlich gar nicht gedacht“, erzählt sie.

Ideen kam beim Fahrradfahren

In der Schule gehört Deutsch zu ihren besten Fächern; sie hat dort auch schon Gedichte verfasst. Die Idee für einen Schreibwettbewerb kam ihr beim Fahrradfahren. „Ich bin dann mit dem Gedanken nach Hause und meine Mutter hat im Internet nach einem passenden Wettbewerb gesucht. Beim Papierfresserchen sind wir fündig geworden“, führt Laura aus. Den fertigen Text, dessen Erstellung laut Laura nicht lange dauerte, schickten Mutter und Tochter schließlich an den Verlag.

„Ich habe in Lauras Text lediglich ein paar Rechtschreibfehler korrigiert, die Geschichte selbst habe ich nicht beeinflusst. Laura hat sie ganz allein geschrieben und ich habe sie abgetippt“, sagt Mutter Katrin Metzger, die ihrer Tochter schon früh Geschichten vorgelesen hat. Für alle jungen Autoren, die im Buch „Superhelden gibt es nicht?“ veröffentlicht sind, gibt es zudem ein Buchpaket. Das kommt Laura gelegen, denn nicht nur das Erfinden eigener Geschichten bereitet ihr Freude, sondern auch das Eintauchen in die Geschichten anderer.

Weitere Geschichten in der Pipeline

„Ich lese sehr viel und schnell. Kürzlich habe ich mit Harry Potter begonnen und bin schon jetzt beim fünften von sieben Bänden“, berichtet sie. Selbstbewusst hinterfragt die junge Dame auch Gelesenes kritisch. „Manchmal denke ich bei einer Geschichte, dass ich es anders gemacht hätte“, sagt sie. Weitere Teilnahmen an Schreibwettbewerben kann sich Laura gut vorstellen, denn sie hat bereits genügend Material gesammelt, da sie mit dem Gedanken spielt, irgendwann eine erfolgreiche Romanautorin zu werden. „Ich habe mir noch eine Geschichte über den Weltraum ausgedacht und arbeite gerade an einem Buch über zwei Schwestern. Da habe ich jetzt schon den dritten Band fertiggeschrieben“, erzählt die Zehnjährige.

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