Kreis Südwestpfalz Startbereit und noch viel zu tun

«Kaiserslautern:» „Die Zierkirschen sind schon halboffen“, sagt ein sichtlich gut gelaunter Stephan Brohl beim Rundgang durch die Parkanlage. Er ist Vorsitzender des Vereins Japanischer Garten Kaiserslautern und freut sich auf den Saisonstart: „Nach so langer Zeit der Planungen und verschiedenen Arbeiten im Winter wollen wir den Garten jetzt auch einmal wieder genießen können.“ Etwa 50 000 Menschen besuchen den nach eigenen Angaben größten Japanischen Garten Europas jährlich. Die Zeichen stehen gut, dass am Sonntag Hanami, das Kirschblütenfest, gefeiert werden kann. Brohl: „Ich kann mich nicht erinnern, dass das schon einmal so früh der Fall war.“ Das Fest sei jährlich nur in einem kurzen Zeitfenster möglich, wenn eben die Kirschbäume in voller Blüte stehen. Brohl: „Das macht den Reiz aus, dass man es nicht so genau planen kann – und dass es nur so kurz gefeiert werden kann.“ Selbst wenn die Kirschen schon jetzt blühen, verspricht Brohl: „Am Sonntag haben wir auf jeden Fall noch Blüten.“Hanami sei auch für die Macher des Japanischen Gartens ein zentrales Fest. Brohl: „Wenn die Leute sich am Sonntag freuen und den Tag bei uns verbringen, schöpfen wir daraus Kraft und Motivation.“ Schließlich sei der Garten ehrenamtlich organisiert. Und an Arbeit mangelt es im Japanischen Garten nicht: Der trockene Sommer 2018 hat seine Spuren hinterlassen, die Buchsbäume reagierten besonders empfindlich und werden nun nach und nach gegen widerstandsfähigere kleinwüchsige Eiben ausgetauscht, kündigt Brohl an. Allerdings gebe es da nur wenige Anbieter, und der Buchsbestand werde nach und nach ausgetauscht. Ein Herzensprojekt von Brohl ist zum Saisonbeginn noch nicht fertig, soll aber bis Juni realisiert sein: Im vergangenen Jahr ist der große Teich von Grund auf saniert worden, die Trittsteine zur Überquerung wurden entfernt. An deren Stelle soll sich eine typisch japanische Zick-Zack-Brücke über die Wasserfläche schlängeln. Die Pläne dazu sind fast fertig und die Finanzierung steht – „dank eines Ehepaares, dass aktiv wird und uns finanziell und mit Know-how hilft“. Einige Sicherheitsaspekte beschäftigen Brohl und die Planer allerdings noch: „Wir wollen ja auf keinen Fall, dass jemand ins Wasser fällt und sich verletzt.“ Kois lassen sich zu Saisonstart allerdings nicht beobachten, denn der Fischbestand in den beiden Teichen wird ausgetauscht. Brohl erklärt: „Wir geben aktuell etwa 40 Kois ab, weil wir unseren Bestand erneuern. Da wollen wir versierten Besuchern künftig mehr bieten.“ Doch Brohl schränkt gleich ein: „Wir werden keine 1000-Euro-Kois einsetzen.“ Stattdessen achte man auf schöne und robuste Fische. Der Vorsitzende von rund 800 Vereinsmitgliedern ergänzt, dass die Teiche mit Frischwasser aus der Lauter gespeist würden. Dieses werde beim Burggymnasium abgepumpt. Die Holzwand zur Lauterstraße hin soll in diesem Jahr ebenfalls noch erneuert werden. Ein städtisches Projekt, wie Brohl sagt: „Damit wird das 20 Jahre alte Provisorium abgelöst.“ Klingt vielleicht vorwurfsvoll, aber die Zusammenarbeit mit der Stadt sei durchweg positiv, betont der Vorsitzende: „Die wissen, was sie an uns haben und haben immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen.“ Die neue Mauer solle weniger wuchtig wirken – und nebenbei etwas mehr Platz für den Bauhof des Gartens lassen. Der japanische Imbiss habe sich etabliert und werde in der aktuellen Saison weiter betrieben. Allerdings wird weiter der Eintrittspreis fällig, um den Imbiss zu erreichen. Brohl verweist in dem Zusammenhang auf viele Partnerschaften des Gartens mit Unternehmen, die ermäßigten oder freien Eintritt in den Park ermöglichten. Internet www.japanischergarten.de

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