Rodalben Rathaus bekommt Hackschnitzelheizung

Ende einer Odyssee: Das Rathaus der VG bekommt eine Holzschnitzelheizung und damit ein nachhaltiges Heizsystem.
Ende einer Odyssee: Das Rathaus der VG bekommt eine Holzschnitzelheizung und damit ein nachhaltiges Heizsystem.

Fast einstimmig (1 Gegenstimme, 1 Enthaltung) beschloss der Verbandsgemeinderat am Montag, für Gesamtkosten von rund 350 000 Euro bei einer 35-prozentigen Förderung durch die BAFA eine neue Holzschnitzelheizung im Rathaus einbauen zu lassen. Damit endete eine zweijährige Odyssee durch ein Dickicht von Heizsystemen.

Die alte Heizung war in den 34 Jahren seit dem Einzug der VG-Verwaltung in die umgebaute frühere Kreisberufsschule störanfällig geworden. Anfangs sollte sie durch eine Gas- Brennwerttechnik erneuert werden. Aber dann änderte sich die Situation durch steigende Energiepreise und denkbare Energieknappheit. Vor einem halben Jahr vollzog der Rat eine Kehrtwende und wandte sich ab von der Gastechnik.

Das Planungsbüro Sappok, Rodalben, erhielt den Auftrag, „Varianten von Wärme- Versorgungssystemen“ gegenüberzustellen. Es verglich eine Pellets- und Holzschnitzelheizung mit einer Gasheizung. Dabei ergaben sich an Kosten für die Kilowattstunde 16 Cent bei Gas, 14 Cent bei Pellets und 4 Cent bei Holzschnitzel. Gegenüber der alten Anlage ergäbe sich generell eine deutliche Ersparnis von etlichen 1000 Kilowattstunden.

Eine Solaranlage für die Sporthalle

Gebaut werden soll eine neue Zentrale im Keller mit zwei Kesseln für das Rathaus und die Sporthalle. Eine Solaranlage für die Sporthalle, die über vier Duschen verfügt, soll es ermöglichen, in der Sommerzeit die Heizung ganz auszuschalten. Abgaswärme in der Kläranlage kann unter Umständen zum Trocknen der Holzschnitzel genutzt werden. Diese Anregung hatte Peter Pfundstein (FWG) eingebracht.

Pfundstein fragte nach der elektrischen Feinstaubabschaltung. Diese sei mit 7000 Euro bereits im Preis enthalten, so das Planungsbüro, das vorab darauf hinwies, dass die Holzschnitzelanlage mehr Überwachung brauche als die Pelletheizung.

Wärmepumpe nicht wirtschaftlich

Die Kritik von Ralf Lehmann (Grüne), eine Wärmepumpe von vornherein ausgenommen zu haben, ließen sowohl VG-Bürgermeister Wolfgang Denzer als auch das Planungsbüro nicht gelten. Eine Wärmepumpe sei aus Gründen der Wirtschaftlichkeit „fragwürdig gewesen“, so Denzer, unter anderem hätten die Heizkörper ausgetauscht werden müssen. Das Planungsbüro verwies auf die „hohen Stromkosten“.

Im Nachhinein empfinde er es als erfreulich, dass „die Entscheidung im Rat so lange gedauert hat“, meinte Lehmann, so sei man von fossilen Brennstoffen weggekommen. Das Ja der CDU-Fraktion für die Holzschnitzellösung begründete Leo Littig mit der Amortisation der Kosten.

Denzer nannte die Holzschnitzellösung „ein nachhaltiges Heizsystem“. Es werde sich zu einem „Vorzeigeprojekt der VG entwickeln“.

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