Kreis Südwestpfalz Pfaff-Gelände: Stadt darf kaufen

Offenbar hat Lauterns Oberbürgermeister Klaus Weichel (SPD) Hindernisse überwunden, die bislang der weitere Entwicklung des früheren Pfaff-Geländes in der Barbarossastadt im Wege standen. Nach RHEINPFALZ-Informationen hat er in Verhandlungen mit dem Innen- und Wirtschaftsministerium, dem Landesrechnungshof, dem Insolvenzverwalter Paul Wieschemann und der Pfaff-Campus-Projekt GmbH & Co. KG (PCP) den Weg für den Erwerb und die Entwicklung des Geländes durch die Stadt geebnet.

Ein Termin am vorigen Freitag mit den beiden Ministerien und dem Rechnungshof soll den Durchbruch gebracht haben. Auf Veranlassung des Rechnungshofs hatte das Land den Umwandlungsprozess für das Pfaff-Gelände neu aufrollen müssen – zugunsten einer kommunalen,statt vorher privaten Entwicklung des Areals. Ein zufriedener OB informierte auf Wunsch verschiedener Stadtratsfraktionen im Rathaus über die aktuelle Entwicklung. Nach RHEINPFALZ-Informationen soll der Großteil des Areals in städtisches Eigentum übergehen – zum symbolischen Preis von einem Euro. Die Pfaff-Campus-Projekt GmbH & Co. KG verzichtet auf ihr Optionsrecht für den Erwerb des Pfaff-Geländes. Die private Entwicklungsgesellschaft geht nach RHEINPFALZ-Informationen freilich nicht leer aus. 15 Prozent der Fläche sollen ins Eigentum der Gesellschaft übergehen, die ursprünglich vom Land gerufen worden war, die Fläche zu entwickeln, dann aber auf Druck des Rechnungshofs fallengelassen wurde. Es handelt sich dabei um Grundstücke an der Herzog-von-Weimar-Straße und im Bereich der früheren Pfaff-Lehrwerkstatt. Die Fläche in der Herzog-von-Weimar-Straße gilt als nicht verunreinigt, diejenige im Bereich der Lehrwerkstatt hingegen als stark verseucht. Als Kaufpreis für die Flächen sind 1,8 Millionen Euro im Gespräch. Die Gesellschaft muss die kontaminierte Fläche selbst sanieren. Der Insolvenzverwalter, der derzeit noch die Verfügungsgewalt über das Gelände der insolventen Taunussteiner Grundstücksgesellschaft Black & Blue GmbH besitzt, soll auf finanzielle Forderungen seinerseits verzichtet haben. Die Gläubigerversammlung soll dem Konzept zugestimmt haben. Die Stadt wird das Gelände mit finanzieller Hilfe des Landes entwickeln. Im Gespräch ist ein Erhalt des Heizwerks und der Pförtnerloge, verbunden mit der Idee, dort ein Pfaff-Museum entstehen zu lassen. Im Zuge des Geländeverkaufs durch die Stadt ist nach RHEINPFALZ-Informationen eine Veräußerung von Fläche auch an die Stadtwerke Kaiserslautern vorgesehen. Sie sollen sich für Grundstücke interessieren, die an ihr eigenes Gelände in der Brandenburger Straße grenzen. Hier wollen die Stadtwerke ihre Konzernzentrale entwickeln. Dafür sollen Firmengebäude in der Bismarck- und Burgstraße s aufgegeben werden. Klaus Weichel mag den Tag noch nicht vor dem Abend loben. „Es ist immer noch ein sensibles Projekt, in das zwei Ministerien und der Rechnungshof involviert sind. Wir sind auf einem sehr guten Weg. Es bedarf noch einer verbindlichen Abstimmung zwischen den beteiligten Ministerien und dem Rechnungshof über die detaillierte Behandlung und Finanzierung der Grundwassersituation auf dem Pfaff-Gelände.“ (rdz)

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