Kreis Südwestpfalz Nach der Amtszeit: Den Bürgermeister schnell vergessen

ROSENKOPF. Rosenkopfs Ortsbürgermeister Jürgen Plagemann hat für sich einen persönlichen Leitspruch gefunden, der sein Verständnis von Kommunalpolitik beschreibt: „Wenn man mich hinterher schnell vergessen hat, war’s eine ruhige Zeit.“ Das Hinterher beginnt vielleicht erst in fünf Jahren: Plagemann, seit 1999 Bürgermeister, tritt am 25. Mai erneut an.

Eine ruhige Zeit sei gleichbedeutend mit einer guten Zeit. Denn nicht die spektakulären Dinge seien für den Bestand und die Fortentwicklung eines Dorfes entscheidend, sondern die normalen Dinge. „Dass die Straßen gemacht sind zum Beispiel“, sagt der Ortschef. Die Bürger sollten nicht über Gebühr dadurch belastet werden, dass sich ein politisch Verantwortlicher ein Denkmal setze, sich selbst verwirklichen wolle. Diese bescheidene Auffassung von der Arbeit eines Ortsbürgermeisters möchte der 60-Jährige, der die Geschicke der 400-Seelen-Gemeinde leitet, in einer weiteren Amtsperiode vertreten. Der in Hilst (Verbandsgemeinde Pirmasens-Land) geborene Plagemann, lebt schon seit 1958 in Rosenkopf, der ehemalige Landwirt und jetzige Versicherungs-Betriebswirt sieht sich durchaus als „Ur-Rosenkopfer“, denn an seine frühen Jahre in Hilst könne er sich gar nicht mehr erinnern. „Wie geht’s dem Ort?“ sei für ihn die vorrangige Frage, seit er sich in der Ortspolitik engagiert. Zunächst 15 Jahre als Ortsbeiratsmitglied, seit 1999 eben als Ortsbürgermeister. In seine Amtszeit seien die wichtigsten Projekte wie Glockenturm, DGH-Erneuerung und die Entwicklung des Neubaugebiets gefallen. „Ich stelle mir für eine kommende Amtszeit vor, dass das Dorfgemeinschaftshaus weiter in Schuss gebracht und der Dorfplatz noch ansprechender gestaltet wird“, sagt er. Jürgen Plagemann hält auch die kulturelle Versorgung einer Landgemeinde für unbedingt notwendig, das Stichwort hierzu laute „Wohlfühlfaktor.“ Der Heimat- und Kulturverein, dem er vorsteht, sorgt mit seinen alljährlichen Theatervorstellungen dafür, dass zum einen kulturelles Interesse befriedigt wird, und zum anderen, dass Geld in die Gemeindekasse fließt. Plagemann mischt bei der Schauspieltruppe leidenschaftlich gerne mit, das Agieren auf der Bühne ist für den Vater dreier erwachsener Kinder seit 1983 ein Thema. Er habe kein Problem damit, sich auch mal „zum Deppen“ zu machen – in einem Lustspiel wohlgemerkt. Jürgen Plagemann hat noch ein weiteres Steckenpferd, bei dem er Kraft für Beruf und Kommunalpolitik tankt. Der Begriff „Steckenpferd“ ist sogar fast wörtlich zu nehmen: „Ich bin Reiter.“ (bun/Archivfoto: Moschel)

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