Merzalben Jagdhunde meistern berüchtigte Prüfung

Die Besteher der 69. Verbandsschweißprüfung Pfälzerwald (von links): Martin Wilke mit „Zippa Rheinländer“, Tanja Kaiser mit „Ber
Die Besteher der 69. Verbandsschweißprüfung Pfälzerwald (von links): Martin Wilke mit »Zippa Rheinländer«, Tanja Kaiser mit »Berthold-Franz von der wilden Hatz« und Jens Kerll mit »Andra vom Wagnerstal«.

In den Wäldern um Merzalben stellten sich Jäger und ihre treuen Vierbeiner einer Herausforderung, die ihresgleichen sucht. Die legendäre Prüfung, bekannt für ihre Strenge und den Respekt, den sie unter Suchspezialisten genießt, bot auch dieses Mal Spannung und Überraschungen.

Sie gilt als eine der anspruchsvollsten Prüfungen für die Nachsuche in ganz Deutschland. Die „Verbands-Schweißprüfung und Verbands-Fährtenschuhprüfung Pfälzerwald“. Am vergangenen Samstag haben die sechs Gespanne, also Jäger mit Jagdhund in den Revieren rund um Merzalben, erlebt, dass die Prüfung den Ruf zurecht besitzt.

Wie René Roger Kirsch, der Prüfungsleiter aus Hauenstein, berichtet, haben von fünf Teilnehmern der 20-Stunden-Fährte drei bestanden. Zwei Teilnehmer waren auf einer sogenannten „Schweißfährte“ – Schweiß ist Rehblut – und drei weitere auf einer „Fährtenschuhprüfung“ unterwegs, bei der mit den Schalen (Klauen) eines Wildschweines eine Fährte gelegt wird.

Gespann hört „Sau tot“ nicht

Dabei erzielte Martin Wilke aus Erfweiler, nun wohnhaft in Landau, mit seiner Deutschen Wachtelhündin Zippa Rheinländer das beste Prüfungsergebnis. „Er hat von Anfang bis Ende akribisch gearbeitet“, lobt Kirsch das Ergebnis der insgesamt acht Wertungsrichter.

Norbert Fecht aus Erlenbach und seine Deutsch- Langhaar-Hündin „Emma die Dritte vom Lönsstein“, die einzigen Teilnehmer der 40-Stunden-Fährte, hörten das Signal „Sau tot“ nicht. Dieses Zeichen weist darauf hin, dass das Gespann das Wildschwein auf einer rund einen Kilometer langen Fährte gefunden hat. Nach etwa 500 Metern kam es zum Abbruch der Fährtenarbeit. „Es war nicht der Tag des Gespannes“, kommentierte Kirsch im Nachgang. Trotz der Enttäuschung kann sich der erfahrene Jäger damit trösten, dass er in den vergangenen beiden Jahren jeweils erfolgreich an der legendären Verbandsschweißprüfung Pfälzerwald teilgenommen hat. Am Wochenende vom 13. bis 14. Juni steht die 70. Auflage der Prüfung an, ein Jubiläum, das wie jedes Jahr von den Jagdhornbläsern der Kreisgruppe Pirmasens-Zweibrücken musikalisch umrahmt wird.

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