Kreis Südwestpfalz Erst tonnenweise Trümmer aus dem Weg räumen

Was den Brand auf einem ehemaligen Bauernhof in Kleinsteinhausen ausgelöst hat, steht laut der Polizei Pirmasens noch nicht fest: „Es ist noch nichts bekannt“, hieß es gestern Nachmittag. Wie am Samstag ausführlich berichtet, kam es am späten Freitagmorgen in der Bergstraße zum größten Feuerwehreinsatz in der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land in den vergangenen Jahrzehnten.

„Die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Hilfskräften hat hervorragend funktioniert“, zog Wehrleiter Markus Schmidt am späten Freitagabend ein Fazit. Im Einsatz waren die Löscheinheiten aus Kleinsteinhausen, Walshausen, Großsteinhausen, Riedelberg, Hornbach, Althornbach, Dellfeld, Contwig, Rosenkopf – sie waren in unserem Bericht vom Samstag nicht erwähnt – und Käshofen. Dazu kamen Feuerwehren aus der Stadt Zweibrücken und Nachbarverbandsgemeinden: Bottenbach, Rieschweiler, Trulben und Lemberg. Der Flughafen Zweibrücken hatte zu Beginn der Löscharbeiten dafür gesorgt, dass genug Löschwasser zur Verfügung stand. Dafür wurde ein 8000 Liter fassendes Flugfeldlöschfahrzeug eingesetzt, das am Zweibrücker Flugplatz stationiert ist und unter anderem zum Einsatz käme, wenn ein Flugzeug auf der Start- oder Landebahn in Brand gerät. „Insgesamt kamen etwa 150 Feuerwehrkräfte mit 26 Fahrzeugen zum Einsatz“, teilte Markus Schmidt mit. Die Einsatzleitung hatte sein Stellvertreter Andreas Glahn aus Contwig. Sanitätsdienste aus dem Landkreis waren für die Absicherung der eingesetzten Kräfte mit 15 Helfern und vier Fahrzeugen vor Ort. Eine Katastrophenschutzeinheit der Kreisverwaltung kümmerte sich um die Verpflegung der Einsatzkräfte. Bei den Bergungs- und Räummaßnahmen unterstütze das THW mit 15 Kräften und einem Radlader die Feuerwehr. Die Kriminalpolizei Pirmasens ermittelt wegen der Brandursache. Das ist unter anderem deshalb schwierig, weil die vier Scheunen und Ställe schon voll brannten, als das erste Löschfahrzeug in der Bergstraße eintraf. Im Einsatz war zudem eine Kanalreinigungsfirma aus Pirmasens, die das Löschwasser abpumpte. Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker verschaffte sich schon während der Löscharbeiten einen Überblick und sprach den Kräften gemeinsam mit der Einsatzleitung ein großes Lob für ihren Einsatz aus. Wenige Meter vor den landwirtschaftlichen Gebäuden steht ein Wohnhaus, in dem zwei Familien lebten. Die Feuerwehr konnte mit einer Riegelstellung verhindern, dass die Flammen auf das Haus übergriffen. Dabei baut sie eine Art Wasserwand zwischen dem brennenden und dem zu schützenden Bereich auf. Zwar fing das Haus nicht an zu brennen, aber die Hitze beschädigte Fenster, die Außenfassade und auch Spielsachen, die im Hof standen – darunter ein rotes Plastikfahrzeug mit der Aufschrift „Feuerwehr“. „Obwohl massive Löschmaßnahmen eingeleitet waren, konnte die in Vollbrand stehende Scheune mit angebauten Stallungen nicht gehalten werden“, schreibt der Wehrleiter. Zeitweise wurde mit vier B-Rohren und elf C-Rohren gelöscht. Der Brand war um 13.45 Uhr unter Kontrolle – zweieinhalb Stunden nachdem der Alarm losging. Schwierig gestalten sich die Nachlöscharbeiten: Um die Glutnester zu erreichen, müssen zuerst mehrere Tonnen der Trümmer und Gebäudeteile abgetragen werden. Der Brandschutt wird aufgeladen und an einer Stelle außerhalb der Ortsgemeinde zwischengelagert. Den Schaden schätzen Polizei und Feuerwehr auf mindestens 300 000 Euro. Verletzte gab es keine. (bfl/mml)

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