Kreis Südwestpfalz Einstimmig für Kurt Pirmanns Sohn

Die Verbandsgemeindeverwaltung Zweibrücken-Land hat seit 1. August einen neuen Wassermeister: Es ist Marc Pirmann, der Sohn des ehemaligen Verbandsbürgermeisters. In den politischen Reihen werden nun kritische Stimmen laut: Verbandsgemeinderat und Personalausschuss seien nicht eingebunden gewesen, zudem habe die Personalie ein Geschmäckle. Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker (SPD) erklärt jedoch, es sei alles korrekt gelaufen.

Marc Pirmann, der bislang beim Umwelt- und Servicebetrieb (UBZ) der Stadt Zweibrücken arbeitete, hat zum 1. August Gustav Kühn abgelöst. Kühn geht in Ruhestand, derzeit baut er laut Gundacker Überstunden ab. Pirmann ist nach Gundackers Worten bisher noch kein Wassermeister, sondern Feinwerkmechanikermeister. Er sei aber bereit, sich weiterzubilden. Der Wassermeister arbeitet bei den Verbandsgemeindewerken in Contwig und ist dort für die Wasserversorgung, die Wasserhausanschlüsse und die Wasserzähler zuständig. „Es gab eine Ausschreibung, es gab sechs oder sieben Bewerbungen, und es gab einen Auswahlprozess. Wir haben uns einstimmig für Marc Pirmann entschieden“, sagt Gundacker. Mit „wir“ meine er Mitarbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung. Auch der Personalrat sei eingebunden gewesen. Pirmann sei der „bestqualifizierte Bewerber“, sagt Gundacker, unabhängig davon, dass er der Sohn seines Amtsvorgängers ist. In der Ausschreibung sei eine Meisterausbildung als Voraussetzung genannt worden − verbunden mit der Bereitschaft, sich zum Wassermeister weiterzubilden. Die Bewerber hätten nicht schon jetzt zwingend Wassermeister sein müssen. Jürgen Gundacker erklärt, die Personalie müsse nicht durch den Verbandsgemeinderat: „Nur wenn es um Gehaltsgruppen über E 8 geht, brauche ich eine Ratsentscheidung.“ E 8 meint eine Gehaltsstufe im öffentlichen Dienst. Je höher die Zahl hinter dem E, desto höher der Verdienst. Kühns Nachfolge sei jedoch geringer als E 8 ausgeschrieben worden. Er habe bislang keine Gelegenheit gehabt, den Rat zu informieren, sagt Gundacker. Als der neue Verbandsgemeinderat Anfang Juli erstmals tagte, sei das Auswahlverfahren für die Stelle noch gelaufen. Seitdem gab es keine weitere Ratssitzung. Der neue Personalausschuss, in dem Einstellungen gewöhnlich besprochen werden, habe noch nicht getagt. „Natürlich hätte ich den Personalausschuss einberufen können“, sagt Gundacker. Doch sei das Thema „nicht in meinem Fokus“ gewesen. „Es ist jetzt so, wie es ist.“ (sbn)

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