Rodalben Auch der Holzwurm setzt der Marienkirche zu

Die Marienkirche in Rodalben wird nach der Beschädigung durch einen Einbruch repariert.
Die Marienkirche in Rodalben wird nach der Beschädigung durch einen Einbruch repariert.

In diesen Tagen beheben hiesige Firmen Schäden an der Marienkirche, die Jugendliche beim Einbruch über den Dachstuhl am Karfreitag verursacht hatten. Die Kirche war deshalb zeitweise gesperrt gewesen.

Durch den westlichen Seiteneingang waren die jugendlichen Täter zum Dach hinauf gestiegen. Laut Pfarrer Franz Ramstetter sei dieser Aufstieg „nicht ungefährlich“ gewesen. Die Treppenstufen seien ausgesprochen schmal und locker, oben liege zwischen Balken und Sparren keine trittfeste Deckenschale.

Ein Jugendlicher durchtrat denn auch die Deckenschale des Kirchenschiffs und verursachte dabei eine etwa einen halben Meter große Öffnung an der Decke. In die Kirche, so Ramstetter, gelangten die Täter nicht, so dass im Innenraum keine weiteren Schäden entstanden.

Inzwischen habe die Firma Tretter, Rodalben, die Deckenschale wieder geschlossen und die Fläche neu gestrichen, erklärte Markus Herr von der Pressestelle der Diözese auf Anfrage. Wegen des nur von innen möglichen Zugangs bedurfte es zur Reparatur eines Gerüstzugangs. Beschädigt hatten die Eindringlinge auch die Bleiglasfenster, durch das Werfen von Steinen gingen die Scheiben zu Bruch. Diese Instandsetzung übernimmt die Schreinerei Schehl, Rodalben, wie es hieß „im Laufe des Monats November“.

„Substanzerhaltende Maßnahmen“

„In beiden Fällen“, sagte Herr, „handelt es sich nicht um Schönheitsreparaturen, sondern um substanzerhaltende Maßnahmen“. Die Kostenschätzung für die Arbeiten gehe von einem Betrag von 3000 Euro aus. Das Bistum und seine Pfarreien seien gegen Schäden durch Einbruch sowie Vandalismus im Zusammenhang mit einem Einbruch versichert. Die Entscheidung, ob „die Täter in Regress genommen werden“, liege bei der Versicherung.

Im RHEINPFALZ- Gespräch verwies Ramstetter vorab schon einmal auf weitere und noch aufwändigere Arbeiten im und am Gebäude der Marienkirche im Frühjahr. Zum Einen müsse „die marode und wackelig gewordene Treppe“ zum Dachstuhl erneuert werden schon im Hinblick auf dort hin und wieder anstehende handwerkliche Arbeiten.

Zum Anderen bereite der Holzwurm Probleme. In den Bänken und im „Chorgestühl vorne rechts“ würden stets aufs Neue Nester entdeckt. „Der Befall hat ein Ausmaß angenommen, das massives Einschreiten durch Begasen erfordert“. Damit einher gehe denn wieder eine mehrtägige Sperrung der Marienkirche.

Die Anfänge der historischen Marienkirche reichen ins Mittelalter zurück. Spuren der Geschichte dokumentieren der romanische Turm und die romanischen Fenster, die spätmittelalterliche Wandmalerei und die Deckenfresken, die Erweiterung des Gebäudes in der Zeit der Gotik und die prägende barocke Innengestaltung mit einer Nachbildung des Altars von Pavia.

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