Kreis Südliche Weinstraße Ziele sind gesteckt

Ein Dorf bestehe aus Häusern, Straßen und seiner Einbettung in die Landschaft, das sei das, was man sehe. „Viel wichtiger sind aber die Menschen, die Leben ins Dorf bringen“, sagte der Oberschlettenbacher Beigeordnete Christian Burkhart beim Neujahrsempfang der Gemeinde in der Lindelbrunnhalle, zu der gut ein Drittel der aktuell 144 Einwohner gekommen war.

Burkhart, der in Ermangelung eines amtierenden Ortsbürgermeisters seit Monaten die Amtsgeschäfte führt, verglich eine gute Dorfgemeinschaft mit einem Feuer das brennt, weil viele einzelne Holzscheite aufgelegt werden. „Sich in die Dorfgemeinschaft einzubringen, bringt jedem Einzelnen etwas, ich wünsche ihnen ein Herz voll Dankbarkeit, um mutig in die Zukunft zu gehen“, war sein Wunsch an die Bürger. In seinem Rückblick ließ er die Feste und das ehrenamtliche Engagement des vergangenen Jahres revue passieren: Die Feier 50 Jahre Dorfbrunnen, der aufwendig geschmückte Osterbrunnen, der „Pingschdequack“, das Maibaumstellen, den Kräutermarkt und die Nikolausfeier. Verwirklicht worden sei das neue Wanderwegekonzept, das die kleinste selbstständige Gemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße über die Grenzen hinaus bekannt mache. Das Dorfentwicklungskonzept sei nach sieben Jahren, in denen die Gemeinde Schwerpunktgemeinde in der Dorferneuerung war, verabschiedet worden, der Gesangverein singe nach Jahren des Stillstandes wieder einmal im Monat und die Planung für die Wassertrete sei endlich unter Dach und Fach. 5000 Euro hatte ein Bürger vor Jahren dafür gespendet. Sie soll jetzt am oberen Dorfbrunnen gebaut werden, der Auftrag ist vergeben. „Es hat auch Turbulenzen gegeben, unser Ortsbürgermeister ist weitergezogen, ich habe mich als Beigeordneter der Herausforderung gestellt“, so Burkhart zum Wegzug des ehemaligen Ortschefs Peter Vollmöller im vergangenen Jahr und der mangels Kandidaten gescheiterten Urwahl im Dezember. „Eine Lösung haben wir im Gemeinderat noch nicht gefunden, wer sich berufen fühlt, soll sich bei uns melden“, war sein Appell an die Bürger. Die Sanierung der Sanitäranlagen in der Lindelbrunnhalle sei schon lange geplant und soll jetzt verwirklicht werden, ebenso wie der Bau des Mehrgenerationenplatzes unterhalb der Halle, kündigte Burkhart an. Die Hoffnung, über das kommunale Förderungsgesetz einen hohen Zuschuss für eine umfangreiche Sanierung der Halle zu bekommen, habe sich im vergangenen Jahr zerschlagen, da das Geld aus diesem Topf nicht an die Kommunen weitergegeben worden sei. „Wir mussten noch mal umplanen“, erklärte der Beigeordnete die deutlich reduzierte jetzige Planung. In das Förderprogramm für Mehrgenerationenplätze könne die Gemeinde auch nicht mehr aufgenommen werden, da es auslaufe. 135.000 Euro stünden jetzt für die Sanitäranlagen und den Mehrgenerationenplatz zur Verfügung, die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion habe ihre Zustimmung zur Planungsänderung und zum vorzeitigen Baubeginn gegeben. Grundsätzlich sei es ein Anliegen von ihm, den gut erhaltenen Ortskern und die Lindenallee, die beide „einzigartig“ seien, zu erhalten so Burkhart. (pfn)

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