Kreis Südliche Weinstraße Spektakel in luftigen Höhen

Modellflieger-Vielfalt beim Schauflugtag am Wochenende, der durch die Anwesenheit eines italienischen Piloten auf der 20.000 Quadratmeter großen Anlage des Modellflugvereins Gommersheim in der Gemarkung Ochsenlache auf der Ganerb internationalen Charakter hatte. Den rund 800 Besuchern, davon 280 am ersten Tag, wurde ein attraktives Programm geboten.

Die Zuschauer, darunter auch Modellbauer, konnten trotz eines launischen Wettergottes wieder Kunstflugmanöver auf höchstem Niveau und viele unterschiedliche Modelle bewundern. In der Luft waren Schrauben, Loopings und Rückenflügen zu bewundern. Zum Glück strahlte die Sonne am ersten Tag in ihrer vollen Pracht. Dem bewölkten Himmel am Sonntag gewannen die Piloten etwas Positives ab. „Man muss nicht in die Sonne schauen“, erklärte ein Modellflieger aus dem Westerwald. Das Spektakel zu Lande und in der Luft begeisterte die Zuschauer und Modellflieger gleichermaßen. Letztere kamen nicht nur aus der Südpfalz oder Italien, sondern waren auch von befreundeten Clubs in Baden-Württemberg, Hessen und dem Saarland angereist. Rund 50 Piloten präsentierten ihre Fluggeräte – darunter schnittige turbinenbetriebene Jets, elektrisch oder mit Verbrennungsmotoren betriebene Motorflugzeuge, Hochleistungselektrosegelflugmodelle, Doppeldecker und Schleppflieger für die Segelmodellen. Da gab es das solarangetriebene Leichtmodell, 25-Kilogramm-Flugzeuge oder eine D-Elga als Schleppflugzeug. Die Besucher erfuhren, dass die wichtigste Voraussetzung für ein Motorflugmodell, das zum Schleppen eingesetzt wird, ist: Leistung, Leistung und nochmals Leistung. Eine wichtige Erkenntnis für Markus Spitz, Vizepräsident des Modellflugvereins, ist, dass die neuen Turbinenmodelle (Jets) technisch weit vorangekommen sind, niemand müsse mehr laute Geräusche befürchten. Zudem sei erfreulich, dass man sich in den Vereinen um den Nachwuchs nicht zu sorgen brauche. Der Modellflugverein Gommersheim, der 1978 aus der Taufe gehoben wurde, zählt aktuell 110 Mitglieder – 50 davon aktive Flieger – und zwei Ehrenmitglieder im Alter zwischen acht und 82 Jahren. Unter den Mitgliedern 16 Jugendliche. Zuschauer, die selbst nicht viel von der Fliegerei verstanden, konnten dem sachkundigen Kommentar des Moderators lauschen. Die Attraktion bei den Kindern war neben der Hüpfburg ein „Gutselbomber“. Das Flugzeug, das dazu seit vielen Jahren im Einsatz ist, hatte Motorprobleme. Aber schnell war eine Ersatzmaschine gefunden, die voll beladen mit Süßigkeiten aufstieg und dann aus luftiger Höhe seine ganze Ladung zur Erde niederprasseln ließ. „Toll, was die Leute an Zeit und Geld investieren und wie viel technisches Verständnis dahintersteckt“, meinte ein Besucher, der aus Friesenheim gekommen war. Sein 14-jähriger Enkel Tom teilte die Begeisterung, sah aber auch den Zeitaufwand, der für einen Schüler, der noch andere Hobbys hat, schwer aufzubringen ist. (som)

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