Kreis Südliche Weinstraße „Situation bleibt überschaubar“

In diesem Jahr rechnet Bürgermeister Kurt Wagenführer (FWG) für die Verbandsgemeinde Annweiler mit einer Verdoppelung der Zahl an Asylbewerbern. Die Situation bleibe aber trotzdem überschaubar, sagte er am Dienstag in der Sitzung des VG-Ausschusses für Jugend, Senioren und Soziales.

Die Bürger begegneten den Menschen mit freundlicher Aufmerksamkeit. Derzeit könne die VG noch genügend Wohnungen zur Verfügung stellen, teilte Wagenführer mit. Auch ein Haus habe sie zu einem Preis erwerben können, wie er auf dem freien Markt nicht zu haben wäre. Für andere Verbandsgemeinden werde die Wohnungssuche hingegen zunehmend dramatisch. Gettos dürften aber auf keinen Fall entstehen. Jürgen Kölsch, Leiter der VG-Sozialverwaltung, informierte über die gegenwärtige Flüchtlingssituation. Die Kreisverwaltung weist die Flüchtlinge nach einem Schlüssel zu, der von der Einwohnerzahl in der jeweiligen Verbandsgemeine abhängt, so Kölsch. Für die VG Annweiler sind das 17 Prozent der im Kreis gemeldeten Asylbewerber. 85 von ihnen hätten Anspruch auf gesetzlich geregelte Leistungen, 25 Personen könnten sie nicht beanspruchen, würden aber weiterhin betreut. Laut Kölsch sind von den 85 Gemeldeten nur fünf Personen anerkannt worden. Die anderen müssten im Grunde abgeschoben werden. Das sei aber seit 2009 nicht mehr passiert und den Betroffenen nach den Jahren in Deutschland auch nicht mehr zuzumuten. Alle zwei Wochen müssen sich die Asylbewerber bei der Verwaltung melden, alle drei Monate bei der Kreisverwaltung, um den Aufenthalt verlängern zu lassen. So soll verhindert werden, dass sich Personen an mehreren Orten melden. Derzeit stammen die Bewerber aus 16 Ländern. Wer aus einem politisch sicheren Herkunftsland kommt, müsse eigentlich gehen, bemerkte Kölsch. Aber gerade solchen Ländern entstammten meist gut ausgebildete Menschen, die wegen ihrer Sprachkenntnisse auch wichtig für die Gesellschaft seien. Solchen Fachkräften würden auch Arbeitsstellen vermittelt. Insbesondere die syrischen Familien ließen sich gut integrieren. Sie dürften auch wegziehen. Probleme bereiteten eher Einzelpersonen aus verschiedenen Volksgruppen. (ppo)

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