Südpfalz „Resolution reicht für Bahn-Reaktivierung nicht“

Stillgelegtes Bahngleich bei Herxheim.
Stillgelegtes Bahngleich bei Herxheim.

Die Resolution des Kreistags SÜW zur Bahnstrecken-Reaktivierung in der Südpfalz sei gut gemeint und ein deutliches Bekenntnis zu einer mehr als überfälligen Verbesserung des ÖPNV, reagiert Südpfalz mobil auf unseren Artikel „Neubewertung zu Bahn gefordert“. Allerdings sollte nicht vergessen werden, dass die Chancen für die Reaktivierung vor 20 Jahren bereits einmal leichtfertig vertan worden seien, so die Ansicht des Fahrgastverbands.

Das damalige „Gehrmann-Gutachten“ sei vollkommen kritiklos hingenommen worden, obwohl es erkennbar die Reaktivierung totgerechnet habe, führt Vorsitzender Magnus Hellmich an. Ein Veto bei den Kreisen Südliche Weinstraße und Germersheim sowie beim Verkehrsministerium sei nicht angenommen worden. „Hätte man seinerzeit ein ähnliches Engagement an den Tag gelegt wie jetzt, wären die Strecken wohl schon längst in wieder Betrieb“, mutmaßt Hellmich. In der nun verabschiedeten Resolution fordern die Südpfälzer Kommunen, dass der Umweltaspekt bei der Nutzen-Kosten-Untersuchung stärker gewichtet wird, nach der bislang von einer Reaktivierung der Strecken von Landau nach Germersheim und Herxheim (Rülzheim) abgeraten wird.

Die aktuell gültigen Kriterien gelten erst seit 2017. „Wie konnten diese zustande kommen angesichts der Tatsache, dass Deutschland 2015 dem Pariser Klimaschutzabkommen beigetreten ist“, wirft Südpfalz mobil der Bundespolitik Versagen vor. Auf kommunaler Ebene wundert sich der Verband, warum erst jetzt Kritik an den nicht mehr zeitgemäßen Bewertungsmaßstäben geübt wird. Er kommt zum Schluss: „Diese Resolution wird nicht ausreichen. Es bedarf zusätzlichen Drucks in Berlin“, richtet sich Hellmich an die Südpfälzer Bundestagsabgeordneten.

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