Kommentar Rebmeerbad: Streit um Wassertemperatur ein unwürdiges Schauspiel

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Vor allem die Verwaltungsspitze steht im Streit um die Wassertemperatur im Rebmeerbad in schlechtem Licht da. Sie muss die richtigen Lehren daraus ziehen.

Die Heizung im Rebmeerbad wird hochgedreht, die Schwimmabteilung ist gerettet – sofern die Fraktionsvorsitzenden nicht widersprechen. Und zwar dank des Einsatzes des Trainers Klaus Janson und der Eltern der Kinder, denen der Verlust ihres Hobbys drohte. Das ist aller Ehren wert, leider aber das einzige Positive rund um den Streit um die Wassertemperatur.

Nach einem Jahr erbitterter Auseinandersetzung zwischen den Sportlern und der Verwaltungsspitze bleiben nur Verlierer übrig. Allen voran der für Bäder zuständige Beigeordnete Martin Engelhard. 2023 zu entscheiden, das Wasser nicht zu heizen und nach lauten Protesten nur auf 21 Grad, war ein Fehler. Daraus nicht die Lehren zu ziehen und dem Verbandsgemeinderat in diesem Jahr denselben Fehler zu empfehlen, war ein noch größerer. Dass die Schwimmer um Janson das als Affront sehen würden, war absehbar. Von ihnen dann auch noch zu verlangen, 10.000 Euro aufzutreiben, damit sie Schwimmtraining und Schwimmkurse in einem öffentlichen Bad anbieten können, ist empörend.

Eine weitere Verliererin ist Verbandsbürgermeisterin Kathrin Flory. Als Verwaltungschefin hätte sie ein Machtwort sprechen und das unwürdige Schauspiel beenden müssen. Sie tat es nicht und nahm damit in Kauf, dass ihre Verwaltung in einem schlechten Licht dasteht.

Verlierer Nummer drei sind diejenigen im Verbandsgemeinderat, die bislang gegen den Einbau einer Solarthermieanlage waren. Diskutiert wird darüber seit Längerem, bestellt ist sie immer noch nicht. Müsste zum Heizen nicht teures Öl verbrannt werden, wäre die Temperaturdebatte gar nicht erst aufgekommen. Denn eines muss man Engelhard zugutehalten: Seine Argumente, das kalte Wasser spare Geld und diene dem Klimaschutz, sind keine schlechten.

Es bleibt zu hoffen, dass in der Verwaltung spätestens jetzt ein Lerneffekt eingetreten ist. Denn wenn die Schwimmer in einem Jahr wieder um Geld für die Heizung betteln müssen, wäre das absurd. Und das kann niemand im Schloss wollen.

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