Annweiler Mitglied des KV Annweiler erhält Goldenen Löwen mit Brillanten

Werner Weiß ist von Kind auf mit der Fasnacht verwurzelt.
Werner Weiß ist von Kind auf mit der Fasnacht verwurzelt.

Für einen aktiven Fastnachtsnarren der Region gilt der Goldene Löwe mit Brillanten als die höchste Auszeichnung, die ihm zuteilwerden kann. Wieso sie bei Werner Weiß aus Annweiler längst überfällig war.

Werner Weiß ist von Kind auf mit der Fasnacht verwurzelt. Schon als Elfjähriger marschierte er bei den Prunksitzungen des KV Annweiler zusammen mit seinem jüngeren Bruder Erich hinter seinem Papa Emil Weiß, damals Hofmarschall, zu den Klängen des Narrhalla-Marsches in Annweilers Hohenstaufensaal ein. Das war 1954, und der kleine Werner gehörte dem Kinder-Elferrat an. Die Fasnacht wurde ein Bestandteil seines Lebens. Bis heute ist er Annweilers „Bockstallesiern“ treu geblieben, ist noch aktiv, obwohl er schon auf die Achtzig zugeht. Der Goldene Löwe mit Brillanten, den er von der Vereinigung Badisch-Pfälzischer Karnevalsvereine überreicht bekam, ist für ihn die Krönung seiner Laufbahn geworden.

Drei Freunde gründen Narrenfohlen

Sie war längst fällig. Das Publikum kannte Werner Weiß lange Zeit als begabten Sänger, der es verstand, zu unterhalten, wobei er sich selbst auf Gitarre und Akkordeon begleitete. Kurz nachdem er 1966 Mitglied im KVA geworden war, gründete er mit seinen Freunden Kurt Brödel und Rainer Achtermann die „Narrenfohlen“ der Bockstallesier. Scharfzüngig, dabei niemals verletzend, nahmen die drei Fasnachter alles aufs Korn, was sich in der Trifelsstadt an Komischem oder Verrücktem zugetragen hatte. Die gereimten Texte dazu stellten sie sich selber zusammen. Für die Melodien bedienten sie sich am Reichtum gängiger Schlager mit Refrain zum Mitsingen und -schunkeln. Meist waren die Bürgermeister und Stadträte ihre Zielscheiben. Da wird sich die eine oder andere Prominenz erwartungsvoll, aber wohl auch mit Herzklopfen unter die Menge gemischt haben.

Während der 1970er-Jahre gründete Weiß in der Nachfolge der Narrenfohlen das „Bockstall-Trio“, dem nun auch Ehefrau Uschi als erste aktive Fastnachterin der Bockstallesier angehörte. Schließlich vergrößerte sich die Gesangsgruppe 1984 zum „Bockstall-Quartett“. Aus den gesammelten Texten der Schunkellieder mit den dazu passenden Melodien entwarf Werner Weiß ein eigens für den Gebrauch im Verein zusammengestelltes Liederheft. In der Kampagne 1966/1967 stellte das frisch vermählte Ehepaar Weiß als Uschi I. und Werner II. das Prinzenpaar. Das Motto bei den Bockstallesiern hieß damals vielsagend „Hochzeitsnacht im Paradies“.

Seit 2003 Ehrenrat

1967 erhielt Werner Weiß den Hausorden des Vereins und 1979 den Gäßbock-Orden, bis heute die höchste Auszeichnung in der Narrenzunft Annweilers. 1990 wurde ihm der Goldene Löwe zuteil. Sogar der Bund Deutscher Karneval war auf ihn aufmerksam geworden. 1993 ehrte er den engagierten Fastnachter mit dem BDK-Verdienstorden in Silber und 2003 auch in Gold.

26 Jahre lang unterstützte Werner Weiß als Stellvertreter den mittlerweile verstorbenen Vereinspräsidenten Hermann Krieg bei dessen Arbeit. Seit 2003 steht er als Ehrenrat dem Vereinsvorstand zur Seite und wird als Vermittler bei Unstimmigkeiten zu Rat gezogen. Er ist überhaupt ein umtriebiger, sozial eingestellter Allrounder. Seine Freizeit stellte er auch weiteren Vereinen ehrenamtlich zur Verfügung, etwa dem TSV Annweiler, wo er sich in der Leichtathletik-Abteilung verdient gemacht hat und sich regelmäßig an der Leitung des Ferien-Zeltlagers mit den Sing- und Spielabenden am Lagerfeuer beteiligte.

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