Kreis Südliche Weinstraße Käsejäger mit Mausefallen-Antrieb

Seit über 60 Jahren bereist der Formel-1-Zirkus die Welt. Im Rausch der Geschwindigkeit messen sich Rennfahrer wie Sebastian Vettel. Ein völlig anderer Grand Prix wird seit ein paar Jahren in Kaiserslautern ausgefahren. Zum Wettbewerb treffen Schülerteams neunter und zehnter Klassen aus der Pfalz aufeinander. In diesem Jahr gewann das Team des Gymnasiums Edenkoben in der Formel M.

Die Formel M unterscheidet sich grundlegend vom PS-starken Spektakel. In Abu Dhabi und Monaco fährt man Runde für Runde im Kreis. In Kaiserslautern gewinnt, wer möglichst gradlinig vorankommt. Hier schlägt man den Gegner nicht um Zehntelsekunden, sondern um Längen. Angetrieben werden die unbemannten „Boliden“ nicht von einem gewöhnlichen Motor – das „M“ steht hier für Mausefalle. Die Schüler tüfteln an ausgefeilten Konstruktionen, die einer ausgelösten Mausefalle möglichst viel Vortrieb für ihr Gefährt entlocken sollen. Pro Schule darf je ein Team mit drei bis zu zehn Schülern ins Rennen geschickt werden. Einzige Vorgabe: der Mausefallenantrieb. Mit Kreativität bauen die Schüler ein Fahrzeug, das nicht unbedingt schnell, dafür aber weit fährt. Diesmal setzte sich beim von der Stiftung Pfalzmetall veranstalteten Wettbewerb das Team Käsejäger aus Edenkoben gegen 14 andere Mannschaften durch. Mit 21,55 Metern gewannen Stefan Heene, Manuel Baron, Lukas Däuwel, Samuel Kirchmer und Jonathan Hoppe. Sie schlugen das zweitplatzierte Team um über drei Meter. Die Käsejäger konzipierten ein Gefährt, das über 21 Meter selbstständig zurücklegte. Es ist außergewöhnlich, dass Schüler seit 2012 – damals lag die Siegweite noch bei 16,80 Metern – eine Effizienzsteigerung von über 28 Prozent vorweisen können. Im Vergleich dazu erscheinen die Fortschritte der Formel 1 und die der gesamten Automobilbranche – hier sind hochqualifizierte Ingenieure am Werk – wenig bahnbrechend. (tefa)

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