Kreis Südliche Weinstraße Immer am Puls der Zeit

SÜDLICHE WEINSTRASSE. Zwölf Jahre ist es nun her, dass der 63-Jährige die Führungsaufgabe für die Standorte Edenkoben, Annweiler und Bad Bergzabern übernommen hat. Was er damals in seiner Antrittsrede zum Besten gab, habe auch heute noch Gültigkeit: ein engagiertes Lehrerkollegium, ordentliche Schüler, gut ausgestattete Schulgebäude. „Trotzdem hat sich viel geändert“, sagt Schweder und verweist vor allem auf die komplett sanierten Gebäude in Annweiler. Innerhalb kürzester Zeit hat sich der Standort mit über 440 Schülern knapp vor Edenkoben (433) zum zweitgrößten entwickelt. Spitzenreiter ist Bad Bergzabern mit fast 550. „Mit derzeit 1420 Schülern ist die BBS Südliche Weinstraße weiter am Wachsen“, so der scheidende BBS-Leiter, der in Wolfgang Peters seinen Nachfolger findet. In Edenkoben, einst die größte Berufsschule für das Bauwesen, ist dieses Thema ganz verschwunden. „Keine Bauzeichner mehr, keine Kommunikationselektroniker mehr und keine Glaser. Gut, dass wir stabile Klassen in den Metallberufen und in der Hotelfachschule haben. Und dass die Köche zu uns gekommen sind“, blickt Schweder zufrieden zurück. Inzwischen wurden dort in der Gastronomenschmiede auch 25 Spanier ausgebildet, die in ihrem Heimatland keine berufliche Perspektive fanden. „Wir müssen uns auf die veränderten Lebenswelten der Schüler einstellen. Die Anforderungen in den Berufen verändern sich. Wir müssen auch dem wachsenden Erziehungsbedarf der Schüler gerecht werden“, unterstreicht der leidenschaftliche Bergsteiger, der schon im Himalaya und in den Alpen unterwegs war. Keine andere Schule müsse sich so intensiv am Arbeitsmarkt orientieren wie eine Berufsschule. Mit den differenzierten Bildungsgängen würden die jungen Menschen auf ihre künftigen Berufe vorbereitet, damit sie hier wohnortnah Arbeit fänden und die Unternehmen in der Region gut ausgebildete Arbeitskräfte bekämen. Die BBS SÜW sei kein Ozeanriese, der träge dahingleite, schwer steuerbar und nur schwer zu beschleunigen sei. Schweder vergleicht die drei Standorte mit wendigen Schnellbooten, deren motivierte Besatzung anpassungsfähig sei und sich schnell auf neue Situationen einstellen könne. „Ein Schulleiter muss ein Teamplayer sein. Er muss Aufgaben abgeben und sich darauf verlassen können, dass im Führungsteam an den Standorten gute Arbeit geleistet wird“, attestiert der Vorgesetzte seinen Kollegen eine jederzeit loyale Einstellung. Und er bezieht in dieses Lob auch die Hausmeister, Schulsozialarbeiterinnen und Sekretärinnen ein. Was nun, Herr Schweder? Er nennt es einen Aufbruch. Er bricht zusammen mit seiner Frau Ursula Merkel-Schweder auf zu einem Marsch von München nach Venedig. Außerdem wird er auf seinem Grundstück in Essingen eine große Schaukel und ein Baumhaus aufbauen, in dem man auch übernachten kann. Und dann geht es für acht Wochen „auf eigene Faust“ durch Neuseeland. Zur Person Helmut Schweder ist geboren am 25. August 1951, nach der Grundschule in Hochstadt Eduard-Spranger-Gymnasium Landau, Abitur im Wirtschaftsgymnasium Landau, in Saarbrücken Abschluss als Diplom-Handelslehrer, Ende der 70er-Jahre staatlich geprüfter Wirtschafter für Weinbau und Kellerwirtschaft, Gehilfeprüfung als Winzer bei der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, freier Journalist bei der Fachzeitschrift „Die Weinwirtschaft“ in Neustadt. 1979 bis 1981 Studienreferendar an der Berufsschule Neustadt, 1981 bis 1995 Studienrat beim Dienstleistungszentrum Neustadt, 1995 bis 2003 stellvertretender Direktor am DLR Neustadt, seit 2003 Oberstudiendirektor und Leiter der Berufsbildenden Schule SÜW. Verheiratet, drei erwachsene Kinder, drei Enkelkinder.

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