Kreis Südliche Weinstraße DRK kauft Atzelhof

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) will das städtische Gebäude in der Landauer Straße 40, im Volksmund Atzelhof genannt, kaufen, um auf dem Gelände eine neue Rettungswache zu errichten. Mit dieser Nachricht eröffnete erster Stadtbeigeordneter Martin Wichmann (CDU) am Donnerstagabend die Sitzung des Stadtrats bad Bergzabern.

Er habe kurz vor der Sitzung noch einmal mit der DRK-Geschäftsführung gesprochen, um sich die Erlaubnis zu holen, dass er die Nachricht öffentlich machen dürfe, sagte Wichmann, der in Vertretung von Stadtbürgermeister Fred-Holger Ludwig (CDU) leitete. Wie berichtet, ist der Atzelhof, ein Miniplattenbau mit 20 Wohnungen, verwahrlost. Seit Jahrzehnten waren dort Obdachlose untergebracht. Eine Sanierung lohnt sich nicht mehr. Da der Stadt das Geld für den Abriss fehlt, verkauft sie das Gelände. Das DRK sucht händeringend ein Grundstück für eine neue Rettungswache. Die DRK-Rettungswache in der Danziger Straße platzt aus allen Nähten, eine Erweiterung ist dort nicht möglich. Es gab sogar Überlegungen, mit einem Neubau nach Kapellen-Drusweiler auszuweichen (wir berichteten am 2. Oktober). „Die letzte Mieterin im Atzelhof hat heute einen neuen Mietvertrag unterschrieben“, sagte Wichmann, „sie wird in ein anderes städtisches Gebäude umziehen.“ Mit 18 Ja-Stimmen bei einer Nein-Stimme hat der Stadtrat beschlossen, die Fernwärmeleitung vom Schloss zur Schlosshalle zu erneuern. Den Zuschlag erhielt die Firma Haag aus Landau zum Angebotspreis von rund 17.800 Euro. Wie berichtet, hat die Leitung ein Leck, das notdürftig geflickt wurde, eine Reparatur ist nicht möglich. Die Leitung wurde 1982 verlegt. Angeschlossen ist die Schlosshalle an das Fernwärmenetz der Stadtwerke, versorgt wird sie mit einem Blockheizkraftwerk. Gerhard Rodrian (Bündnis 90/Die Grünen) hatte angeregt, die Stadt solle darüber nachdenken, ob der Einbau einer Gastherme in der Schlosshalle auf Dauer nicht günstiger wäre. Die Bauabteilung der Verbandsgemeinde legte eine Kostenrechnung vor, wonach der Einbau einer Gastherme rund 30.000 Euro kosten würde. Rodrian bezweifelte die Summe: „Die haben allein Planungskosten von 8000 Euro drin, das ist unrealistisch.“ Wichmann verwies darauf, dass der Wärmeliefervertrag mit den Stadtwerken noch bis 2023 laufe. „Und da kommen wir auch nicht raus“, sagte er. „Außerdem haben wir damals beschlossen, dass wir eine Versorgung mit Blockheizkraftwerk wollen. Das BHKW wurde gebaut, da können wir uns nicht nach ein paar Jahren zurückziehen“, sagte Beigeordneter Christian Albrecht (CDU). Für die Verlegung der neuen Leitung muss eine Linde auf dem Schlossparkplatz gefällt werden. Der Baum habe einen Pilz, er sei nicht mehr verkehrssicher und müsse sowieso gefällt werden, sagte Wichmann. Das habe ein Gutachter bestätigt. Da noch eine weitere Ersatzpflanzung aussteht, verständigte sich der Stadtrat darauf, dass insgesamt vier neue Bäume in der Nachbarschaft gepflanzt werden sollen.

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