Offenbach Bellheimer gewinnen Hallenturnier in Queichtalhalle

 Nicht vom Ball zu trennen: Der Offenbacher Simon Keakavocy setzt sich gegen die Dammheimer Alexandro Ruda, Andreas Ullemeyer un
Nicht vom Ball zu trennen: Der Offenbacher Simon Keakavocy setzt sich gegen die Dammheimer Alexandro Ruda, Andreas Ullemeyer und Yoshua Stolzer (von links) durch.

FC Phönix Bellheim heißt der überraschende Sieger des traditionellen Hallenturniers des FSV Offenbach um den Wanderpokal der VR-Bank Südpfalz. Es könnte die letzte Veranstaltung gewesen sein, bei der die alten Regeln des Hallenfußballs gelten.

Nach mehrjähriger Coronapause waren 350 Zuschauer zum traditionelle Hallenturnier des FSV Offenbach in die Queichtalhalle gekommen, wo erstmals nach zweijähriger Umbauphase das Foyer für das Catering genutzt werden konnte. Das Publikum sah packende Spiele auf gutem Niveau. Denn im Gegensatz zu manchen Vorjahren traten die höherklassigen Teams alle in Bestbesetzung an.

In einem packenden und gegen Ende dramatischen Endspiel setzte sich der Tabellenzweite der A-Klasse Süd, FC Phönix Bellheim, gegen den drei Klassen höher angesiedelten Verbandsligisten TB Jahn Zeiskam mit 6:4 nach Neunmeterschießen durch. Im kleinen Finale behielt der gastgebende Landesligist aus Offenbach mit 3:0 gegen den VfB Hochstadt die Oberhand.

Ein sehenswerter Treffer

Julian Scharfenberger hatte den Phönix durch einen Distanzschuss in Führung gebracht. Der frühere Mittelstürmer des Oberligisten FV Dudenhofen drückte dem Turnier seinen Stempel auf. Mit fünf Treffern sicherte er sich die Torjägerkanone, sein Fallrückziehertor nach vorheriger Ballannahme mit der Brust beim 3:2 gegen den SV Dammheim waren die vier Euro Eintrittsgeld wert. Doch seinen Führungstreffer drehte Zeiskams Marko Adrijanic. Das 1:1 erzielte er selbst, das 2:1 durch Rodney-Francis Peprah bereitete er vor. Kurz vor Schluss traf Sergej Lutz zum 2:2.

Im Neunmeterschießen avancierte Bellheims Keeper Cedric Scheurer zum Matchwinner. Das erst 19 Jahre alte Eigengewächs parierte die Schüsse von Peprah und Luca Lehr. Für die Entscheidung gegen die früheren Kameraden seines Heimatvereins sorgte Phönix-Spielertrainer Maurice Hafner. Der 30-jährige Flugzeugingenieur meinte nach dem Finale: „Ich bin megastolz auf die Jungs. Sie haben heute gezeigt, dass sie richtig toll Fußball spielen können. Das gibt Spielern und Fans einen Motivationsschub im Kampf um die Meisterschaft in der A-Klasse.“

Ein Referee über seine Motivation fürs Ehrenamt

Cheforganisator Reinhold Lutz zog ein positives Fazit. Es gab keine Verletzten, die beiden souveränen Schiedsrichter Tobias Petry (TSV 08 Freckenfeld) und Marco Hirsch (Germania Winden) mussten keine Zeitstrafen oder Platzverweise aussprechen. Für den Godramsteiner Hirsch war es der Abschluss eines erfolgreichen Jahres mit 90 geleiteten Partien. Bei mehreren Spitzenspielen agierte der 45-Jährige souverän und fehlerfrei. Höhepunkt war die Leitung des Kreispokalsendspiels zwischen SG Klingenmünster/Göcklingen und TuS 08 Schaidt im Mai vergangenen Jahres in Bad Bergzabern.

Ein negatives Erlebnis hatte Hirsch erst vor drei Wochen, als er bei einem Nachholspiel der A-Klasse Süd von einem Spieler während und nach dem Spiel massiv beleidigt wurde. Was treibt ihn dennoch an, sein Ehrenamt seit knapp zehn Jahren auszuüben? Der im Außendienst des Jobcenters eingesetzte Verwaltungsfachangestellte der Stadt Landau sagt: „Ich wollte nach meiner aktiven Zeit als Spieler dem Fußball einfach erhalten bleiben, obwohl die Wertschätzung und der Respekt gegenüber den Schiedsrichtern stark zurückgegangen sind. Oft sind es Trainer oder Zuschauer, auf dem Feld ist es meist ruhig.“

Einheitliche Regelung gefordert

Es könnte eines der letzten Hallenturniere nach den klassischen Regeln gewesen sein. Der Deutsche Fußballbund (DFB) hat sich vor Jahren für Futsal als neue, offizielle Version entschieden. Gespielt wird ohne Bande, der Ball ist kleiner und sprungreduziert. Diese aus Südamerika stammende Variante des Hallenfußballs kommt bei allen offiziellen Wettbewerben und im Nachwuchsbereich zum Einsatz.

Aktuell wird die traditionelle Option noch geduldet. Doch die Verbandsgremien beraten bei der Wintertagung über eine Abschaffung der alten Regeln. Der Südpfalz-Keisvorsitzende Karl Schlimmer aus Klingenmünster bezieht Stellung: „Es muss endlich eine einheitliche Regelung zum Tragen kommen. Die Übergangsfrist war ausreichend lange, um sich an die Neuerung zu gewöhnen. Die jüngeren Spieler kennen ja nur noch Futsal.“

Info

Vorrundenspiele: Offenbach I - Dammheim 2:1, Queichheim - Bellheim 1:2, Offenbach II - Essingen 0:4, Hochstadt - Zeiskam 0:1, Queichheim - Offenbach I 2:3, Bellheim - Dammheim 3:2, Hochstadt - Offenbach II 5:2, Zeiskam - Essingen 3:2, Dammheim, Queichheim 4:0, Offenbach I - Bellheim 1:4, Essingen - Hochstadt 1:2, Offenbach II - Zeiskam 0:2; Spiel um Platz 3: Offenbach I - Hochstadt 3:0; Finale: Bellheim - Zeiskam 6:4 nach Neunmeterschießen.

Marco Hirsch
Marco Hirsch
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