Kreis Südliche Weinstraße Beim Tanz „funkts“

Ein eigenes kleines Paradies haben sich Christel und Willi Würth durch die Pflege ihres Gartens geschaffen. Und nicht nur ihre Blumen und Gemüsepflanzen in Insheim, auch ihre Ehe haben die beiden nun seit 60 Jahren gepflegt, sodass sie am morgigen Christi Himmelfahrtstag ihre Diamantene Hochzeit feiern.

Christel Würth (77), geborene Spitzfaden, und ihr Mann Willi (80) wissen die kleinen Dinge im Alltag zu schätzen. Den Schritt ins Lebensglück hat Christel Würth, die als Einzelhandelskauffrau beim früheren Bekleidungshaus Nordt in Landau beschäftigt war, einem nicht gerade glücklichen Umstand zu verdanken. Mit ihren Eltern wohnte sie in Landau. Bei einem Luftangriff wurde ihr Haus getroffen. Die Familie hatte die Wohnungseinrichtung verloren und gehörte zu den Bombenopfern. In Insheim wohnten die Großeltern, die der Familie Wohnung bot. Und diese war just in der Straße, in der auch Willi Würth wohnte. Nach einigen Gesprächen „funkte“ es dann bei der Tanzmusik. „Willi hat meine Hand genommen und sie nicht mehr losgelassen“, wie sich Christel Würth heute noch gut erinnert. Liebe auf den ersten Blick. Bis die zwei den Bund fürs Leben schließen konnten, ging aber noch einige Zeit ins Land. Am 29. Mai 1954 gab sich die beiden das Jawort vor dem Standesbeamten in Insheim, am gleichen Tag traten sie in der katholischen St. Martinskirche vor den Traualtar. Willi Würth ist als gelernter Zimmermann in Insheim sehr beliebt. Die wenige Freizeit verbrachte er in seinem Garten oder engagierte sich im Gartenbauverein. Die Familie bedeutet den beiden alles. Dazu zählen drei Töchter und elf Enkel und vier Urenkel.Das Paar ist – trotz gesundheitlicher Rückschläge für Willi Würth – noch immer aktiv. Ab und an zieht es Willi auf die „Rentnerbank“ eines von ihm geschätzten Nachbarn. Dort werden die aktuellen Nachrichten und Neuigkeiten ausgetauscht. „60 Jahre sind sehr schnell vergangen, sagt Willi Würth, nicht ohne seiner Frau ein Lächeln zuzuwerfen und fügt zum Jubiläum ihrer Zweisamkeit hinzu, er habe bis heute nichts bereut. (som)

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