Annweiler 50 Jahre Waldbauverein Trifels: Herausforderung Klimawandel

Der langjährige Vorsitzende Helmut Butsch.
Der langjährige Vorsitzende Helmut Butsch.

Mit einem Festakt begeht der Waldbauverein Trifels sein 50-jähriges Bestehen. Entstanden ist die Vereinigung aus der Not heraus. Für Privatwaldbesitzer wurde es immer schwieriger, ihre Flächen den sich wandelnden Erfordernissen anzupassen.

Heute ist die größte Herausforderung der Klimawandel. Das Gründungsdatum war der 30. Januar 1974. Damals trafen sich in Rinnthal Eigentümer von Privatwäldern aus verschiedenen Gemarkungen der Verbandsgemeinde Annweiler, um einen Waldbauverein als Forstbetriebsgemeinschaft zu gründen. Es waren vor allem Besitzer von kleinen Waldgrundstücken mit Flächen um und unter einem halben Hektar, dazu noch zersplittert und ungünstig gelegen. Zum Vorsitzenden wurde Helmut Butsch gewählt.

Er leitete den Verein sieben Jahre lang. Aktuell ist Bürgermeister Christian Burkhart Vorsitzender. Als vordringlichste Aufgabe nahm sich der Verein anfangs vor, die Mitglieder über zweckmäßige Waldwirtschaft zu unterrichten, indem er Vorträge und Lehrfahrten anbot. Bald gehörten dazu auch gegenseitige Abstimmungen über gemeinsame Betriebsmaßnahmen – etwa für einen geordneten Holzeinschlag, dessen Aufarbeitung und Verkauf. Der Verein wies zudem seine Mitglieder auf drohende Gefahren und Schäden an ihren Grundstücken hin und vertrat deren Interessen in der Öffentlichkeit.

Lebensraum Wald erhalten

Der Waldbauverein setzte sich für Fördermittel bei der Wiederaufforstung ungenutzter Flächen ein und unterstützte Wegebaumaßnahmen. Solche Vorhaben gelten auch heute noch. Als neuer Schwerpunkt hinzugekommen ist die naturnahe Waldbewirtschaftung – auch für Privatwaldbesitzer. Dazu gehört, Mischwälder anzulegen und die Naturverjüngung zu pflegen. Überhaupt gilt das Gebot, den Lebensraum Wald zu erhalten.

Das heißt, Totholz, Horst- und Höhlenbäume als wichtiges Biotopholz zu beachten, was auch der Gesetzgeber fordert. Es gibt ein Zertifizierungssystem mit Normen wie Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit, die durch unabhängige Gutachter überprüft werden. 2020 erhielt der Waldbauverein eine Waldprämie der Bundesregierung. Alle Mitglieder sind zertifiziert und verpflichten sich, die vorgegebenen Bestimmungen einzuhalten. Unter anderem gehört dazu, natürliche Nährstoffe für den Wald zu sichern, strukturreiche Mischbestände aufzubauen, Kahlschläge auf Flächen von mehr als 0,3 Hektar zu vermeiden und nur empfohlenes Pflanz- und Saatgut zu verwenden.

Waldgemeinschaften bilden

Nach wie vor bietet der Verein eine fachliche Beratung und die Betreuung der Mitglieder an. Die Nachteile von Klein- und Kleinstprivatwäldern sollen auch finanziell überwunden werden. Als Modell der Zukunft gilt, Waldgemeinschaften zu bilden. Angesprochen sind vor allem Privatwaldbesitzer, die sich nicht mehr selbst um die effektive Nutzung ihres Waldes kümmern möchten oder können, an ihrem Eigentum aber festhalten wollen. Der Verein übernimmt dann die Nutzungsrechte und Haftung. Zum Jubiläum ist eine Festschrift erschienen, verfasst von einem Team unter Beteiligung von Wolfgang Wambsganß, Karl-Heinz Busch und Rita Daum. Auf mehr als 50 Seiten gibt sie den Blick frei auf die Geschichte des Vereins in einer Zeit zunehmender Probleme der Waldbewirtschaftung. Der Waldbauverein Trifels hat aktuell über 375 Mitglieder, vertritt aber die Interessen von 7273 Waldeigentümern in der Verbandsgemeinde.

Info

Zum Festakt am Freitag, 23. Februar, ab 19 Uhr sind die Vereinsmitglieder geladen. Grußworte sprechen Staatssekretär Erwin Manz, Landrat Dietmar Seefeldt und Wolfgang Schuh vom Waldbesitzerverband. Die Festrede hält der Direktor der zentralen Forstverwaltung, Stefan Asam.

x