Jahresrückblick Zum Tod von Horst Eckel

60 Jahre nach dem „Wunder von Bern“: Horst Eckel 2014 in Bedesbach mit Holger Dexne, der ihn im Film spielt.
60 Jahre nach dem »Wunder von Bern«: Horst Eckel 2014 in Bedesbach mit Holger Dexne, der ihn im Film spielt.

Geboren in Vogelbach, berühmt geworden in Kaiserslautern und Bern, glücklich geworden auch im zweiten Beruf nach der Karriere in Kusel: Horst Eckel hat die Kreisstadt oft als seine zweite Heimat bezeichnet. Am 3. Dezember ist er mit 89 Jahren für immer gegangen.

Kusel. Am 29. Januar 2014 wurde aus der einstigen Realschule in der Lehnstraße das Horst-Eckel-Haus. Eine Hommage an den Fußball-Weltmeister von 1954, der 20 Jahre lang an der Realschule als Lehrer für Sport und Werken tätig war.

Auch im Ruhestand kehrte die Legende immer wieder gerne nach Kusel zurück, gab sich volksnah und bodenständig, so wie fast alle seine Kameraden, die im Nachkriegsdeutschland zu den ersten Helden der jungen Bundesrepublik wurden.

Prämie über 2500 Mark

Heute können sich Fußball-Weltmeister nach ihrer Karriere zur Ruhe setzen und das Geld auf den Festgeldkonten zählen. Damals gab es 2500 Mark, einen Fernseher, einen Lederkoffer und einen Motorroller. Andere Quellen berichten auch noch von einem Kaffeeservice. Auf jeden Fall mussten Fußballspieler sich nach der aktiven Zeit noch ihren Lebensunterhalt verdienen. Für Horst Eckel hieß das bis 1993: von Vogelbach auf nach Kusel.

Generationen von Schülern berichten heute noch von ihren Erlebnissen mit dem Lehrer Eckel, eher die Jungs, weniger die Mädels, die weniger Zugang zu ihm fanden. Dazu stand zu sehr der Fußball beim Sport im Vordergrund. Sein Erkennungszeichen war der Trainingsanzug, den er nicht nur in der Sportstunde trug, sondern auch im Werken-Unterricht. Horst Eckel war ein Lehrer, der für Werte wie Disziplin, Pünktlichkeit und Ehrlichkeit einstand.

Nach dem Studium in Trier

Karl Schmidt, ebenfalls FCK-Nationalspieler und später DFB-Funktionär und Referent im rheinland-pfälzischen Innenministerium, hatte Eckel nach dem Studium in Trier die Lehrerstelle in Kusel 1973 „empfohlen“.

Vereine oder Kommunalpolitiker, die ihn für eine gute Sache einspannen wollten, mussten ihn nur ansprechen. Horst Eckel war sich dafür nicht zu schade. Mit seinem Tod ist auch Kusel um eine Persönlichkeit ärmer.

Der Weltmeister am 29. Januar 2014, der Tag an dem „seine“ Schule in Kusel nach ihm benannt wurde.
Der Weltmeister am 29. Januar 2014, der Tag an dem »seine« Schule in Kusel nach ihm benannt wurde.
Eckel und die Autogrammjäger.
Eckel und die Autogrammjäger.
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