Kreis Kusel „Wir dürfen einfach nicht aufgeben“

Der ohnehin strauchelnde SV Nanz-Dietschweiler – hier Simon Holzhauser (in Blau) im Duell mit Christopher Arreche (VB Zweibrücke
Der ohnehin strauchelnde SV Nanz-Dietschweiler – hier Simon Holzhauser (in Blau) im Duell mit Christopher Arreche (VB Zweibrücken) – steht nun auch noch vor der schweren Auswärtshürde beim Tabellenfünften Meisenheim.

«Nanzdietschweiler». Die Luft wird immer dünner im Landesliga-Abstiegskampf. Der SV Nanz-Dietsch-weiler braucht dringend Punkte, um auch in diesem Jahr den Klassenverbleib noch zu schaffen. Doch am Sonntag (Anstoß 15 Uhr) muss die Elf von Trainer Jochen Pfaff ausgerechnet zur schweren Auswärtspartie beim Tabellenfünften, der SG Meisenheim/Desloch-Jeckenbach.

Die Situation ist prekär: Vier Spieltage vor Saisonende steht der SV Nanz-Dietschweiler mit 19 Zählern auf dem 14. und damit vorletzten Tabellenplatz. Die einen Rang besser postierte SG Eppenbrunn hat zwar nur zwei Punkte Vorsprung, aber noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Da tat die verdiente Heimniederlage gegen die VB Zweibrücken vor Wochenfrist gleich doppelt weh. Nicht nur, dass diese wichtige Partie verloren ging, besonders die Art und Weise sorgte für nachdenkliche Minen bei den SVN-Verantwortlichen. Denn so gut man sich unter der Woche im Nachholspiel gegen Hüffelsheim (3:1) präsentiert hatte, so schlecht war der Auftritt am Sonntag gegen Zweibrücken (1:4). Und das lag nicht etwa an einem übermächtigen Gegner; vielmehr schien es, als mache der Druck die Beine müde, als habe man den Glauben an die eigene Stärke verloren – ähnlich dem Titel eines berühmten Films von Rainer Werner Fassbinder: „Angst essen Seele auf“. Eine Erklärung für den blutleeren Auftritt sucht man beim SVN noch immer: „Es ist unerklärlich. Wir haben so viele Fehlpässe gespielt, ein so schlechtes Zweikampfverhalten an den Tag gelegt und so eklatante, individuelle Fehler gemacht. So kann man in der Landesliga nicht bestehen“, weiß Pfaff, der seiner Elf aber bescheinigt, „dass sie viel mehr drauf hat – zumindest, wenn jeder an seine Leistungsgrenze geht“. Und wie es nun einmal häufig ist, wenn ein Verein in der Krise steckt, werden auch andere „Nebenkriegsschauplätze“ offenkundig. So hatte sich Pfaff nach der Niederlage gegen Zweibrücken über Probleme mit der Abstellung von A-Jugendlichen für die Aktiven beschwert. Hintergrund war, dass Pfaff den Nachwuchsspieler Aaron Stemler, gegen Hüffelsheim unter der Woche noch einer der Besten, dringend für die Partie am vergangenen Sonntag gegen Zweibrücken gebraucht hätte. Der musste aber am morgens für die A-Jugend auflaufen und kam so bei der Ersten nur für 18 Minuten zum Einsatz. Für Pfaff war dies daher besonders ärgerlich, weil es für die A-Jugend in dieser Spielzeit „um nichts mehr geht – die spielen in der kommenden Saison eh in einer anderen Klasse und haben deshalb quasi nur noch Freundschaftsspiele“. Ob die Situation am Wochenende besser aussieht, konnte Pfaff im Gespräch mit der RHEINPFALZ noch nicht sagen, hofft aber auf Unterstützung für die Landesliga-Elf. Von solchen Sorgen – und erst recht von Abstiegsangst – ist der kommende Gegner, die SG Meisenheim/Desloch-Jeckenbach so weit entfernt wie der SVN von der Tabellenspitze. Die Kombinierten rangieren auf dem fünften Rang der Landesliga West und haben 43 Punkte gesammelt. Mehr als doppelt so viele wie der SVN also. Bis zum Tabellenzweiten, dem TSC Zweibrücken, sind es zwar noch sechs Punkte, doch die Chance auf die Aufstiegsrelegation besteht für die Meisenheimer noch. Und eines ist für den scheidenden SVN-Trainer sicher: „Wenn wir dort eine Leistung zeigen wie gegen Zweibrücken, dann könnte das eine richtig hohe Niederlage werden“, befürchtet Pfaff. Die Meisenheimer Truppe sei einfach zu gut besetzt, um sich eine solche Gelegenheit entgehen zu lassen. „Alleine mit Christoph Lawnik und Benjamin Schmell, die früher schon gemeinsam in Idar-Oberstein im Mittelfeld gespielt haben, bringt die SG schon richtig viel Qualität mit“, weiß Pfaff und fordert daher von seiner Mannschaft das „Mittwochsgesicht“. Nur wenn man an die Leistung gegen Hüffelsheim anknüpfen könne, „gallig“ sei und alles gebe, habe man in Meisenheim eine Chance. Und an die glaubt Pfaff, auch in Sachen Klassenverbleib. „Wir dürfen und werden nicht aufgeben. Noch ist alles drin“, sagt der Coach kämpferisch. Und auch wenn – oder gerade weil – verletzte Spieler wie Tobi Laufer, Andreas Urschel, Benjamin Wenner, David Pribula und Ronnie Straßer schmerzlich vermisst werden, fordert Pfaff von seinen Akteuren, dass sie „Charakter zeigen, den Kopf hochnehmen und wieder die Willensstärke an den Tag legen, die es braucht, um in dieser Klasse zu bestehen“.

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