Kolumne zum Valentinstag Wir über uns: Wie der Kirschenland-Wanderweg ins Glück geführt hat

„Obstgarten des Westrichs“: Der Kirschenlandweg ist Teil des Begehbaren Geschichtsbuchs im Oberen Glantal und führt vorbei an St
»Obstgarten des Westrichs«: Der Kirschenlandweg ist Teil des Begehbaren Geschichtsbuchs im Oberen Glantal und führt vorbei an Streuobstwiesen und Ausblicken.

Heute riecht es vielerorts nach salzigem Hering in fetter Sahnesauce und Pellkartoffeln. Damit aber nicht genug. Denn offensichtlich liegt heute auch noch etwas ganz anderes in der Luft. Und zwar die schönste Sache oder vielmehr das schönste Gefühl der Welt: Liebe. Schließlich ist heute nicht nur Aschermittwoch, sondern auch Valentinstag.

Da könnte gleich in doppelter Weise das eine oder andere Tränchen kullern: Zum einen, wenn um das Ende der närrischen Zeit getrauert wird. Zum anderen aber, wenn der Partner oder die Partnerin einen Strauß Rosen zückt, eine Schachtel Lieblingspralinen, eine selbstgeschriebene Karte oder gar einen Brief zum Tag der Liebenden. Freilich sollte es keine materiellen Dinge brauchen, um seine Liebe auszudrücken. Und doch geht es irgendwie ans Herz, wenn der Herzensmann oder die Herzensdame grinsend mit einer kleinen Aufmerksamkeit vor einem steht, eine Freude bereiten will, zeigt: „Du bist mir wichtig.“ Vielleicht gehören auch Sie zu jenen, die am heutigen Tag vor Freude ein Tränchen verdrücken – ich wünsche es Ihnen.

Herzergreifende Liebesgeschichten haben wir nun von einigen von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, gehört. Es ist schön, dass die Paare diese Geschichten mit uns geteilt haben.

Einschneidende Schritte

Eine solche Liebe entsteht nicht von jetzt auf gleich. Sie muss zunächst wachsen. Und sie muss später vor allem gepflegt und gehegt werden – wie ein Pflänzchen, das ganz langsam sein Köpfchen aus der Erde drückt, im wahrsten Wortsinne das Licht der Welt erblickt. Das immer weiter wächst, bis es schließlich Knospen trägt, blüht und sich in seiner ganzen Pracht entfaltet.

Auf diesem Weg bis zur Blüte sind einige Schritte besonders einschneidend. Dazu gehört etwa der Moment, wenn das Pflänzchen entscheidet, dass es nun soweit ist: Wenn es sich traut, sich hinaus aus der Erdhöhle zu wagen, mehr über die Welt da draußen zu erfahren – die erste richtige Verabredung, das erste Date.

Mein erstes Date mit meinem Partner war strenggenommen sogar ein Termin für die RHEINPFALZ. Damals noch als freie Mitarbeiterin, machte ich es mir in der Corona-Zeit zur selbsterklärten Aufgabe, sämtliche Wanderwege im Kreis abzulaufen und darüber in der Serie „Mit Michelle unterwegs“ zu berichten. Meinen potenziellen Herzensmann hatte ich bereits ein knappes halbes Jahr zuvor (vor der Pandemie) auf einem Fest kennengelernt, nur zu einem ersten richtigen Treffen war es noch nicht gekommen.

Auf Herz und Nieren prüfen

So richtig leiden konnte ich diese klassischen Date-Szenarien eigentlich noch nie. Kino? Da schweigt man sich ja nur an. Außerdem verhagelte die Pandemie gerade diese Option. So auch die folgende: Restaurant? Das kann zudem schnell unangenehm werden, wenn die Gesprächsthemen ausgehen. Spazieren? Das passt schon eher. Wandern? Das schien mir genau richtig: so unverbindlich, so ungezwungen, je nach Streckenlänge, Steigung und Kondition mit viel Zeit zum Plaudern und so auch zum Kennenlernen. Dann konnte der potenzielle Auserwählte auch gleich auf Herz und Nieren geprüft werden. Denn: Wer nicht gerne wandert, der kann auch nicht der richtige sein.

Der Kirschenlandweg im Oberen Glantal stand ohnehin noch auf meiner Liste. Und 23 Kilometer lassen sich angenehmer in Begleitung schaffen als allein. Ausgestattet wie ein Profi schlug er am vereinbarten Tag am Bürgerhaus in Dittweiler auf – zumindest vom Kopf bis zur Hüfte: mit Rucksack, Proviant, Wanderjacke. Von der Hüfte abwärts jedoch ergab sich ein anderes Bild: Turnschuhe und Jeans ließen erahnen, dass es sich weniger um einen waschechten Profi, sondern eher um einen Laien handelte. Dafür einen überaus bemühten, das gab er denn auch schließlich ehrlich zu. Mit geliehener Ausstattung wollte er ein bisschen Eindruck schinden. Vor allem die Wanderschuhe des Vaters passten eben nicht ganz so gut wie Jacke und Rucksack. 23 Kilometer darin schaffen? Unmöglich, wie er später einräumen musste.

Beeindruckt hat er mich trotzdem – nicht wegen der Ausstattung, sondern seiner Art. Das Schreiben des Textes ging mir am Folgetag ganz leicht von der Hand. Noch heute gehört der Kirschenlandweg zu meinen liebsten Wegen in der Region.

Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einen schönen Valentinstag. Mögen Sie allezeit von Liebe umgeben sein.

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