Kusel Vorstellung des Buchs „Die entgleiste Welt“ in der Musikschule

Hannelore Bähr liest aus dem Tagebuch von Paula Bermann.
Hannelore Bähr liest aus dem Tagebuch von Paula Bermann.

Am Mittwoch, 28. Juni, 19.30 Uhr, liest die Schauspielerin Hannelore Bähr in Kusel aus dem Buch „Die entgleiste Welt“, das Tagebucheinträge einer in Kusel aufgewachsenen Jüdin festhält.

Der vollständige Titel des Buchs, aus dem Hannelore Bähr am kommenden Mittwoch, 28. Juni, in der in der Musikschule Kuseler Musikantenland liest, lautet: „Die entgleiste Welt – Die Tagebücher der Paula Bermann 1940-1944“. Die Publikation ist im vergangenen Jahr in einem Bremer Verlag erschienen. Die 1895 in Konken geborene und in Kusel aufgewachsene Jüdin Paula Bermann heiratete 1918 in Amsterdam den Holländer Coenraad van Es. Mit ihm lebte sie fortan in dessen Heimat. Das Paar hatte drei Kinder.

Ab 1933 schrieb Paula Bermann Tagebücher, die sie später zum Teil vernichtete. Erhalten geblieben sind ihre Aufzeichnungen, die sie von Mai 1940 an, dem Zeitpunkt des Einmarschs deutscher Truppen in Holland, niedergeschrieben hat. Das Tagebuch endet abrupt: Im Frühjahr 1944 wurden Paula Bermann, ihr Ehemann und ihre Tochter Inge verraten, verhaftet und über das Durchgangslager Westerbork nach Bergen-Belsen deportiert.

Ein beklemmender Bericht

Das Tagebuch ist ein beklemmender Bericht über die Welt im Krieg, ihre niederländische Familie, ihre Familie in Deutschland und das heraufziehende Elend einer systematischen Vernichtung alles Jüdischen. Bermanns Einträge sind durchdrungen von Melancholie, Wut, Sorge um ihre Kinder, Abneigung gegen ihre Landsleute und Angst vor Verrat.

Veranstalter der Lesung ist der Förderverein Heimat- und Stadtmuseum Kusel. Zur Einführung spricht der Historiker Roland Paul.

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