Kreis Kusel Trotz Sorgen reist ein starkes Team zur Liga-Premiere

THALLICHTENBERG. Erster Auftritt in der A-Klasse, mit Mordsschub von der berauschenden Meistersaison im Rücken: Das klingt nach Euphorie pur. Die aber ist bei der TSG Burglichtenberg zuletzt ein wenig abhanden gekommen. Wermutstropfen ist die Tatsache, dass nicht weniger als neun Spieler zuschauen müssen beziehungsweise in der Ferne weilen, wenn die TSG am Sonntag (15 Uhr) beim TuS Breitenbach in die neue A-Klassen-Saison startet.

Sebastian Strauß gehört zu jenen, die – statt aufzulaufen – kurz vorm Anpfiff leise grummelnd mit den Händen in den Hosentaschen an der Seitenlinie stehen müssen. Die Liga-Premiere, historischer Moment in der Vereinsgeschichte, die will natürlich keiner gern verpassen – auch nicht der Trainer, dessen letzter Auftritt in jener Liga nun auch schon rund fünf Jahre zurückliegt. Damals war Strauß noch beim FV Kindsbach am Ball. Zumindest wird er die Gelegenheit haben, wie gewohnt fuchtelnd und akribisch auf Zetteln notierend Einfluss auf das Geschehen zu nehmen. Sage und schreibe neun Spieler aus dem Kader der Ersten fehlen morgen im Aufgebot der „Dääler“ – verletzt oder in Urlaub. „Deswegen fange ich aber jetzt nicht an zu heulen“, gibt sich Strauß mit Blick auf den Engpass kämpferisch. „Ich bin sicher, dass wir eine starke Truppe auf den Platz bringen. Da spielen ja elf Leute, die sich den Einsatz durch ihre Präsenz, durch ihre Trainingsleistungen verdient haben.“ Wobei Strauß noch betont: „Wir fahren mit zwei Mannschaften nach Breitenbach.“ Keinesfalls wolle man die Partie der zweiten Mannschaft absagen. Dies zeigt aber auch, wie gut der Liga-Neuling aufgestellt ist: Können andere Klubs mit Ach und Krach zwei Mannschaften samt dreier Ersatzspieler aufbieten, wenn auch wirklich alle da sind, so ist die TSG in einer beneidenswerten Lage: Auf den Plätzen des Burgstadions tummeln sich im Training Kicker in Scharen. „Wir haben eine großen und starken Kader“, weiß der Coach dies zu schätzen. Und er weiß auch, dass dies mit den Ausschlag geben könnte im Überlebenskampf, der die TSG beim Abenteuer A-Klasse erwartet. Platz zwölf oder besser lautet selbstredend das Ziel. „Ich kann ja nicht als Ziel ausrufen, wir wollen Vorletzter werden“, sagt Strauß. Andererseits will er nicht so vermessen sein, einen Platz in der oberen Tabellenhälfte zu fordern. Die Breitenbacher lassen sich aus Thallichtenberger Sicht schwerlich einschätzen. „Sie gehören wohl zu den Mannschaften, gegen die wir punkten könnten. Da wäre es natürlich nicht schlecht gewesen, komplett aufzulaufen und einen guten Start hinzulegen“, sagt Strauß. Wobei: Der gute Start kann ja trotz der Ausfälle gelingen. Was die betrifft, so wiegt die Blessur von Pascal Kühn schwer: Der Keeper hat’s an der Bandscheibe und wird lange ausfallen. Jusufu Boikai Barclay – der für eine geraume Weile letzte Torschütze, der für die TSG in der B-Klasse getroffen hat – muss einen Knöchelbruch verkraften. Und ganz bitter ist die Verletzung, die den etatmäßigen Abwehrchef ereilt hat: Ein Kreuzbandriss hat Christian Reiser vor geraumer Zeit niedergestreckt. Bemerkbar machen wird sich laut Strauß der Abgang seines bisherigen Co-Trainers Philip Steuer. Doch geht der Blick nach vorn: Die Liga-Premiere soll gelingen. Und das vom Titelgewinn noch immer Rückenwind bläst, das gelte es zu nutzen. (cha) Spiele im Überblick —A-Klasse Kusel-Kaiserslautern: TSG Wolfstein-Roßbach – SSC Landstuhl (Sa 16), TuS Schönenberg – FC Queidersbach, TuS Landstuhl – SG Hüffler/Wahnwegen (beide Sa 17), SV Nanz-Dietschweiler II – SV Kohlbachtal (So 14), TuS Breitenbach – TSG Burglichtenberg, TuS Glan-Münchweiler – FV Kusel, SG Waldmohr-Dunzweiler – SG Oberarnbach/Obernheim-Kirchenarnbach, FV Bruchmühlbach – FV Weilerbach (alle So 15) —A-Klasse Bad Kreuznach: SV Medard – VfL Simmertal (So 15). (cha)

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