Nanzdietschweiler Startschuss für neues Starkregen- und Hochwasserkonzept

Hochwasser Glan Januar
Hochwasser Glan Januar

Spätestens seit der Flutkatastrophe im Ahrtal steht das Thema Starkregen- und Hochwasservorsorge auf der Agenda der Verwaltungen. So auch in der Verbandsgemeinde Oberes Glantal. In allen Gemeinden finden in den kommenden Wochen und Monaten Bürgerversammlungen statt. Diese Woche war Nanzdietschweiler an der Reihe.

Es war erst die zweite Bürgerversammlung im Kuseler Südkreis, als sich am Mittwochabend mehrere Bürger und Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in der Kurpfalzhalle in Nanzdietschweiler versammelten. Den Auftakt machte Glan-Münchweiler am Montag. Ziel der Veranstaltungen ist es, die Anwohner in die Ausarbeitung des neuen Starkregen- und Hochwasserkonzeptes der Verbandsgemeinde (VG) Oberes Glantal miteinzubeziehen.

Rund zwei Stunden lang referierten Doris Hässler-Kiefhaber und Lea Guenther vom Kaiserslauterer Ingenieurbüro Obermeyer über Risiken und Möglichkeiten der Vorsorge. Hochwasser ist in Nanzdietschweiler kein unbekanntes Thema. Erst im Januar sorgten starke Regenfälle dafür, dass der Glan über die Ufer trat. „Das war noch nicht so gravierend“, sagte Hässler-Kiefhaber. Allerdings könne künftiger Starkregen auch dazu führen, dass Sturzfluten von den Hängen den Ort unter Wasser setzen. „Das macht uns Sorgen“, so die Ingenieurin.

Keine Erfindung der Neuzeit

Das ganze Thema sei keine Erfindung der Neuzeit, betonte Hässler-Kiefhaber. Aber die Häufigkeit und Intensität seien spürbare Folgen des Klimawandels. „Wir können künftige Überflutungen nicht verhindern, egal was wir uns ausdenken. Wir müssen damit leben lernen und Schäden bestmöglich verhindern – das ist eine Gemeinschaftsaufgabe“, sagte sie. Denn neben der Verwaltung müssten auch alle Bürger ihren Beitrag dazu leisten.

Anhand konkreter Beispiele aus Nanzdietschweiler zeigten Hässler-Kiefhaber und Lea Guenther auf, an welchen Stellen erhöhtes Hochwasserrisiko bestehe, und gaben Hinweise, wie man sich bestmöglich schützen könne. Beispielsweise gebe es etliche Möglichkeiten, darunter Tore und Barrieren, die an tiefgelegenen Eingängen, Garagen und Fenstern montiert werden könnten, um Überflutungen zu verhindern.

Im Nachgang wollen die Ingenieurinnen nun konkrete Maßnahmen entwickeln, die den Bürgern bei einer zweiten Versammlung vorgestellt werden sollen. Da das parallel in allen Gemeinden der VG getan wird, könne es bis zum zweiten Termin aber noch eine ganze Weile dauern, betonte VG-Bürgermeister Christoph Lothschütz.

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