Kreis Kusel Sieg des Willens

Ganz stark, nicht nur seiner beiden Treffer wegen: SV Altenglans Stürmer Sascha Berg (rechts), hier im Duell mit Johannes Liesen
Ganz stark, nicht nur seiner beiden Treffer wegen: SV Altenglans Stürmer Sascha Berg (rechts), hier im Duell mit Johannes Liesenfeld.

«ALTENGLAN.» Kampfgeist schlägt Spielkultur, Wille bezwingt Zauderei: Recht gut anzuschauen war, wie ein ums andere Mal der Ball in „Föbo“-Reihen lief, ehe die Kugel an vorderster Front versandete. Die „Glaner“ hingegen peitschten besagten Ball und sich selbst immer wieder nach vorn. Letzteres Konzept hat sich gestern als das erfolgreichere erwiesen. Und so hat denn der SV Altenglan im Lokalduell der B-Klasse Nord die SG Föckelberg-Bosenbach mit 4:2 (2:0) besiegt.

Ein Knackpunkt war sicherlich die strittige Szene in der 25. Minute: SVA-Keeper Markus Liesenfeld eilt aus seinem Gehäuse und fegt im Eifer des Gefechts „Föbo“-Offensivmann Abeil Berhe aus dem Weg. Der klassische Abräumer des Altenglaner Spielertrainers bleibt indes ungeahndet, Cemal Günbays Pfeife stumm. Knapp vier Minuten zuvor hatte der Schiri noch laut geträllert und ohne zu Zögern auf den Punkt gedeutet – auf der anderen Seite des Felds. „Den Elfer für uns muss er ebenfalls geben. Dann steht’s 1:1, wir gehen nicht mit 0:2 in die Kabine. Wer weiß...“, verwies SG-Trainer Lars Theobald auf den womöglich entscheidenden Charakter des ausgebliebenen Pfiffs. Theobald aber wollte dies keineswegs als allein spielentscheidend sehen. „Wenn man so oft aufs Tor schießt, muss eigentlich mehr dabei herauskommen. Aber mit dem letzten und auch dem zweitletzten Ball war heute wenig los bei uns“, monierte der Coach die wenig erwärmenden Offensivbemühungen seiner personell geschwächten Truppe. „Wir haben jetzt dreimal in Folge gewonnen, haben noch zwei Spiele vor der Brust. Bis Weihnachten wollen wir jedenfalls nicht mehr verlieren“, sprach aus Jochen Glas’ Worten Optimismus pur. Glas, am Rande coachender Teil des Altenglaner Trainer-Duos, hatte auch allen Grund dazu. Die SVA-Elf hatte eine kämpferisch tadellose Leistung hingelegt, weite Teile des nicht eben als englischen Rasen anzusehenden Felds beackert. Und sie hat immense Effizienz gezeigt, dies auch noch im stets richtigen Moment. Es lief die Nachspielzeit des ersten Durchgangs, als Dominik Wörner einen Freistoß losließ. Ein Bosenbacher Bein war noch dran, ehe der Ball den Pfosten streifte und ins Aus zischte. Vors Tor gemogelt hatte sich SVA-Abwehr-Routinier Frank Geib, der den Ball ums Haar ins Tor gelenkt hätte. Ecke. Sascha Berg kriegt den Ball an der Strafraumgrenze auf den Kopf, verlängert vors Tor. Dort steht noch immer Geib herum – und versenkt die Kugel mit all der Schlitzohrigkeit, die ein 48-jähriger Ausnahmefußballer anhäufen kann. 2:0 unmittelbar vorm Pausenpfiff. Besser hätte es nicht laufen können für den SVA, der in der 22. Minute durch Dominik Wörners verwandelten Handelfmeter in Führung gegangen war. Thomas Fauß hatte auf Links von der Grundlinie geflankt, Arber Imeray jedoch den Ball mit Händen gebremst. Als die Gastgeber dann neun Minuten nach dem Wechsel sogar noch nachlegten, der bärenstarke Berg einen Gegenstoß abgeschlossen hatte, waren die Weichen gestellt. Weil allerdings Max Maurer mit sattem Schuss vom linken Strafraum-Eck nur zwei Minuten später für die „Föbos“ traf, keimte bei den Gästen noch einmal Hoffnung; erst recht, als die Hausherren ab Minute 72 nur noch zu zehnt waren, weil SVA-Kapitän Marco Schön Gelb-Rot quittierte. Aber was taten seine Kameraden? Kaum geschockt, schraubte Berg zwei Minuten nach Schöns Abgang das Resultat noch mal hoch. Das Theobald-Team mühte sich weiter, allein Maurers Abschlüsse summierten sich auf sechs, das Schussglück war dem gestern besten Offensivakteur der SG aber nicht eben hold. Maurer hatte sich, weil der Altenglaner Riegel im Sechzehner immer enger wurde, aufs Ballern vom Strafraum aus verlegt. Wer traf, war Arber Imeray, allerdings war’s da schon zu spät (90.+2). So spielten sie SV Altenglan: Markus Liesenfeld - Jung, Geib, Andreas Jakob, Schmalenberger - Schwinn (63. Staudt), Kevin Beer (90.+1 Florian Wörner), Schön, Fauß (83. Rech) - Dominik Wörner, Berg SG Föckelberg-Bosenbach: Rübel - Grund, Johannes Liesenfeld, Bullinger, Matthias Gramsch (74. Gerhardt) - Strauß, Seegmüller - Berhe, Imeray, Maurer - Sebastian Gramsch Tore: 1:0 Dominik Wörner (22. Handelfmeter), 2:0 Geib (45.+1), 3:0 Berg (56.), 3:1 Maurer (58.), 4:1 Berg (74.), 4:2 Imeray (90.+2) - Gelbe Karten: Jung, Wörner, Fauß - Gelb-Rote Karte: Schön (72.) - Beste Spieler: Berg, Dominik Wörner, Beer, Geib - Maurer, Strauß - Zuschauer: 117 - Schiedsrichter: Günbay (Kaiserslautern)

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