Kreis Kusel Polit-Reggae und Spitzen-Jazz

April, April! Auch für den launischsten Monat hat das Kulturzentrum ein reiches und vielfältiges Programm organisiert. Ein großer Höhepunkt erwartet die Konzertgänger mit dem viertägigen Internationalen Jazzfestival und allerhand internationalen Künstlern (wir berichteten). Daneben beehren auch Rapper Fard, das Rock-Pop-Trio Gleis 8 und Kult-Schlagerstar Dieter Thomas Kuhn die Kammgarn.

Mit Hip Hop wird der Monat eröffnet. Der iranische Rapper Fard aus Gladbeck demonstriert mit seiner vierten Solo-Platte einmal mehr seinen Hang zur lateinischen Sprache: „Ego“ lautet der Name des neuen Silberlings, das jetzt schon als sein bisher persönlichstes gefeiert wird. Auf der Scheibe auch der Song „Mittellos auf dem Mittelmeer“, das sich mit der aktuellen Flüchtlingskrise auseinandersetzt. Morgen, Samstag, gastiert der Rapper im Cotton Club. Ab Mittwoch, 6. April, darf die Kammgarn eine ganze Reihe von Gästen begrüßen, denn der zweite Teil des Internationalen Jazzfestivals swingt die Lauterer in den Frühling. Das Tingvall Trio, mit internationaler Besetzung aus dem schwedischen Pianisten Martin Tingvall, dem kubanischen Kontrabassisten Omar Rodriguez Calvo und dem deutschen Schlagzeuger Jürgen Spiegel, eröffnet die Jazz-Sause am Mittwoch im Cotton Club. Weiter geht es am Donnerstag, 7. April, im Kasino mit dem britischen Schlagzeug-Virtuosen Pete York und seinen „Young Friends“ (bereits ausverkauft), ehe am Freitag, 8. April, die zweite Ausgaben der Nato Jazz Night im Kasino startet. Mit dabei in diesem Jahr die U.S. Air Forces in Europe Band, die Big Band des Heeresmusikkorps Koblenz und, erstmals, die Lautrer Formation „Jazzbühne meets Jutta Brandl“. Das große Finale des Festivals findet am Samstag, 9. April, statt. Die deutsch-ghanaische Soul-Sängerin Jennifer Yaa Akoto Kieck alias Y’Akoto, beehrt ab 20 Uhr das Kasino mit seelenvollen Songs aus ihren drei Alben. Ab 21.30 Uhr übernimmt Lisa Simone, Tochter der berühmten Nina Simone, die Kasino-Bühne. Mit einer Mischung aus Jazz, Blues und Soul und Einflüssen der westafrikanischen Spieltechnik präsentiert die Musikerin Auszüge aus ihrem ersten eigenen Album namens „All is Well“. Um 23 Uhr macht die Jazz-Funk-Band Mo’ Blow den Abschluss im Cotton Club – im doppelten Sinne. Nach über zehn Jahren Bandgeschichte, vier Alben und Hunderten von Konzerten löst sich die Kombo in diesem Jahr auf und verabschiedet sich mit neuem Live-Album und einer ausgiebigen Tour. Ans Aufhören denkt der deutsche Horror- und Comedy-Schriftsteller, Slam-Poet und Kabarettist Torsten Sträter noch lange nicht. Mit der Lesung zu seinem jüngsten literarischen Werk „Selbstbeherrschung umständehalber abzugeben“ ist der Dortmunder derzeit auf Deutschland-Reise und macht am Donnerstag, 14. April, auch im Kammgarn-Kasino Halt – auch ausverkauft. Ebenfalls ausverkauft ist das musikalische Stelldichein vom Kult-Begründer des Schlaghosen- und Glitzerroben-Revivals: Dieter Thomas Kuhn. Auch in diesem Jahr bleibt die „singende Föhnwelle“ den Kaiserslauterer Fans treu und trällert am Samstag, 16. April, ganz „Im Auftrag der Liebe“ (so der Name der Tour) alte Schlager-Hits im farbenfrohen Disco-Flair durch das Kasino. Etwas bodenständiger geht am Mittwoch, 20. April, das Singer-Songwriter-Duo Carolin No, bestehend aus dem Musiker-Ehepaar Carolin und Andreas Obieglo, zu Werke. Mit kristallklarer Stimme und vielfältigen Instrumenten will das Duo auf seiner „Ehrlich gesagt“-Tour die Cotton-Club-Bühne verzaubern. Am Freitag, 22. April, beehrt die Funk-Soul-Coverband Mothership Connection den Cotton Club mit einem Programm internationaler Werke von Buddy Miles, Herbie Hancock bis zu James Brown. Unterstützt werden Bob Mency & Co. von der Horny Brass Section mit dem Lauterer Saxofonisten Helmut Engelhardt und Short Fair. Am Samstag, 23. April, stattet das Trio Gleis 8 um die ehemalige Rosenstolz-Sängerin AnNa R. dem Kasino einen Besuch ab. Mit dem „Endlich“-Album meldet sich die Band nach dem Verlust ihres vierten Bandkollegen Lorenz Allacher und einer fast zweijährigen Ruhepause als Trio zurück. Das Album bewegt sich zwischen Melancholie und Hoffnung. Die Heiterkeit kehrt am Dienstag, 26. April, mit dem kritisch-humorvollen Liedermacher Hans Söllner ins Kasino zurück. Mit seiner „Wirtshaus“-Tour liefert der bayrische Komponist gewohnt bissig-amüsante Lieder auf Gitarre und Mundharmonika, die sich um Politik und Gesellschaft drehen, ganz nach dem Motto „bayrisches Polit-Reggae“. Weniger politisch geht es bei dem norwegischen Jazzmusiker Mathias Eick zu. Auf seiner aktuellen „Midwest“-Tour will der Multiinstrumentalist dank einprägsamer Trompetenmelodien und typisch skandinavischem Sinn für Klang am Mittwoch, 27. April, das Kasino für sich einnehmen, bevor die Herren von Stahlmann am Freitag, 29. April den Cotton Club mit „CO2“ (so der Name des neuen Albums zur Tour) füllen. Die fünf Göttinger verbinden Neue Deutschen Härte mit Elementen aus dem Alternative Metal und der elektronischer Musik zu einer hoch aggressiven Mischung. Musikalische Aggression ist auch fester Bestandteil des Gladbacher Gangsta-Rappers Summer Cem, der den Monat am Samstag, 30. April, im Cotton Club beendet. Im Gepäck sein fünftes Album „Cemesis“, das bereits in der ersten Verkaufswoche auf Platz 1 der Album-Charts stieg. Unterstützt wird er von seinem deutsch-serbischen Kollegen Jasko. (kkv) Info Karten gibt es im Vorverkauf beim Thalia Ticket Service, Telefon 0631 36219814, Pop Shop, 0631 64725, Soundcheck, 0631 891712, und im Netz unter www.kammgarn.de

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