Kreis Kusel Kernige Motorenklänge

Homburg. Am kommenden Wochenende, 12. und 13. Juli, wird an der Käshofer Straße die 41. Auflage des Homburger Bergrennens gestartet. Etliche Motorsportgrößen, darunter auch Lokalmatador Timo Bernhard, gehen auf die 2,6 Kilometer lange Strecke, die zu den fahrerisch anspruchsvollsten Naturrennstrecken Deutschlands zählt.

„Kernigen V8-Sound und satte Klänge PS-starker Vier- oder Sechszylinder-Saugmotoren“ versprechen die Veranstalter den Zuschauern – gerade vor dem Hintergrund, dass die hagere Geräuschkulisse der Formel 1 in dieser Saison häufig in der Kritik steht. 139 Rennfahrzeuge – vom Tourenwagen über Sportwagen bis zu den Formel-Rennwagen, aus der deutschen und Luxemburger Bergmeisterschaft sowie dem KW-Berg-Cup und dem klassischen NSU-Bergpokal – hat der ausrichtende Homburger Automobilclub (HAC) zur 41. Auflage in die Saarpfalz gelockt. Dreh- und Angelpunkt für die Teams aus dem gesamten Bundesgebiet, aus Luxemburg, Frankreich, Belgien, Österreich, der Schweiz und erstmals auch aus Finnland ist das Fahrerlager direkt an der Käshofer Straße (L120/L462) zwischen dem Schießhaus und dem Stumpfen Gipfel. Dort werden bereits ab Donnerstag die Renntransporter in Position gebracht, Wohnwagen und Zelte aufgeschlagen. Besucher können sich im Fahrerlager die verschiedenen Rennwagen aus nächster Nähe ansehen, ein bewirtetes Festzelt wird wieder aufgebaut. Am Freitag steht von 15 bis 21 Uhr die technische Abnahme der Fahrzeuge an. Schauplatz des Einzelzeitfahrens auf vier Rädern ist die Käshofer Chaussee, mit Start kurz vor der saarländischen Landesgrenze bis 300 Meter vor die Tore der westpfälzischen Gemeinde Käshofen. Vier Zuschauerzonen hat der HAC eingerichtet: Der Startbereich, die spektakuläre Durchfahrt des Lambsbachtals „am Brückchen“ und die S-Kurve am „Posten 8“ können von Homburg her erreicht werden. Zur Naturtribüne am „Posten 21“ unterhalb des Wasserturms gelangt man nur über die Höhenstraße zwischen Käshofen und Mörsbach. Auf dem Programm stehen drei Trainingsläufe am Samstag sowie drei Wertungsläufe am Sonntag, jeweils von 8 bis 18 Uhr, direkt nach Rennende werden die drei Bestplatzierten der Gesamtwertung im Startbereich geehrt. Erwartet wird ein spannender Dreikampf um den Gesamtsieg. Der Vorjahressieger und neue Streckenrekordhalter Guy Demuth pausiert in diesem Jahr, dennoch wird sein Rekordfahrzeug aus dem Vorjahr, der über 500 PS starke Osella FA 30 Zytek, wieder an die Startlinie rollen: Ins enge Cockpit wird sich der Luxemburger Tommy Rollinger zwängen, der an Pfingsten beim Wolsfelder Bergrennen bei Bitburg seinen ersten Gesamtsieg einfahren konnte. Seit vielen Jahren zählt der inzwischen dreifache Deutsche Bergmeister Uwe Lang (Schweinfurt) mit seinem 450 PS zählenden Osella PA 20 BMW zum engen Favoritenkreis. Rund 500 PS unter der Motorabdeckung hat der Reynard 97 D Judd Formel 3000 des Franzosen Daniel Allais, der im Vorjahr Rang drei belegte. Zum erweiterten Favoritenkreis zählen zudem der Badener Formel-3-Pilot Frank Debruyne sowie Sebastian Schmitt (Düsseldorf) und der zehnmalige Bergmeister Norbert Brenner (Eichenbühl), beide auf ehemaligen DTM-V8-Boliden aus dem Hause Opel. Auch der zweifachen Berg-Europameister Jörg Weidinger im BMW 318is STW aus der Klasse bis 2000 Kubikzentimeter Hubraum hat Chancen: Der Franke führt derzeit die Tabelle der deutschen Bergmeisterschaft der Tourenwagenklassen an. Wieder mit dabei ist auch Porsche-Werksfahrer und Lokalmatador Timo Bernhard. Nach einem starken Auftritt mit seinem Team beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans vor vier Wochen nutzt Bernhard die zweimonatige Rennpause in der Langstrecken-Weltmeisterschaft, um einige Runden auf heimischem Boden zu drehen. Das HAC-Mitglied möchte mit einem brandneuen, 460 PS starken Porsche 991 GT3 aus dem Porsche-Carrera-Cup im Kampf um den Tourenwagen-Gesamtsieg mitmischen. „Ich war als Kind oft beim Homburger Bergrennen und habe meinem Vater zugesehen. Als ich letztes Jahr selber zum ersten Mal mitgefahren bin, hat mir das riesig Spaß gemacht, und ich freue mich, auch dieses Jahr mit dabei zu sein und in meiner Heimat und vor Heimpublikum zu fahren“, sagt der 33-Jährige. Starterliste, Zeitplan, Parkmöglichkeiten, Shuttleservice, Livezeiten via Internet, Speisekarte fürs Festzelt sowie letzte News gibt es tagesaktuell auf der Internetseite des Homburger Automobilclubs unter www.homburger-bergrennen.de. (red)

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