Kreis Kusel Kein Mainstream im Gewölbekeller

Rap-Gesang bot „Sketches on Duality“ aus Wien.
Rap-Gesang bot »Sketches on Duality« aus Wien.

„Willkommen im Dschungel“ hieß das Motto von Freitag bis Sonntag im Schalander in Kusel. Mehr als ein Dutzend regionale und internationale Bands verschiedenster Musikgenres sorgten bis tief in die Nächte hinein für ausgelassene Festivalstimmung auf gleich zwei Bühnen. Das Konzept kam beim Publikum sehr gut an.

Bereits der Freitagabend sei aufgrund der vielen tollen Bands wie „Northern Accent“ aus Frankfurt/Main, „Yin Yin“ aus Maastricht oder den „Speedgirls“ aus Saarbrücken ein Spektakel gewesen, berichtete der Organisator Andreas Becker: „Zwar hätten wir uns noch ein paar mehr Besucher gewünscht, aber es war eine tolle Feier. So kann es weitergehen.“ Am Samstagabend traten neben den zwei regionalen Bands, „Vielleicht Emma“ und „Girls of Doom Lagoon“ auch zahlreiche weit angereiste Bands auf: „Wir haben heute Abend eine bunte Mischung verschiedenster Musikrichtungen. ,Vielleicht Emma’ lässt sich mit Kraftclub vergleichen, ,Girls of Doom Lagoon’ machen eine Art Garagenrock, und die Band ,Sketches on Duality’ aus Wien bietet eher eine Mischung aus Hip-Hop und Jazz“, berichtete Becker. Weitere Gruppen waren „Floating Arms“, eine Elektroband aus Metz, die Indie-Rock-Gruppe „Amour Vache“ aus Duisburg sowie die kanadische Band „Ok Vancouver Ok“: „Wichtig war mir, dass es kein Mainstream-Festival wird, ich denke, wir haben eine sehr gute und abwechslungsreiche Mischung zustande bekommen“, betonte Becker. Die drei Musiker von „Vielleicht Emma“ sprachen mit ihren sehr eingängigen Texten wie „Bitte bitte hört unsere Musik, ladet sie euch einfach runter, wir werden euch nicht verklagen“, und extremer Lautstärke vor allem das jüngere Publikum an. Auch die Musiker von „Girls of Doom Lagoon“ spielten fast ohrenbetäubend laute Musik, die dennoch das bunt gemischte Publikum in Begeisterung versetzte. Die Band, die hauptsächlich in Kaiserslautern, Kusel und dem Saarland auftritt, bekannte: „Wir freuen uns, wieder im Schalander dabei zu sein, es macht immer großen Spaß hier aufzutreten“, sagte Sänger und Gitarrist Christoph Schneider kurz vor dem Auftritt. Die Band sei bereits zum dritten Mal bei „Willkommen im Dschungel“ dabei. Nach den „Girls“ wurde die Bühne gewechselt, und das Festival verlagerte sich „Sketches on Duality“ aus Wien mit ihrem Rap-Gesang weiter für gute Stimmung sorgte: „Ich finde es richtig klasse heute Abend, es ist ein sehr vielfältiges Programm und für jeden etwas dabei“, schilderte die Kuselerin Lucia Schmidt ihre Eindrücke über den Konzertabend. Sie sei vom Schalander aber auch nichts anderes gewohnt. Auf die kanadische Band „Ok Vancouver Ok“, die Songs gegen den Kapitalismus und Unmenschlichkeit im Repertoire hatte, folgte die Duisburger Gruppe „Amour Vache“. Ergänzt wurde ihr Auftritt durch die in Taiwan geborene Tänzerin Fang-Yu Shen, die der sehr psychodelisch angehauchten Musik einen besonderen Anstrich gab. Weitere Besonderheit war eine Lichtershow. „Unser Musikstil ist eigentlich schwer zu beschreiben, ich würde sagen es ist eine Mischung aus Crunch, Indie-Rock und psychodelischer Musik“, erklärte Sänger und Schlagzeuger Gereon Basso. Er freue sich sehr, wieder im Schalander auftreten zu können. Das Publikum war durchweg begeistert von der bunten Vielfalt verschiedener Musikgenres und den Bands: „Ich finde es saugut, es ist einfach eine entspannte Stimmung hier im Schalander“, berichtete Maximilian Huber aus Kusel. Er könne eigentlich allen Bands etwas Gutes abgewinnen, besonders beeindruckt habe ihn allerdings der Auftritt von „Amour Vache“ mit ihrer Indie-Tänzerin. Julian Fuchs aus Glanbrücken war vor allem beeindruckt von „Vielleicht Emma“: „Die Band war echt klasse, ich denke, das ist eine tolle Truppe mit viel Potenzial für die Zukunft.“ Er finde auch klasse, dass bei dem Festival nicht nur der ganze „Standardkram“ gespielt werde, sondern eine bunte Mischung vieler Musikstile. Annabell Geibel aus St. Julian hat es bereits freitags so gut gefallen, dass sie am Samstag gleich nochmal gekommen ist: „Es ist eine sehr interessante Vielfalt an Bands bei dem Festival, das gefällt mir richtig gut.“ Auch am Sonntagabend ging die Feier im Schalander bis in die Nacht hinein weiter. Vier Bands, unter anderem die Indie-Gruppe „Schubsen“ aus Nürnberg und die Band „JFR“ aus Berlin, ging das „Willkommen im Dschungel“-Festival-Wochenende zuende.

x