Kreis Kusel Hitzköpfe und Spielunterbrechung: SV Brücken erkämpft Punkt bei SG Herschweiler-Pettersheim

SG-Kapitän Mario Strauß wird attackiert von Elias Huber (links) und Brückens Spielführer Mathias Jung. Foto: Hamm
SG-Kapitän Mario Strauß wird attackiert von Elias Huber (links) und Brückens Spielführer Mathias Jung.

Halbzeit eins fade, der zweite Durchgang hochexplosiv und von einem Donnerwetter unterbrochen: Das 1:1 (0:1) zwischen den der SG Herschweiler-Pettersheim/Konken/Etschberg und dem SV Brücken hatte es in sich.

Hälfte eins war zum Abwenden: Spielerische Glanzlichter waren auf nasser Wiese eh nicht zu erwarten gewesen, dafür aber Kampf. Und den gab’s: Richtig Feuer war in unserem „Spiel der Woche“ am Sonntag zwischen der SG Herschweiler-Pettersheim/Konken/Etschberg und dem SV Brücken. Beim 1:1 (0:1) schenkten sich die beiden Kontrahenten der B-Klasse Kusel-Kaiserslautern Nord nichts. Das Pünktchen hilft den im Tabellen-Nirwana rangierenden Gästen ein wenig mehr. Die Hausherren, ohnehin der Spitze hinterher hinkend, dürften sich fürs Erste aus dem Kampf um den Relegationsplatz verabschiedet haben.

„Wir sind gar nicht gut ins Spiel gekommen“, resümierte SG-Coach Danny Antonic. „Wir schon“, durfte sein Gegenüber Sebastian Groß richtig feststellen. „Unsere erste halbe Stunde war bombig“, konstatierte Groß, der sein erstes Pflichtspiel als Spielertrainer seines Heimatklubs natürlich nur zu gerne gewonnen hätte.

Spielertrainer Antonic sieht Rot

Nach 30 Minuten aber fingen sich die Gastgeber. Und dass sie mit Wiederanpfiff richtig Druck erzeugten und noch mehr Spielanteile an sich rissen, war mit eben jenem Antonic verbunden: Der Spielertrainer entfachte in 43 Minuten mehr Dampf als einige seiner Kameraden in 90 plus sechs Minuten. Allerdings hatte für Antonic („Ich war zwei Wochen krank, konnte auch dienstlich bedingt zuletzt wenig trainieren“) die Partie nicht nur mit einer Halbzeit Verspätung begonnen, sie endete auch früher: Bei einem kleineren Scharmützel ließ er sich im Eifer des Gefechts zu einem Tritt hinreißen, der Unparteiische Axel Raudonat zückte Rot. Entzündet hatte sich die Aufregung an einem Foul, das sich Elias Huber geleistet hatte. Der Brücker musste mit Gelb-Rot das Feld räumen.

Sebastian Groß fand die Punkteteilung letzten Endes gerecht – auch da war er sich mit Antonic einig, der das Gros der Chancen auf seiner Seite gesehen hatte. Genau so war es auch. Die Hausherren aber ließen einiges liegen; vor allem für Stürmer Johannes von Blohn war der Märznachmittag, der in April-Verkleidung daher kam, ein rabenschwarzer. Zwei Kopfbälle bugsierte er in aussichtsreicher Position in die falsche Richtung, bei der besten seiner vier Gelegenheiten hieb er über den Ball.

Gilcher: Nach Einwechslung doppelt zum Punkt

Brückens Spitze Xaver Seyler hatte mit einem satten Schuss nach 19 Minuten die Führung für die Karstwälder besorgt, nachdem kurz zuvor noch Oliver Holzer in Keeper Jonas Böhnlein seinen Meister gefunden hatte. Die Gastgeber drängten danach etwas mehr, versemmelten aber ihre Gelegenheiten. Ums Haar getroffen hätte Philipp Arnold, als er einen Freistoß schnell ausführte. Der Ball strich jedoch um Zentimeter am Brücker Tor vorbei (31.). Auch Abwehrchef Sebastian Sieche versuchte aus der Distanz sein Glück, zielte aber ebenfalls vorbei (34.). Die Brücker sendeten durchaus Lebenszeichen: Bei einem klasse Konter über Sebastian Kneisch kam Holzer einen Tick zu spät.

Mit Wiederanpfiff kam Hendrik Gilcher ins Spiel – und musste von Null auf Hundert Nervenstärke beweisen: Brückens Abwehrchef Jan Schmitt hatte den aufs Tor zupreschenden Antonic aus der Kurve geworfen – klarer Elfer. Gilcher bewies Eiseskälte, als der Schiri den ersten (erfolgreichen) Versuch wiederholen ließ. Der Schütze zirkelte die Kugel erneut in die aus seiner Sicht rechte Ecke – der Ausgleich.

Halbzeit eins: Langeweile – Halbzeit zwei: Chaos

Zur Mitte des zweiten Durchgangs, als die Zuschauer die SG noch stärker am Drücker sahen, ging ein Graupelschauer überm Sportplatz nieder. Es grummelte gewaltig, Schiri Raudonat musste die Partie unterbrechen. Was folgte, war weniger Fußball, die Hitzköpfe beider Lager aber sollten sich wieder beruhigen. „Was in Halbzeit eins langweilig war, war dafür in Halbzeit zwei umso aufregender – und ein Chaos“, kommentierte Antonic die zeitweilige Aufregung, die der Partie nach dem Graupel- einen Kartenschauer bescherte.

So spielten sie

SG Herschweiler-Pettersheim/Etschberg/Konken: Böhnlein - Marek Gilcher, Sieche, Grund, Keller - Theiß, Diehl (68. Hendrik Gilcher) - Rojan, Strauß, Arnold (46. Antonic) - Johannes von Blohn (64. Weis)

SV Brücken: Wambach - Oster, Groß, Schmitt, Guth (85. Günsche) - Elias Huber, Jung, Wingerter, Holzer (90.+1 Christopher Huber) - Kneisch, Seyler

Tore: 0:1 Seyler (19.), 1:1 Hendrik Gilcher (74., Foulelfmeter) - Gelbe Karten: Theiß, Strauß, Diehl, Sieche, Keller, Hendrik Gilcher - Guth, Holzer, Schmitt, Günsche - Gelb-Rote Karte: - Huber (88.) - Rote Karte: Antonic (Tätlichkeit, 88.) - Beste Spieler: Antonic, Diehl, Böhnlein - Holzer, Seyler, Groß - Zuschauer: 103 - Schiedsrichter: Raudonat (Wolfstein)

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