Kreis Kusel Heimsiege – heiß ersehnt

NANZDIETSCHWEILER/WALDMOHR. Ein Dreier fürs Selbstbewusstsein und die Statistik hier, ein Erfolg für den Kampf um den Klassenerhalt dort: Heimsiege müssen her, nichts anderes hilft den beiden Landesligisten aus dem Kreis Kusel. Der SV Nanz-Dietschweiler peilt morgen einen solchen gegen den VfR Kirn an (Anstoß 16 Uhr), der VfB Waldmohr bereits heute (Anpfiff 17 Uhr) im Duell mit dem ASV Winnweiler.

„Ich kann nicht in die Köpfe gucken“, bedauert Wolfgang Lang das Fehlen jener zugegebenermaßen höchst seltenen Gabe ab und an. Könnte er, er fände vielleicht eine Erklärung dafür, dass seine Truppe manchmal so neben sich hertrottet. Auch wenn’s mal nicht nach Belieben läuft, so sollte doch die Einstellung, sollten Laufbereitschaft, Kampfeslust, Zweikampfstärke – die Stärken des Teams stets Grundbestandteil des Spiels sein. Die Mannschaft des SV Nanz-Dietschweiler aber lässt auch diese wesentlichen Elemente ab und an einfach vermissen. „Ich hoffe ja, dass es nicht schon die Angst ist...“, sagte Lang mit Blick zurück auf das 0:3 beim SC Idar-Oberstein II. Denn Angst vorm drohenden Abstieg kann lähmen, aber auch Kräfte freisetzen. Letzteres ist dringend nötig vorm Heimspiel gegen den VfR Kirn – zumal den auf fremden Plätzen nicht als furchteinflößender Gast bekannten „Blauen“ danach nicht weniger als vier Auswärtsspiele in Folge bevorstehen. In Idar-Oberstein machten nach Langs Beobachtungen zwei Spieler den Unterschied. Die standen in Reihen der Gäste und hatten großen Anteil am letztlich klaren 0:3 aus Sicht des SVN. Der hatte keinen Zugriff auf die Partie bekommen, hatte zwar zwischenzeitlich eine gute Phase, in der ein klarer Elfer nicht gegeben worden sei, dann aber wieder zu wenig nach vorn gebracht, um die Partie noch einmal zu drehen. Drehen sollte erst gar nicht nötig sein, wenn es heute gegen die Kirner geht. Der Kader ist komplett, abgesehen davon, dass einige der jungen Spieler (Erich Franz) müde, gestandene (Benny Fuchs) etwas außer Form beziehungsweise nach Ausfall-Zeiten (Sebastian Schröer, vor allem Andreas Urschel) noch nicht wieder die Alten sind. Heiß ersehnt ist der zweite Sieg im Rothenfeld – nach 22 Partien steht bekanntlich für die Gelb-Blauen erst ein einziger Erfolg zu Buche. Vom Liga-Verbleib spricht beim VfB inzwischen keiner mehr, auch wenn noch eine kleine Chance – bei geballter Schützenhilfe – bestünde. Zu groß war der Substanzverlust, zu wenige Akteure mit echtem Landesliga-Format bringt der VfB auf den Platz. Und so lange sie nicht mit Zählbarem belohnt werden, zählen auch die guten Ansätze nichts, die das Team ja oft zu zeigen vermag. Die von Trainer Babak Anisi als so wichtig erachteten ersten Spiele nach der Winterpause sind samt und sonders verloren gegangen. Und die Aussichten sind auch heute Nachmittag nicht berauschend. Waldmohr gegen Winnweiler – das war noch im Mai ein Spitzen-Duell. Der VfB ist nach Platz vier und folgendem Aderlass nach hinten durchgereicht worden, die Gäste aus der Nordpfalz waren immerhin Vizemeister, scheiterten in der Relegation – und finden sich nun in akuten Abstiegsnöten wieder. Da geht’s um einiges für die Elf von Trainer Jürgen Giehl, die derzeit 13. ist. Mit dem erhofften zweiten Heimerfolg (bislang steht nur ein 3:0 über die SG Hoppstädten-Weiersbach zu Buche) könnten die Waldmohrer nebenbei auch ihrem Landkreis-Rivalen glanabwärts höchst willkommene Schützenhilfe im Abstiegskampf leisten. (cha)

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