Schwimmen Harte Bedingungen beim Neujahrsschwimmen der DLRG Baumholder

Nicht jeder im Neopren: Bei zwei Grad Lufttemperatur wagten sich 50 Schwimmer unter den Blicken vieler dick eingepackter Zuschau
Nicht jeder im Neopren: Bei zwei Grad Lufttemperatur wagten sich 50 Schwimmer unter den Blicken vieler dick eingepackter Zuschauer in den Stadtweiher in Baumholder.

Am Morgen hatte es noch leicht geschneit in Baumholder, am Nachmittag war es dann nur noch kalt am Badesee. Da war das Wasser sogar wärmer als die Außentemperatur.

50 Männer und Frauen trotzten der Kälte und wagten dennoch beim zehnten Neujahrsschwimmen der DLRG Baumholder am Sonntag den kurzen Sprung ins kühle Nass bei zwei Grad am Sandstrand, sechs Grad im Weiher. Das Event, die „Eröffnung der Badesaison“, wie es Günter Heinz von der DLRG scherzhaft nennt, lockt mittlerweile nicht nur Besucher aus der Verbandsgemeinde Baumholder an. „Viele Schwimmer kamen auch aus Birkenfeld, dem Kreis Kusel und einige aus Bad Kreuznach“, erzählt Jonas Bickler, der stellvertretende Vorsitzende der DLRG-Jugend, die die Veranstaltung Jahr für Jahr organisiert. Und er fügt hinzu: „Auch einige Amerikaner waren dabei.“ Über die gute Resonanz freut sich auch Yaro Schranz, der Chef der DLRG-Jugend: „Wir sind froh, dass unser Event so gut angenommen wird, auch von den Zuschauern. Wir hätten nicht mit so viel Betrieb gerechnet.“

Tatsächlich ist es schon vor dem Startschuss um 14 Uhr rund ums Gewässer richtig voll. Die Besucher wärmen sich mit Glühwein oder Kinderpunsch oder stärken sich mit Gegrilltem oder frischen Waffeln. Um 13.50 Uhr heißt es dann: umziehen und aufstellen am Sandstrand. Nach dem obligatorischen Gruppenbild, bei dem die Teilnehmer zum Teil kräftig zittern, geht es ab ins Wasser. „Der erste Moment war gar nicht so schlimm, aber beim Rausgehen hab’ ich meine Füße nicht mehr gespürt“, sagt Bernd Mai nach seiner Premiere beim Neujahrsschwimmen. Elias Matthesius aus Brücken ist nach 2023 zum zweiten Mal dabei. Und er wird auch 2025 wieder mitmachen, verspricht er. „Es war kälter als vergangenes Jahr und deshalb auch besser“, urteilt er. Und weiter: „Es ist ein guter Start ins Jahr.“

US-Kommandeur kennt so was aus Michigan nicht

Jeffrey Keenan, der Kommandeur des 44. US-Fernmeldebataillons, äußert sich ähnlich: „Was gibt es Besseres, als so ins neue Jahr zu starten?“ Er liebt es, sich am Leben in Baumholder zu beteiligen und sagt: „Ich mag diese Small-Town-Things“, also die Dinge, die die Gemeinschaft in kleinen Städten fördern. Wegen der Teilnahme an solchen Events fühle er, der auch regelmäßig den deutsch-amerikanischen Stammtisch besucht, sich wie zu Hause. Und er hat gleich noch Max Smith mitgebracht, den Kommandeur der US-Klinik, der gemeinsam mit seiner Frau Cassie teilnimmt. Obwohl Smith aus Michigan, einem der kühleren US-Bundesstaaten, kommt, habe er so etwas noch nie erlebt. Und er ist begeistert. „Es war unglaublich“. Aber, und da ist er sich mit Keenan einig: „Es war sehr kalt.“

So kalt, dass sich Martin Ziemer aus Glan-Münchweiler nach seiner Premiere im vergangenen Jahr eigentlich gesagt hatte: So etwas mache ich nie wieder. Doch sein Kumpel Markus Lauer aus Niederhambach kündigte am Samstagabend spontan an: „Morgen springen wir in den Weiher.“ Also ist auch Ziemer wieder mit von der Partie. Und glücklich: „Immer wieder schön, in der Heimat solche Dinge mitzumachen.“ Sagt er bibbernd und wärmt sich sogleich auf im heißen Pool, der nach dem „Eisschwimmen“ ununterbrochen belegt ist.

Guter Weg, das alte Jahr rauszuwaschen

Genau wie die Fass-Sauna ist dies ein schöner Service für alle, die sich aufwärmen wollen. Auch Thomas Johann nutzt diese Gelegenheit nach seiner zweiten Teilnahme. Und lobt: „Das ist top organisiert hier.“ Pool und Sauna findet auch Graham Wuepper klasse, der mit seiner Frau Sonya aus Ramstein zum Schwimmen gekommen ist. „Es war kalt, aber gut“, sagte der 54-Jährige nach seiner Premiere. Seine Frau war schon im Vorjahr dabei und sagt: „Ich unterstütze immer wieder gerne die DLRG.“ Zumal Graham meint: „Das ist ein guter Weg, um das alte Jahr rauszuwaschen.“

Sonya und Graham Wuepper aus Ramstein gehörten zu den Wagemutigen, die am Sonntag ins Wasser stiegen.
Sonya und Graham Wuepper aus Ramstein gehörten zu den Wagemutigen, die am Sonntag ins Wasser stiegen.
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