Kreis Kusel Grüße aus Kuba und Südafrika

Große Stars bietet das 19. Kammgarn Jazzfestival vom 24. bis 26. April in Kaiserslautern nicht, dennoch versteht es Kammgarn-Chef Richard Müller, das zarte Pflänzchen Jazz zu hegen und zu pflegen: Musiker und Bands unterschiedlichster Stilrichtungen kommen in das Kulturzentrum. Das Repertoire reicht von Ray-Charles-Hits bis zu kubanischer Lebensfreude.

Den Auftakt macht am Donnerstag, 24. April, ein slowenischer Troubadix. Mit seinem Programm „Tribute to Ray Charles“ hat neben seiner Heimat auch Bulgarien, Rumänien, Serbien, Kroatien, Österreich und Deutschland bereist. Er verkauft sich zwar als „Ray Charles-Blaupause“, aber den „Hohepriester des Soul“ imitiert er täuschend echt. Denn er lebt in, mit und für die Musik. Unterstützt wird Perry von einer Big Band und den dreistimmigen Divettes. (ausverkauft, nur wer einen Festivalpass hat, kommt noch rein) An sechs Spielorten swingt und jazzt es am Freitag, 25. April. Im Cotton Club reichen sich drei Bands die Mikrofone in die Hand. Ein alter Bekannter, der von Kaiserslautern auszog, um Karriere zu machen, startet um 20 Uhr mit Jazz, Blues und Latin: (Uwe Gehring) ist in Wiesbaden geboren und wohnt in Neustadt an der Weinstraße. Als einer der besten Jazz-Gitarristen war er Mitglied der Band von Hugo Strasser; mit seinem Duo Body Soul gewann er 2006 den internationalen Duo-Wettbewerb „Voice Guitar“. Mit dabei sind der fantastische Pianistaus Paris und der Ungar , der als einer der wichtigsten Coltrane-Erben gilt. Ab 21.30 Uhr steht die Berlinerin , Tochter eines Deutschen und einer Iranerin, auf der Cotton-Club-Bühne der Kammgarn. Sie studierte an der Hanns-Eisler-Hochschule in Berlin Gesang. Seit 1995 ist sie mit ihrer Band auf Tour. Einen Namen machte sich die Jazzsängerin mit ihrem Trio, das traurige Elemente aus Blues, Chanson und Popmusik aufnimmt und mit den Interpretationen von Rio Reisers „Junimond“. Das spielt ab 23 Uhr bis in die Puppen in der Kammgarn Gypsy-Swing voller Musikalität und Spielfreude. Begleitet wird der Altmeister der Gypsy-Swing-Gitarre von seinem Neffen Micky am Piano, Holzmanno Winterstein an der Rhythmusgitarre sowie Vali Mayer am Bass. (Karten für den Abend mit allen Kammgarn-Interpreten: 20 Euro) Seit vielen Jahren genießt , Tochter des ARD-Tagesthemen-Moderators Thomas Roth, einen ausgezeichneten Ruf als Sängerin, Komponistin, Texterin und Dozentin. Sie macht Weltmusik im wahrsten Sinne des Wortes, denn seit einigen Jahren hat sie in Südafrika ihre künstlerische Heimat gefunden und sich mit ihrem ethnisch geprägten Jazz international einen Ruf erworben. Zusammen mit dem südafrikanischen Gitarristen gestaltet Natascha Roth kammermusikalische Jazzprogramme von außerordentlicher Intensität. Zu hören sind die beiden bei Tailor & Partner. (Karten: 20 Euro) In der Apostelkirche bietet ab 20 Uhr das Duo künstlerische Extraklasse. Die beiden Musiker, die Sängerin Constanze Friend und der Gitarrist Thomas Fellow, seit 1991 zusammen, sind in Kaiserslautern alte Bekannte und begeisterten ihr Publikum schon etliche Male mit ihrer faszinierenden Mischung aus Jazz, Chanson, Blues, Soul und unvergleichlich transparentem Gesang. Die Bühne teilten sie schon mit Legenden wie Ray Charles, Al Jarreau und Luther Allison. Letzterer war auch ein wesentlicher musikalischer Förderer in den Anfängen. (Karten: 20 Euro) Die Jazzsängerin steht in der Gärtnerei Koch-Christmann mit ihrem Quartett auf der Bühne. Frontfrau Cecile Verny ist an der Elfenbeinküste geboren und in Frankreich aufgewachsen. Afrikanische Wurzeln, französische Gesangstradition und Jazzgesang sind wichtige Quellen für ihre Mischung aus Chanson, Scat-Gesang, Blues und Swing. Ausgezeichnet wurde das Quartett beim französischen Jazzfestival in Juan-les-Pins. (Karten: 20 Euro) Interia, Creatives Wohnen, bietet ein Podium für das . 1988 bis 1998 war Brandl Dozentin für Gesang im Bereich Jazz- und Popmusik der Emmerich-Smola-Musikschule Kaiserslautern. Das Quartett mit Martin Preiser am Piano, Thomas Stabenow am Kontrabass und Kristof Körner am Schlagzeug interpretiert klassischen Vocal-Jazz mit zeitgenössischer Ästhetik. (Karten: 20 Euro) In der Adam Opel AG gastiert die isländische Funk- und Fusion-Band . Als 1983 ihr Song „Garden Party“ um die Welt ging, waren die Jungs gerade volljährig geworden. Seither gilt Mezzoforte als die wichtigste Fusionband Europas, mit einer weltweiten Fangemeinde. Als es ruhiger um die vier Jugendfreunde wurde, war es der deutsche Schlagzeuger Wolfgang Haffner, der das Quartett 2004 aus dem Dornröschenschlaf weckte. (Karten: 20 Euro) Zum Finale am Samstag, 26. April, gibt die „Cuba Club Night“ im Kammgarn-Kasino nochmals richtig Gas. Cuba Libre mit Chili an den Rändern serviert ab 20 Uhr das Quintett . Auf erfrischende Art verschmelzen in ihrer Musik kapverdische und kubanische Elemente zu einem leidenschaftlichen Mix, der sowohl Jazz- als auch Weltmusikfans elektrisiert. Sie nehmen das Beste aus den zwei kreolisch geprägten Inseln und reichern es mit Jazz an. Das Debütalbum „Rikeza y Valor“ wurde 2011 in den Niederlanden zum besten Weltmusikalbum gewählt, die kapverdische Sängerin Dina Medina 2013 bei den Cabo Verde Music Awards zur „best female singer“. Dazu kommen noch vier Nominierungen bei den Latin Grammys. Gegründet wurde Cabo Cuba Jazz von dem deutschen Percussionisten Nils Fischer. (Karten: 25 Euro zusammen mit dem Folgekonzert der Cubaboarischen) Ganz zum Schluss, ab 21.30 Uhr, gibt’s in der Kammgarn noch was Deftiges auf die Ohren, wenn die „aufspuin“. Da entlocken ehemalige Dorfmusikanten aus Oberbayern ihrem bayerisch-latein-amerikanischen Instrumentendschungel einen ganz neuen Sound, einen ganz besonderen Groove, bei dem sich der erdige Dreivierteltakt mit dem schnell wirbelnden Salsasturm zum mitreißend tanzbaren cubaboarischen Sound vereint. Eins ist gewiss bei dem Septett: „A Gaudi muaß ma hobn.“ Und wenn jemand meint: „Tanzen dad i gern. Bittscheen!“ (Karten: siehe Cabo Cuba Jazz) Eine zum Jazzfestival gibt es auch. Die Vernissage findet am Donnerstag, 24. April, 18 Uhr, in der Kammgarn-Schreinerei statt. Unter dem Titel „All That Jazz“ zeigt sie Bilder und Collagen von . Wolfgang Janischowski, Wolfgang Sing, Volker Klimmer, Christoph Jung und Djulia geben hierbei den musikalischen Rahmen.

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