Kreis Kusel Gäste, die sich zu wehren wissen

KUSEL. In eher ruhigen Fahrwassern steuert, obwohl personell doch arg gebeutelt, in dieser Saison der FV Kusel. Nachdem der Kreisstadt-Klub einige Jahre Fahrstuhl gefahren ist, rangiert er in der aktuellen Runde nach zwei Dritteln im Mittelfeld der A-Klasse Mitte praktisch schon jenseits von Gut und Böse. Am Sonntag ist der SV Kohlbachtal an der Winterhelle zu Gast (Anstoß ist um 15 Uhr).

„In den letzten Jahren hat der FVK ja immer entweder ganz oben oder ganz unten mitgemischt“, blickt Trainer Johan Steuer kurz zurück. Stimmt. Aufstieg, Abstieg, Aufstieg, Abstieg – aber vorbei die Zeit, da der Verein in der Kreisliga herumdümpelte. Gottlob, wissen die Verantwortlichen. Die sich andererseits auch sicher sind, dass die dereinst hochklassig agierende Mannschaft in der A-Klasse wohl zurzeit am besten aufgehoben ist. Die Bezirksliga wäre – man braucht nur auf das Feld zu schauen, außer dem SV Mackenbach und dem FV Ramstein, kaum ein attraktiver Gegner in Sicht – der sicherlich ungeeignetere Tummelplatz. Nicht selten beißen sich Vereinsinteressen und sportliche Vernunft. In dieses Spannungsfeld wollen die Kuseler gerne zurück – in der kommenden Runde. Dann wird ein ernsthafter Versuch gemacht, an der Liga-Spitze mitzumischen. Weichen sind gestellt: Johan Steuer und sein spielender Trainer-Kollege Waldemar Wilms haben bereits für die kommende Saison zugesagt, der Verein hatte ohnehin bekundet, die Zusammenarbeit fortsetzen zu wollen. Das Trainer-Duo soll für Kontinuität bürgen. Und die in Aussicht stehende Qualitäts-Verbesserung auf dem Platz könnte dazu beitragen, dass der FVK ab Sommer wieder eine Spitzenmannschaft ist. Zwei echte Hochkaräter werden das Team dann verstärken: Florian Andel und Pavel Wilms. Deren Pässe braucht der Verein nicht umschreiben zu lassen. Beide gehören seit Jahren zum Verein. Langwierige, schwere Verletzungen aber haben das Duo mit Führungsqualitäten lange außer Gefecht gesetzt. „Das sind im Sommer praktisch Neuzugänge – wie auch Suren Chaschatrian“, freut sich Steuer auf die Rückkehr der Routiniers. Ein weiterer Knaller ist in der Winterpause in Kusel angelandet: Janosch Buser, einst bei der SG Blaubach-Diedelkopf, in Morlautern sowie zuletzt beim Landesligisten TuS Rüssingen am Ball, spielt jetzt in Kusel. Leider mit Einschränkungen: Beruflich ist Buser schwer gefordert, oft in Frankfurt. Steuer und Wilms aber müssen mit denen tanzen, die nichts Schlimmeres am Bein haben. Das ist nicht leicht im bisherigen Saisonverlauf: Da hat das Pech zugeschlagen. Wilms und Andel haben noch gar nicht spielen können, Chaschatrian hatte sich im fünften Saisonspiel die Kreuzbänder gerissen. Johan Steuer hatte zur Winterpause mit Besserung gerechnet – von wegen. Jetzt hat es nach seinen Worten Jan-Hendrik Steuer erwischt. Wieder ein Ausfall mehr. Ein Sieg beim Kellerkind SV Lauterecken, Remis gegen den TuS Glan-Münchweiler und beim SV Brücken – immerhin sind die Kuseler im Jahr 2014 noch unbesiegt. Das soll sich auch gegen Kohlbachtal nicht ändern. Zuletzt habe etwas die Effektivität gefehlt, sagt Steuer – es wäre mehr drin gewesen bei den vergangenen beiden Auftritten. Den SVK schätzt der Coach als kompakte Mannschaft ein, die sich zu wehren weiß – nicht von ungefähr haben die Kohlbachtaler kürzlich dem Titelfavoriten TuS Jettenbach einen Zähler abgeknöpft. (cha)

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