Föckelberg Diese vier FCK-Spieler waren bei der Fan-Aktion bei den Potzbergteufeln
Einen Tag nach dem 1:1 gegen den SV Wehen Wiesbaden besuchten Spieler des 1. FC Kaiserslautern fünf Fanclubs im Land. Eine Station der Fan-Aktion „FCK hautnah“ war beim Fanclub Potzbergteufel in Föckelberg. Trotz des verpatzen Auftritts im Abstiegskampf der Zweiten Liga am Tag zuvor war die Stimmung unter den meisten Fans gekennzeichnet durch geradezu unerschütterliche Hoffnung und den Willen, ihrem Verein den Rücken zu stärken.
Während eines der höchstgelegenen Dörfer im Landkreis Kusel bei Temperaturen nur wenig über dem Gefrierpunkt in einen Schneeschauer gehüllt wird, ging es im großen Saal des Dorfgemeinschaftshauses heiß her. Verantwortlich dafür waren in erster Linie die deutlich mehr als 250 Fußballfans, die den Saal im Obergeschoss der ehemaligen Dorfschule bis in den letzten Winkel ausfüllten. „Wir haben bei 200 Leuten aufgehört zu zählen“, berichtet Benjamin Grund, Vorsitzender der Potzbergteufel. Für ihn und seine Mitstreiter des 2019 gegründeten Vereins sei es Bestätigung ihrer Arbeit der vergangenen fünf Jahre, erstmals „FCK-Hautnah“ ausrichten zu dürfen. „Wir machen das heute stellvertretend für die Fan-Regionen Kusel, Saarland und Luxemburg und freuen uns über die vielen Fußballfans, die ihren Weg nach Föckelberg gefunden haben“, berichtet Grund nicht ohne Stolz.
Lange bleibt geheim, welche Spieler vorbeischauen
Unter den Angereisten befanden sich außergewöhnlich viele Kinder, die mit ihren Mamas und Papas nach Föckelberg gekommen waren, aber auch zahlreiche eingefleischte Fans, die zum Teil seit Jahrzehnten Dauerkarten für den Betze besitzen – und in Sachen Fußball schon viele Dramen erlebt haben, wie vielfach bekundet wurde.
Traditionsgemäß wurde bis unmittelbar vor Beginn der Veranstaltung geheimgehalten, welche Spieler bei welcher „FCK hautnah“-Veranstaltung vorbeischauen. Bevor die Fußball-Profis ihren Weg an den Potzberg fanden, wies Michael Löwe vom Fanbeirat des FCK die Fußballanhänger in den organisatorischen Ablauf des Nachmittags ein und bat vor allem um eines: „Wenn die Spieler in zirka zwei Stunden hier wieder rausgehen, wäre es schön, wenn wir ihnen den Rücken gestärkt und gezeigt hätten, dass wir an sie glauben.“ An die moderierenden Worte Löwes hielten sich dann auch die allermeisten der Fans, die angesichts der aktuellen sportlichen Situation der Roten Teufel in zwei Lager gespalten sind: auf der einen Seite die unerschütterlichen Optimisten, die sich wie Benjamin Grund sicher sind, dass das Team aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen wird. Auf der anderen Seite die Kritiker, die enttäuscht sind von der Leistung ihres Fußballvereins im Ligabetrieb und die eine Wiederholung der Saison 1995/96 befürchten: Damals gewann der FCK den DFB-Pokal, war aber eine Woche zuvor abgestiegen – wenn auch damals aus der Ersten Liga.
Die Region steht hinter dem FCK
Einige der Anmerkungen in der Fragerunde, der sich Boris Tomiak, Almamy Touré, Hendrick Zuck und Kenny Prince Redondo zu Beginn des Nachmittags stellen mussten, hatten durchaus kritischen Charakter. So betonte eine Anhängerin, dass ein FCK-Fan ein hohes Maß an Leidensfähigkeit benötige, und fragte provokant: „Wir stehen hinter euch, steht ihr auch hinter uns?“ Die meisten Fragen drehten sich um die aktuelle sportliche Situation auf dem Betzenberg und um die Partie des Vortags. Neben „Wie fühlt ihr euch nach einem Unentschieden wie gegen den SV Wehen?“ und „Wie bereitet Ihr Euch auf die nächsten Begegnungen vor?“ gab es aber auch etliche Nachfragen zur persönlichen Situation des FCK-Quartetts – etwa, ob denn der Fußball beim FCK noch Spaß mache und wie die individuellen Pläne für die kommende Saison aussähen.
Und dann kam – natürlich – zum Ausdruck, dass die ganze Region hinter dem FCK steht, so wie sich Michael Löwe das erhofft hatte. Und dass es etwas Außergewöhnliches ist, Zweitliga-Partien mit mehr als 40.000 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion mitverfolgen zu können. Und dass es jenen Zweitligafußball doch bitteschön auch nach der Sommerpause auf dem Betze geben sollte ...