Kreis Kusel Derby im Norden des Landkreises

LANGWEILER/KAPPELN. Der ASV Langweiler/Merzweiler und die SG Perlbachtal, am nördlichsten Zipfel des Landkreises beheimatet, gehen in der B-Klasse Birkenfeld Ost an den Start. Am Sonntag (15 Uhr) kommt es zum Lokalderby.

Die Vorzeichen sind unterschiedlich: auf der einen Seite der ASV, mit bislang lediglich sieben Punkten Fünfzehnter und somit Vorletzter, auf der anderen Seite die SG, mit 14 Punkten auf Tabellenplatz zehn etwas komfortabler positioniert. „Zum jetzigen Zeitpunkt hatten wir uns schon mehr erhofft“, stellt ASV-Trainer Andreas Fischer im RHEINPFALZ-Gespräch klar. Nachdem die vorige Saison trotz der acht Abgänge recht gut verlaufen war, war die Hoffnung groß, dass es nun, mit zwei, drei Zugängen, einen Schritt nach vorne gehen würde. „Ein guter Mittelfeldplatz“ sollte doch drin sein. Aber die Realität sieht anders aus. Ein Grund dafür ist sicherlich die personelle Misere. „Alexander Gehring, Jonas Emrich, Matthias Michel oder auch Manuel Bender: Das sind alles Spieler, die bislang keine bis kaum Einsätze hatten. Solche Ausfälle zu kompensieren, fällt schon schwer“, befindet Fischer. Zumal er die Klasse in dieser Saison als „sehr gut“ einschätzt. Aber: „Wir resignieren nicht, die letzten Spiele geben Anlass zur Hoffnung.“ Damit spielt der Trainer auf das 2:2 bei Mörschied II an, das zwar nur drei Punkte vor dem ASV notiert ist, „aber die hatten auch fünf Leute von der Ersten dabei und sich bei uns bewusst gut aufgestellt. Insofern war das für uns dann schon ein gewonnener Punkt.“ Und beim 1:1 bei Vizemeister Becherbach am vergangenen Wochenende hat Fischer „eine taktisch richtig gute Leistung“ gesehen. Mit etwas mehr Glück wäre sogar ein Sieg möglich gewesen. Dass in Kendy Friedrich ein Spieler aus der zweiten Mannschaft für das Tor verantwortlich gewesen sein, verdeutliche aber zusätzlich die personelle Problematik. „Unser Ziel ist, am Saisonende möglichst nicht zittern zu müssen. Aus den sechs Spielen bis zur Winterpause sollten schon mindestens zwölf Punkte herausspringen. Es wird schwer, ist aber machbar“ gibt sich der ASV-Coach kämpferisch. Dass die Motivation am Sonntag ohnehin da sein wird, wenn es gegen den Lokalrivalen aus dem Perlbachtal geht, das verhehlt Andreas Fischer nicht. Und dennoch: „Übermotiviert zu sein bringt nichts. Da muss ich vielleicht schon etwas auf die Bremse treten.“ In der Vergangenheit seien es immer harte, umkämpfte Duelle gewesen. „Aber in den letzten Jahren auch immer fair.“ Für die Gastgeber gibt es am Sonntag nur ein Ziel: drei Punkte. „Etwas anderes hilft uns nicht weiter. Wir spielen daheim, wir wollen früh stören, gehen vorne drauf“, so die Marschroute des Trainers, der den Gegner „defensiv stabil, auf Konter lauernd“ erwartet. SGP-Spielertrainer Frank Ultes stellt aber klar: „Wir werden auch nach vorne spielen, wollen gewinnen.“ Für seine Mannschaft, die im Vorjahr noch lange Zeit um Platz zwei mitgespielt hat, sei es bislang „die erwartet schwere Saison“. Ähnlich wie sein Trainerkollege sieht auch Ultes „eine schwere, ausgeglichene Liga“. Daher sei der derzeit zehnte Platz seiner Truppe „nicht verwunderlich“. Auch bei der SG Perlbachtal ist die personelle Situation alles andere als einfach. „Wir haben noch kein Spiel komplett gestanden.“ In Christian Groß, der bislang noch gar nicht gespielt hat, und Jegor Lind, der erst dreimal zum Einsatz kam, „fehlten und fehlen zwei ganz wichtige Akteure. Wir werden uns bis zum Winter durchhangeln müssen“, erklärt Ultes, der in knapp einer Woche 39 Jahre alt wird und seit dem 23. September glücklicher Papa des kleinen Henry ist. Zurzeit verliere man auch mal solche Spiele, die im Vorjahr noch gewonnen wurden. Das Glück fehle ein Stück weit. Woran das liegt? „An der Einstellung und Trainingsbeteiligung mal nicht“, ist sich Ultes sicher. Auch er weiß, dass die Rivalität mit dem kommenden Gegner „nicht zu leugnen“ ist. Er findet aber auch, „dass das von außen größer gemacht wird, als es ist“, man könne sich nach den 90 Minuten immer in die Augen sehen. Ultes erwartet am Sonntag einen Gegner, „der bis in die Haarspitzen motiviert ist“, weiß aber auch: „Wenn wir gewinnen, haben wir zehn Punkte Abstand auf Langweiler. Das ist ein Gegner, den wir hinter uns lassen wollen.“ (rax)

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