Meinung Bosenbach ist ganz anders als Mainz

Im Bosenbacher Freibad.
Im Bosenbacher Freibad.

Es ist die Aufgabe der Landesregierung, die Lebensverhältnisse in Rheinland-Pfalz anzugleichen. Doch derzeit geschieht das Gegenteil.

Wenn ich in Mainz am Dom wohne, dann muss ich nur ein paar Schritte gehen, um einzukaufen, mich in ein Café zu setzen, auf dem Amt etwas zu erledigen. Auch Kindergarten oder Schule: alles in der Nähe vorhanden. Und ruckzuck bin ich im Bus oder in der Bahn.

Wenn ich in Bosenbach wohne, dann muss ich mich ins Auto setzen, um einzukaufen, auszugehen, die Schule oder ein Amt zu erreichen. Oder in den Bus, der nur alle paar Stunden und abends gar nicht mehr fährt.

Das Grundgesetz schreibt die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Deutschland vor. In Rheinland-Pfalz sind wir weit davon entfernt. Weitsichtige Politik muss danach streben, die Unterschiede zu verringern. Die Finanzpolitik des Landes indes vergrößert sie. Während sich reiche Gemeinden noch dieses Zuckerl und jenen Schnickschnack leisten können, werden eh schon arme Dörfer gezwungen, auch noch das letzte bisschen Infrastruktur, die das Dorfleben noch lebenswert macht, aufzugeben. Die Folge: Der Bevölkerungsrückgang auf dem Land beschleunigt sich, die Ballungszentren verdichten sich.

Ein Innenminister, der zuvor Oberbürgermeister im – durch Biontech – reichen Mainz war, wird sich schwer in Bosenbachs Bürgermeister hineinversetzen können. Er sollte es aber tun. Und die Landesregierung sollte die Finanzierung der Kommunen neu und gerecht regeln. Schluss mit der Flickschusterei!

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