Kusel (Vorerst) letzter Landesliga-Auftritt

NANZDIETSCHWEILER/WALDMOHR. Der Drops ist gelutscht, der letzte Spieltag in der Landesliga West aus Sicht der beiden Klubs aus dem Kuseler Land nur noch für die Statistik von Bedeutung. Für den SV Nanz-Dietschweiler geht es beim Heimspiel gegen Vizemeister TuS Rüssingen nur noch um den einstelligen Platz im Schluss-Klassement. Der VfB Waldmohr verabschiedet sich beim FC Merxheim aus der Liga (Anstoß jeweils morgen, 15 Uhr).

Die Truppe des SV Nanz-Dietschweiler hat – mal wieder, und auch mal wieder allen Unkenrufen zum Trotz – bereits vorzeitig am rettenden Ufer angeschlagen. Jetzt steht nur noch offen, mit welcher Platzierung die „Blauen“ ihre mittlerweile fünfte Saison in Landesliga-Höhen beschließen werden. Im allerbesten Fall wäre das Rang sieben. Geht alles daneben, stünde in der Vereinschronik hinter der Saison 2013/2014 Platz elf. Einstellig – das wäre schön, meint auch Trainer Wolfgang Lang. Klar, dass sich der Steinwendener zum Abschied noch mal einen Sieg wünscht. Viel wichtiger wäre ihm indes, dass auch die Reserve noch den Ligaverbleib in der A-Klasse schafft. Am Sonntagabend steigt in Nanzdietschweiler auf alle Fälle eine Party. Gefeiert werden Saisonausklang und Abschied – neben Lang nimmt auch der langjährige Kapitän und Rückhalt im Tor seinen Abschied: „ Mister Zuverlässig“ Marco Heil sucht eine neue Herausforderung. Heil heuert beim Nachbarklub und Liga-Rivalen SV Steinwenden an. Damit ist gewährleistet, dass es in der neuen Saison allseitig Wiedersehen geben wird. Heil wird zweimal gegen seinen alten Klub spielen, dazu zweimal gegen den neuen Verein seines bisherigen Trainers. Wolfgang Lang wird ab Sommer versuchen, genau das zu tun, was er auch in den vergangenen drei Spielzeiten getan hat: Die Zielvorgabe zu erfüllen, dass seine Mannschaft ja in der Liga bleibt. Dazu schickt er sich ab Juli beim Aufsteiger VfR Baumholder an. Zum Abschluss kommt Rüssingen – „eine abgezockte Mannschaft“, der es Lang zutraut, trotz der höheren Leistungsdichte in der Landesliga Ost die Relegation zugunsten der West-Staffel zu entscheiden. In welcher Formation und mit welcher Absicht die Rüssinger auf ihrem erhofften Weg zum Durchmarsch in die Verbandsliga auftreten, ist völlig offen. Kann sein, dass der TuS den Schongang einlegt vor den beiden Entscheidungsspielen, kann aber auch sein, dass das Team die Gelegenheit nutzt, sich in Bestbesetzung warm zu spielen für die Relegation. Der SVN wird auf Torjäger Raphael Philipp wegen dessen Sperre nach Platzverweis bei der 1:3-Niederlage in Birkenfeld verzichten müssen. Der eine oder andere aus der jungen Garde wird wohl schon am Samstag beim wichtigen Reservespiel zum Einsatz kommen. Eine ganz traurige Saison findet indes beim VfB Waldmohr morgen ihren Abschluss. Klar ist vorab schon, dass die Rothenfelder absteigen – und das als Tabellenschlusslicht. Die Rote Laterne macht der Elf um Trainer Babak Anisi niemand mehr streitig. Eine weitere Niederlage in Merxheim fiele zum Ende einer durch und durch verkorksten Saison nicht mehr ins Gewicht. Zumal der VfB auch die letzte Partie vor eigenem Publikum verloren hat. Das 1:2 gegen den FC Idar-Oberstein II war nicht gerade ein versöhnlicher Heim-Abschied. „Eine bittere Lernphase“ hat Babak Anisi bei seinem jungen Team erkennen müssen. Lehrreich war es auch für den Coach selbst, der sich den Start in die Trainer-Karriere anders gewünscht, anders vorgestellt hat. An ihm lag es nicht – immer wieder attestierte ihm die Vereinsführung vorzügliche Trainingsarbeit. Gescheitert ist der VfB am immensen Qualitätsverlust. Früh hat sich abgezeichnet, dass diese Mannschaft kein Landesliga-Format hat. Der Aderlass war viel zu groß, mehr als eine Handvoll Leistungsträger konnten nicht annähernd ersetzt werden. (cha)

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