Kusel Realität kontra Theorie

Das Artillerielehrregiment 345 ist nun nur noch das Artillerielehrbataillon 345. Das steht seit dem Umbenennungsappell am Mittwochnachmittag fest. Doch die Frage, ob die Einheit tatsächlich 2014 umzieht, ist offener denn je. Denn während von oben das Festhalten am zeitlichen Marschbefehl proklamiert wird, zeichnet sich unten immer deutlicher ab, dass sich der Termin für den Abzug aus Kusel so nicht halten lässt, weil die Klotzbergkaserne in Idar-Oberstein nicht rechtzeitig fertig wird.

Die Ungewissheit über den Umzugstermin und den tatsächlichen Zustand der Klotzbergkaserne, die ja nur als Übergangsquartier dienen soll, hat zu einer hochrangigen Besetzung beim Umbenennungsappell auf dem Windhof geführt. Neben den hiesigen Bundestagsabgeordneten Gustav Herzog (SPD) und Xaver Jung (CDU) war auch Antje Lezius (CDU) nach Kusel gekommen, die für Idar-Oberstein zuständige Abgeordnete aus Bad Kreuznach.

Und: Der Kommandeur der in Veitshöchheim angesiedelten Division Süd, Generalmajor Benedikt Zimmer, nahm nicht nur den Appell vor; er eilte auch noch nach Idar-Oberstein, um persönlich die Klotzbergkaserne zu inspizieren, in die die ihm mittelbar unterstellten Kuseler Artilleristen umziehen sollen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass das Thema keineswegs so unwichtig und unstrittig ist, wie dies nach offizieller Lesart der Fall sein sollte.

Zimmers Einschätzung, die er gestern auf RHEINPFALZ-Anfrage von seinem Presseoffizier mitteilen ließ, unterscheidet sich nicht von dem, was seit Monaten die vom Ministerium verordnete Linie ist: Er gehe unverändert davon aus, dass das Bataillon 2014 umziehe.

Daran hegt aber nicht nur der CDU-Bundestagsabgeordnete Jung erhebliche Zweifel:

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