Kusel Nichts für Unentschlossene

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Seit 1981 gibt es im Turn- und Sportverein Breitenbach eine Badminton-Abteilung. Nach Höhen und Tiefen spielt sie seit vier Jahren erfolgreich in der Kreisliga-West. Sie beendet die Saison auf einem guten Mittelplatz. Wir besuchten die Gruppe während einer Trainingsstunde in der Schönbachtalhalle.

Mitten durch die Halle sind drei Netze gespannt, auf den drei Spielfeldern wird gesprintet, abrupt gebremst. Aber auch lange Ausfallschritte, hohe Sprünge haben nur ein Ziel: den mit rasender Geschwindigkeit näher kommenden Federball des Gegners zu erreichen, ihn dann mit Wucht zu treffen und wieder zurück ins gegnerische Feld zu schlagen. Wie Spielertrainer Volker Mayer erklärt, muss man dabei seinen Gegner genau beobachten, muss versuchen ihn anzutäuschen, dabei gleichzeitig die Flugrichtung seines Balles erahnen und blitzschnell reagieren. Kurzum, kein Sport für Unentschlossene, merkt Mayer mit einem breiten Grinsen an. Aber nicht nur das Beobachten des Gegners zeichnet einen guten Badmintonspieler aus, ebenso wichtig sei ein großes Schlagrepertoire, ergänzt Frieder Klink, der zusammen mit Ehefrau Eva bereits seit über 30 Jahren dieses schnelle und kraftraubende Schlagballspiel im TuS Breitenbach mit viel Leidenschaft lebt. „Frieder hat, nachdem Anfang 1980 die Halle gebaut worden ist, die Badmintonabteilung im Sportverein gegründet; anfangs wussten viele im Dorf gar nicht was Badminton ist“, erzählt Eva Klink. Fälschlicherweise hätten die Leute den Sport mit dem Federballspiel gleichgesetzt, ergänzt Ehemann Frieder und erklärt den Unterschied: „Federball hat zum Ziel, möglichst lange Ballwechsel hinzubekommen, während Badminton ein Wettkampfsport mit festen Regeln ist.“ Natürlich seien Schläger und Bälle auch hochwertiger, weiß Mitspieler Andreas Bauer. Er trainiert mittwochs die Jugend. Die unscheinbaren Federbälle kosteten dem Verein jedes Jahr runde 1000 Euro, merkt Bauer an: „Da sind wir natürlich froh, dass uns drei Sponsoren schon über Jahre unterstützen.“ Apropos Federbälle: Die bestehen exakt aus 16 Gänse- oder Entenfedern. Federbälle werden hauptsächlich in China handgefertigt und zeichnen sich durch besondere Flugeigenschaften aus. Und wie läuft`s sportlich? Seit nunmehr vier Jahren konnte der TuS eine Mannschaft anmelden; diese spielt seither in der Kreisliga-West. Dessen neun Vereine kommen aus dem Großraum Kusel, Kaiserslautern und Pirmasens. „In dieser Saison, die im September 2015 begonnen hat und diesen Monat endet, schloss die Mannschaft mit einem guten fünften Platz ab“, erzählt Volker Mayer, der für den Spielbetrieb verantwortlich ist. Gerne würden sie eine zweite Mannschaft anmelden, doch der elfköpfigen Gruppe fehlten Spieler, gesteht Mayer. Die Mitglieder seien zwischen 20 und knapp 55 Jahren alt und verstünden sich auch über den Sport hinaus „super“. Diese Aussage bestätigt Christian Pfaff. Der 26-Jährige hat vor zwei Jahren für sich das Spiel entdeckt, seine Fazit fällt eindeutig aus: „Wir schwitzen und lachen zusammen, aber auch über ernste Themen kann ich mit meinen Freunden reden und oft vergessen wir nach dem Training die Zeit.“

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