Kusel Lothschütz oder Glaser?

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Noch bevor die neue Verbandsgemeinde Oberes Glantal offiziell an den Start geht, sind die Bürger zum zweiten Mal zur Wahl aufgerufen. Am kommenden Sonntag sollen sie entscheiden, wer ihr neuer Bürgermeister wird: Christoph Lothschütz (CDU) oder Gerhard Glaser (SPD)?

Für Wolfgang Braun von der Verbandsgemeindeverwaltung und das große Team, das für einen reibungslosen Ablauf der Wahl sorgt, steht am 18. Dezember erneut jede Mange Arbeit an – allerdings doch ein ganzes Stückchen weniger als 14 Tage zuvor, als nach Auszählung der Stimmen für die Bürgermeisterwahl noch die umfangreiche Auswertung der Verbandsgemeinderatswahl fällig war. Dennoch geht’s fast wieder in der gleichen Besetzung an den Start: acht bis zehn Helfer in jedem der 30 Wahllokale, dazu ein Team im Wahlamt im Schönenberg-Kübelberger Rathaus. Knapp 24.000 Bürger aus den Noch-Verbandsgemeinden Schönenberg-Kübelberg, Waldmohr und Glan-Münchweiler können ihre Stimme abgeben – bei der ersten Wahl lag die Beteiligung bei 49,1 Prozent. Gegen 19 Uhr, so schätzt Wolfgang Braun – „vielleicht ein paar Minuten später“ – dürfte feststehen, wer Bürgermeister der neuen Verbandsgemeinde Oberes Glantal wird. Wie berichtet, hatten sich der Schmittweilerer Christoph Lothschütz (CDU) und der Waldmohrer Gerhard Glaser (SPD) im ersten Wahlgang vor anderthalb Wochen durchgesetzt, hatten den Breitenbacher Andreas Bauer (Grüne, 9,9 Prozent), Franz Sommer aus Börsborn (FWG, 8,1) und den Altenkircher Alwin Zimmer (AfD, 5,7) hinter sich gelassen. Als klarer Favorit geht CDU-Mann Lothschütz in die Stichwahl: Er hatte am 4. Dezember 46,2 Prozent der Stimmen bekommen, sein Konkurrent Glaser 30,1. Schon am Wahlabend aber hatte Lothschütz – sichtlich überrascht, aber nicht euphorisiert ob seines überlegenen Erfolgs – klargestellt, dass er lediglich „als einer von zwei Bewerbern“ in die Stichwahl geht. Er müsse schon dafür sorgen, dass er die Wähler erneut mobilisieren kann. Dieser Aufgabe hat er sich in den vergangenen Tagen gewidmet und tut es weiterhin. So macht er sich am Samstag, dem Tag vor der Wahl, um 9 Uhr gemeinsam mit CDU-Kollegen auf, um in verschiedenen Orten einen Infostand aufzustellen. „Punktuell“, wie er sagt, „jeweils für eine halbe Stunde“. Wohin genau es geht, werde spontan entschieden. Aber bei einem Vorsprung von 16,1 Prozentpunkten im ersten Wahlgang lässt sich doch schon der Sekt kalt stellen, oder? „Nein“, widerspricht Lothschütz, „wer zu hohe Erwartungen hat, kann nur enttäuscht werden.“ Von einer „schwierigen Situation“ spricht Gerhard Glaser, der mit seinem Ergebnis vor anderthalb Wochen nicht zufrieden war. Dennoch war und ist auch er in der Zeit zwischen den beiden Wahlgängen alles andere als untätig, will noch bis Samstag durch die Gemeinden gehen und mit den Menschen ins Gespräch kommen. Der Rückstand sei deutlich gewesen, „gleichwohl haben wir uns gewappnet, werden auch weiterhin Maßnahmen ergreifen, den Wähler anzusprechen“ – eine wichtige Botschaft sei, dass jeder wählen gehen solle. „Es geht um die Gestaltung einer neuen Gebietskörperschaft“, sagt Glaser, da solle die Legitimation der späteren Verantwortlichen auf breiter Basis stehen. 4158 Briefwähler gab es laut Wolfgang Braun bis gestern Nachmittag. Wer bei der ersten Wahl Briefwahl beantragt und „gilt auch für die Stichwahl“ angekreuzt hatte, hat seine Unterlagen schon erhalten. Neue Wahlbenachrichtigungen wurden für die Stichwahl übrigens nicht verschickt. Es sei aber kein Problem, wenn man seine Wahlbenachrichtigung nicht mehr hat, sagt Braun: Dann könne zur Wahl einfach der Personalausweis mitgebracht werden. |tmü

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