Kusel Lauterecken: Nach Schlosssanierung steht Stadthalle auf Wunschliste

Die Holzverkleidung im Innenhof des Schlosses sorgte und sorgt für allerhand Diskussionen.
Die Holzverkleidung im Innenhof des Schlosses sorgte und sorgt für allerhand Diskussionen.

Das Projekt Stadtsanierung ist abgeschlossen, die Sanierung des Veldenz-Schlosses in den letzten Zügen. Besonders zufrieden ist Lautereckens Stadtbürgermeister Heinrich Steinhauer mit den ansässigen Unternehmen. Am Mittwoch kommt die RHEINPFALZ mit ihrer Aktion Redaktion vor Ort wieder in seine Stadt (10 bis 12 Uhr, Veldenz-Platz).

Generell ist es Steinhauer ein großes Anliegen, den Status „Mittelzentrum“ für Lauterecken zu erhalten. „Dafür muss eben alles vorhanden sein, was man so zum Leben braucht“, erklärt der Stadtbürgermeister. „Und an sich sind wir da auch gut aufgestellt – nur ein Krankenhaus fehlt, aber da sind wir ja mit den Krankenhäusern in Kusel und Meisenheim auch ganz gut versorgt.“ Sehr zufrieden ist Steinhauer auch mit den in Lauterecken angesiedelten Firmen. „Bito ist mit dem Bau der weiteren Halle fast fertig, Wasgau hat renoviert und sich toll entwickelt, die Ansiedlung des Drogeriemarktes Rossmann ist ein Gewinn für die Stadt und ,Deutschlands größter Saftladen’ Niehoff’s Vaihinger wird seine neue Abfüllhalle im Juni einweihen“, zählt Steinhauer auf. Er sei mit allen Unternehmen sehr zufrieden, auch wenn Bito ein besonderer Glücksfall für Lauterecken sei. „Die haben jetzt zwei Hallen da stehen – wenn sie noch eine dritte bauen, bekommen sie von mir die Erlaubnis für einen Hubschrauber-Landeplatz“, sagt Steinhauer schmunzelnd. Doch bei all den positiven Entwicklungen, eine Herzensangelegenheit bleibt noch, die Steinhauer gerne verwirklichen würde: „Nach der Einweihung des Schlosses müssen wir verstärkt an das Projekt Stadthalle gehen. Das wäre das Pünktchen auf dem i für Lauterecken und ein weiterer wichtiger Punkt für das Mittelzentrum“, erklärt der Stadtbürgermeister. „So könnten wir viele Veranstaltungen nach Lauterecken holen, die bislang an uns vorbeigehen – und damit auch Kaufkraft“, ist sich Steinhauer sicher. „Und nicht zuletzt für unsere 50 Vereine wäre eine solche Halle sehr wichtig.“ Bevor es aber soweit ist, wird ein anderes großes Projekt in Lauterecken im Sommer feierlich beendet: „Am 24. August wird das Veldenz-Schloss wieder an die Bevölkerung übergeben. Nach der Sanierung ist das Schloss nun sowohl innen als auch außen wieder begeh- und erlebbar“, informiert der Stadtbürgermeister. Seit mehr als zwei Jahren wird am Schloss bereits gearbeitet, am Ende wird die Sanierung rund 2,1 Millionen Euro verschlungen haben. „1,72 Millionen Euro kamen aus Zuschüssen“, präzisiert Steinhauer. Für Unmut hatte die Holzverkleidung der Fassade im Innenhof des Schlosses gesorgt, die so mancher Lauterecker, gelinde gesagt, eher unschön findet. „Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters“, sagt Steinhauer schmunzelnd. „In solchen Schlössern war es früher aber ganz normal, dass mit Holz gearbeitet wurde“, weiß der Stadtbürgermeister. Für die Kritiker hat Steinhauer einen Tipp: „Erst abwarten, bis alles fertig ist. Eine aufgerissene Straße sieht zunächst ja auch mal schlimm aus.“ Wie der Innenraum am Ende aussieht, davon kann sich jeder am 24. August ein Bild machen, wenn das Schloss ab 19 Uhr mit einem Festakt im Grafensaal wieder an die Bevölkerung übergeben wird. Nur einen Tag später, am 25. August, feiert man in Lauterecken rund ums Schloss „625 Jahre Stadtrechte“, unter anderem mit einem historischen Vortrag. Und wieder nur einen Tag später, am 26. August, wird der mittlerweile zehnte Veldenz-Tag begangen. „Der Pfalz-Veldenz-Förderverein organisiert alle zwei bis drei Jahre eine Veranstaltung für alle Gemeinden der ehemaligen Grafschaft Pfalz-Veldenz, die bis nach Frankreich reichte. Der Tag wird um 10 Uhr mit einem Festakt in der protestantischen Kirche beginnen. Danach wird in einem historischen Weindorf gefeiert, das im Schlosshof und auf dem Veldenz-Platz entstehen wird“, blickt der Stadtbürgermeister voraus. Bereits Ende des vergangenen Jahres ist das Projekt Stadtsanierung ausgelaufen. „Derzeit sind wir auf der Suche nach einem Nachfolgeprojekt. Was das genau sein wird, ist noch nicht klar – ich könnte mir aber vorstellen, dass es in Richtung ,Soziale Stadt’ gehen könnte“, vermutet der Stadtbürgermeister.

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