Ramstein-Miesenbach Zukunftsregion Westpfalz: Innenminister verspricht weitere Unterstützung

Innenminister Michael Ebling lobte unter anderem die Forschung der RPTU zur Künstlichen Intelligenz.
Innenminister Michael Ebling lobte unter anderem die Forschung der RPTU zur Künstlichen Intelligenz.

Der Verein Zukunftsregion Westpfalz will die in der Region vorhandenen Kräfte bündeln, um gemeinsame Projekte umzusetzen. Mitglieder sind Unternehmen, Verbände, Kammern, Kommunen sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung. Bei der Mitgliederversammlung am Dienstag im Congress Center Ramstein sparte Innenminister Michael Ebling nicht mit Lob. Der Westpfalz-Award ging nach Kusel.

„In einem Flächenland wie Rheinland-Pfalz muss es den Anspruch geben, allen vergleichbare Chancen zu ermöglichen“, sagte Innenminister Michael Ebling (SPD) zu Beginn seiner Ansprache. Das sei nicht hundertprozentig erreichbar. Daran arbeiten müsse man dennoch. „Wir schätzen Ihre Arbeit und werden Sie weiter unterstützen“, fügte er an. 300 Millionen Euro Fördergeld sei bis zum laufenden Jahr für die Aktivitäten des Vereins geflossen. Einen „Nukleus des Wandels“ gebe es mit der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität in Kaiserslautern. Für die Forschung zur Künstlichen Intelligenz (KI) gebühre den Verantwortlichen ein Kompliment. Die Auseinandersetzung mit KI sei mit der Region verbunden. Sie habe Ausstrahlung und werde in der Welt wahrgenommen.

Lebendige Schnittstelle

Die Entwicklung des Landes und der Region werde auf lange Sicht von der Militärpräsenz – vor allem der USA – geprägt. Seit dem bedeutendsten russischen Tabubruch seit 1945 gewönnen die militärischen Kräfte in Ramstein zukünftig an Bedeutung. Es gehe letztlich darum, hierzulande die Freiheit zu sichern. „Der kommunalen Familie sind wir auch dafür dankbar, dass aus den Gästen in der Region Freunde werden“, betonte Ebling. Der Verein spiele hier eine wichtige Rolle, indem er beispielsweise Führungskräfte beider Seiten ins Gespräch gebracht habe.

Mit den Einrichtungen der Wissenschaft und Forschung gebe es vor Ort ein hohes Potenzial hinsichtlich der Digitalisierung und des Know-hows. Das Kaiserslauterer „Projekt 42“ sei ein Ort des wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Austauschs zwischen Zivilbevölkerung, Wirtschaft und Wissenschaft. Es diene als lebendige Schnittstelle, die die Bereiche verbinde und einen Raum schaffe, in dem Ideen, Wissen und Erfahrungen miteinander verschmelzen. Das „42“ bringe aktuelle Technologien kompakt auf 1000 Quadratmetern in die Innenstadt von Kaiserslautern und mache sie erlebbar. Bildungseinrichtungen, Handwerkskammer, Forschungsinstitute sowie Start-ups und Unternehmen stellen auf zwei Ausstellungsflächen ihre Exponate vor.

Ehrenamtstage nach Kaiserslautern holen

In seinem Jahresrückblick dankte Vereinsvorsitzender Kai Landes dem Minister für die Unterstützung. Für den Verein sei dies der „Ansporn, für die Westpfalz zusammenzustehen“. Seine Ausführungen zielten darauf ab, im Einzelnen zu zeigen, wie Aktivitäten des Vereins „als Zahnrädchen ineinandergreifen“. Eine Idee sei dabei, die Ehrenamtstage in Vereinsregie nach Kaiserslautern als Austragungsort zu holen.

Der von der Zukunftsregion Westpfalz verliehene Zukunftspreis ging nach Kusel. Mit dem Westpfalz-Award wurden Wolfram Butz und Andreas Becker ausgezeichnet. Sie haben laut Kusels Stadtbürgermeister Jochen Hartloff (SPD) einem „totgeglaubten Kino“ zu kultureller Wiederauferstehung verholfen. Der Preis werde verliehen, weil „sie dicke Bretter bohren, um der Kultur auf dem Land“ einen Platz zu verschaffen. Das von ihnen aufgebaute Kulturzentrum „Kinett 6K“ in Kusel werde wegen seines Programms von Besuchern weit über die Region hinaus geschätzt.

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