Kreis Kaiserslautern Werke übernehmen Bad

So langsam, aber sicher lässt sich schon erahnen, was es einmal werden soll: Die Bauarbeiten im Otterberger Naturfreibad laufen seit geraumer Zeit, bis zum Start der Badesaison im kommenden Jahr soll der Eingang nicht nur auf die andere Seite gelegt werden, dort wird auch ein neuer Umkleide- und Gastronomiebereich entstehen. Und auch die Liegewiese wird sich in veränderter Form präsentieren.

Langsam senkt sich der große, dunkelrote Stahlträger. Zentimeter für Zentimeter. Schließlich muss bei dem Stahlgerüst, das auf der Betonplatte verschraubt wird, alles passen. Gesteuert wird der schwebende Träger von einem großen Autokran. Martin Müller (SPD), Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg und Bürgermeister der Stadt Otterberg, blickt zuversichtlich auf das, was schon von dem Gebäude zu sehen ist. Nicht selbstverständlich, vor ein paar Wochen hatte er noch die eine oder andere Sorgenfalte auf der Stirn. „Wir sind sechs Wochen in Verzug“, erzählt Müller. „Das waren alles unvorhergesehene Sachen“, schiebt der Beigeordnete nach. Bei Baggerarbeiten wurden Leitungen erwischt, die man an einer solchen Stelle nicht vermutet hatte – mal eine Wasserleitung, mal ein Stromkabel, mal eine Telefonleitung. Jetzt läuft aber alles. „Bis zur Saisoneröffnung soll alles fertig sein“, hofft Müller. Bis dahin muss der große Erdhügel, der am Rande des Parkplatzes liegt, allerdings auch noch etwas höher werden. Hier soll nämlich einmal eine Vergrößerung der Liegefläche entstehen. „Bislang hatten wir ein Drittel Liegefläche und zwei Drittel Wasserfläche. Wenn bei uns das Schwimmbad mit 800 Leuten voll war, gab es keinen Platz mehr, um irgendwo sein Handtuch auszulegen. Seine Bahnen konnte man aber dennoch schwimmen.“ Das könnte künftig dank etwa 1000 Quadratmeter Liegefläche zusätzlich anders werden. Abgesegnet und in die Wege geleitet wurde der Umbau noch vom Rat der alten Verbandsgemeinde Otterberg. Und grob gesagt wird diese auch künftig dafür zuständig sein. Wie Müller berichtet, wird das Bad an die Technischen Werke Otterberg (TWO) übergeben. Sollte der Verlust höher als 40.000 Euro im Jahr sein, muss das, was drüber liegt, von den TWO gestemmt werden – sozusagen den Gemeinden der alten Verbandsgemeinde Otterberg. „Wir hoffen natürlich, dass unser Solarpark einmal so viel Geld bringt, dass wir die Verluste damit schultern können“, sagt Müller. Denn auch da macht er keinen Hehl daraus: Ein Schwimmbad ist ein Verlustgeschäft. Rund 50.000 bis 70.000 Euro sind es in Otterberg pro Jahr. „Da wir ein Naturbad haben, ist das weniger als an anderen Orten“, so Müller. Weichen werden demnächst die alten Gebäude auf dem Schwimmbadgelände. „Die haben keinem Standard mehr entsprochen, zudem waren die Mauern am Hang nass“, sagt der Beigeordnete. Eine Sanierung hätte 500.000 Euro gekostet. Nun hofft er mit dem neuen Eingangsbereich auch ganz neue Möglichkeiten zu schaffen. Nicht nur die DLRG wird ihren eigenen Raum bekommen, auch ein Bistro soll entstehen. Das wiederum soll verpachtet und ganzjährig betrieben werden. Erste Interessenten hätten sich schon gemeldet – und das, obwohl die Ausschreibung erst im Januar oder Februar erfolgen wird. „Dort kann ein Pächter auch an schönen Herbsttagen, an denen das Bad eigentlich geschlossen ist, die Dachterrasse öffnen und die Besucher haben so einen wunderbaren Blick auf die Wasserfläche.“ Auch der Betrieb für den Sportplatz könne dann von dem Bistropächter übernommen werden. Gut bewährt habe sich die neue Rutsche, die rechtzeitig zu dieser Badesaison eingebaut wurde, zwölf Meter lang und zwei Meter breit ist. „Die alte wäre nicht mehr über die TÜV-Prüfung gekommen“, weiß Müller, der die Attraktion gemeinsam mit Bürgermeister Harald Westrich einweihte und sich davon auch mehrmals ins kühle Nass stürzte. Neu entstehen soll künftig ein Steg auf der gegenüberliegenden Seite der Rutsche. Auch der hat so einige Vorteile, ist der Beigeordnete überzeugt. „Außerhalb der Badesaison können die Leute dann vielleicht auch mal ihre Elektroboote auf dem Wasser fahren lassen.“ (ssl)

x