Enkenbach-Alsenborn Welt-MS-Tag: Laufen für die Multiple-Sklerose-Forschung

Im Gesundheitszentrum Abele trainieren mehrere Multiple-Sklerose-Patienten regelmäßig gemeinsam.
Im Gesundheitszentrum Abele trainieren mehrere Multiple-Sklerose-Patienten regelmäßig gemeinsam.

Egal ob zu Fuß, mit Rollator oder Rollstuhl, schwimmend oder radfahrend: jeder Kilometer zählt im Mai. Der Wonnemonat bietet zwei Ereignisse für Multiple Sklerose-Erkrankte. Zum 16. Mal findet am 30. Mai der Welt-MS-Tag statt. In Deutschland wird zum zweiten Mal zum „May 50K“ aufgerufen.

Die Enkenbacher Trainingsgruppe ist hochmotiviert mit am Start, gilt es doch den Siegertitel vom letzten Jahr zu verteidigen. „Die geben dieses Mal noch mehr Gas. Jeder Einzelne liefert mehr Schritte als zuvor“, berichtet Chantal Hörhammer, Trainerin beim Funktionstraining im Gesundheitszentrum Abele in Enkenbach. Seit Februar 2023 bietet die Praxis in Kooperation mit der DMSG (Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft) und extra geschulten Mitarbeitern wöchentlich ein spezielles Training für MS- und Parkinsonerkrankte an. Viele der Teilnehmer sind auch in der MS-Selbsthilfegruppe „Stammtisch Kaiserslautern“, die sich einmal im Monat zum geselligen Beisammensein und leckerem Essen treffen.

Mindestens 50 Kilometer

Als im vergangenen Jahr „The May 50K“ in Deutschland startete, meldete sich die Funktionstrainingsgruppe direkt an. Die Kampagne internationaler MS-Gesellschaften soll alle Menschen dazu motivieren, im Monat Mai mindestens 50 Kilometer zu laufen oder zu rollen. Gleichzeitig sollen damit Spenden erlaufen werden, die in die MS-Forschung fließen. Überrascht und stolz belegten die Enkenbacher in ihrer Kategorie Platz eins mit 5140 zurückgelegten Kilometern und ließen damit teilnehmende Städte wie Berlin und Hamburg hinter sich. Das würden sie gerne wiederholen. Diese Motivation und die verbesserte Fitness durch das regelmäßige Funktionstraining trügen dazu bei, dass die Truppe aktuell viele Kilometer abliefere, berichtet Chantal Hörhammer. Jeder Einzelne schicke jeden Abend Fotos seiner Tagesergebnisse gemäß Schrittzähler oder Fitnessuhr an die Trainerin. So manch einer „leihe“ sich auch mal einen Hund aus dem Freundeskreis, um mehr laufen zu „müssen“.

Dazu passt das Motto des Welt-MS-Tages „Diagnose MS: Mit Mut und Stärke leben lernen“. Auch wenn die Krankheit den Betroffenen Grenzen aufzeigt, können sie sich mit Unterstützung Herausforderungen stellen und diese meistern. Marita Bonfico aus Baalborn erhofft sich vom Funktionstraining, das noch Vorhandene an Gehfähigkeit, Stabilität und Belastbarkeit zu erhalten oder zu verbessern. „Das Training ist sehr abwechslungsreich, sodass alles miteinbezogen wird. Jeder macht, was geht. Und es wird viel gelacht, was ja auch der Gesundheit zuträglich ist“, betont Bonfico. Wichtig sei ihr auch das Üben unter fachkundiger Anleitung, damit keine Fehler gemacht werden. Deswegen hat sie wenig Verständnis dafür, dass manche Krankenkassen ihrer Trainingskollegen bei der Verlängerung des Rezeptes Probleme bereiteten.

Gemeinsam trainieren und Spaß haben

Alle Teilnehmer sind sich einig, dass der regelmäßige Austausch am Stammtisch, der Spaß beim gemeinsamen Trainieren und das kollektive Kilometersammeln das Wohlbefinden fördern. „Die gelassene Stimmung in der Gruppe trägt viel zur Lebensqualität bei. Und die monatlichen Stammtischtreffen sind für mich immer ein Highlight“, sagt Christine Günther aus Alsenborn. Dass ein einziger Termin am Tag schon zu einer Herausforderung werden kann und viele andere unsichtbaren Beschwerden könnten eben nur Betroffene verstehen.

Am Donnerstag, 16. Mai, möchten die Enkenbacher Funktionstrainingsgruppe „MS – na und? Bei uns geht’s rund!“ und die SHG „Stammtisch“ anlässlich des Welt-MS-Tages die Gesellschaft für diese bislang unheilbare, tückische Erkrankung des zentralen Nervensystems sensibilisieren. Dazu laden sie zu einem Infostand am Gesundheitszentrum Abele in Enkenbach, Kaiserslauterer Straße 22, ein. Bei Kaffee und Kuchen können von 15 bis 17 Uhr unter anderem Gespräche mit Betroffenen und deren Partnern geführt werden. Trainer der Praxis geben bei Bedarf einen kurzen Einblick in die Therapie- und Trainingsmöglichkeiten für MS- und Parkinson-Erkrankte. Gerne können sich Unterstützer für den „May 50K-Lauf“ melden – sei es durch Mitlaufen oder Spenden. Weitere Infos zur Selbsthilfegruppe und zum Lauf gibt es unter Telefon 0160 6322650 und im Internet auf www.themay50k.de.

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