Kreis Kaiserslautern Schule schlägt Brücke über den Atlantik

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LANDSTUHL. Zu Schuljahresbeginn ist Petra Reuter frisch aus den USA eingetrudelt. Die neue Schulleiterin der Berufsbildenden Schule (BBS) Landstuhl hat viele Ideen im Gepäck.

„Unsere neue Website ist online“, berichtet Reuter vom ersten Projekt, dass sie angestoßen hat. Moderner, benutzerfreundlicher und aktueller soll der Internetauftritt der BBS daherkommen. Entstanden ist die neue Website in Teamarbeit. Genau darauf legt Reuter großen Wert. Sie will keine Chefin sein, die einsame Entscheidungen trifft. Die Kollegen nimmt sie bei all ihren Projekten gerne mit an Bord. Und davon gibt es bereits einige. Ihr sechsjähriger USA-Aufenthalt kommt Reuter dabei sehr zugute. Dort war sie als Fachberaterin für Deutsch für das Auswärtige Amt tätig. Auch mit dem Bereich Duales Bildungssystem war sie betraut. Erfahrung im Schulbetrieb hatte Reuter zuvor in Ludwigshafen an der BBS Technik I gesammelt. 2004 hatte sie die stellvertretende Schulleitung an der BBS Neustadt inne. Nach einer kurzen Zwischenstation im Bildungsministerium in Mainz, ging sie 2009 nach Atlanta (USA). Warum? „Ich wollte schon immer in den USA arbeiten“, sagt sie. Nun war aber die Zeit für ihre Rückkehr nach Deutschland gekommen. Die Schulleiter-Position in Landstuhl ermöglicht ihr da einen sanften Wiedereinstieg. „Die Präsenz der Amerikaner ist hier extrem groß“, betont sie. Und ein Stück USA hat auch Reuter mitgebracht. Zumindest, was den Schulbetrieb betrifft. Derzeit entstehen gerade Transatlantische Kooperationen. So können schon bald die ersten vier Auszubildenden, die die BBS Landstuhl besuchen, drei Monate in die USA reisen, um dort an der Kennesaw State University zu studieren. Diese Zusammenarbeit soll möglichst beibehalten und ausgebaut werden. Noch in den Kinderschuhen steckt die von Reuter angestrebte Zusammenarbeit mit der neuen Partnerschule in Atlanta. Die Sims Academy ist eine Highschool mit beruflicher Orientierung. Zunächst soll ein internationaler Austausch vom Klassensaal aus ermöglicht werden – beispielsweise via Skype. Spätestens bis zum Ende des laufenden Schuljahres soll das möglich sein. Wie es danach genau weitergeht, werde sich zeigen. Schüleraustausche seien allerdings schon angedacht. „Seit diesem Schuljahr sind wir Pilotschule für Inklusion“, betont Reuter. Dafür sei extra eine Förderlehrerin eingestellt worden, die immer als zweite Lehrkraft anwesend ist. Bisher habe Reuter mit diesem Projekt sehr gute Erfahrungen gemacht. Die beiden Schülerinnen mit Behinderung kämen im Unterricht gut mit und auch die Akzeptanz der anderen Schüler sei sehr groß. Aktuelle Probleme wie die Flüchtlingskrise gehen an Reuter und der BBS nicht vorbei. „In den nächsten Tagen werden wir eine Sprachförderklasse für Flüchtlingskinder planen“, erläutert die Schulleiterin ein weiteres Projekt. 20 Stunden Deutsch stehen pro Woche auf dem Stundenplan. Das Ganze soll so schnell wie möglich umgesetzt werden. „Wir suchen nach einer Lehrkraft, die Deutsch als zweite Fremdsprache unterrichten kann“, spricht Reuter das an, was zur Umsetzung einer Sprachförderklasse hauptsächlich fehlt. Wer das könne, solle sich am besten sofort bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) melden. Die Chancen auf eine Anstellung bei der BBS stünden sehr gut.

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