Kreis Kaiserslautern Platz für 125 Kinder

Gut geplant ist halb gewonnen. Dieser Devise folgend, stand eine zweijährige Planungsphase im Vorfeld der umfassenden Neubau- und Sanierungsmaßnahmen der kommunalen Kindertagesstätte Weilerbach. Das Resultat konnten die Besucher bei der Einweihung der „Arche Noah“ am Samstag begutachten.

Ehemals vom Elisabethenverein betrieben, ging das Gebäude des katholisch-kommunalen Kindergarten 2010 in den Besitz der Gemeinde Weilerbach über. Im Januar 2012 übernahm diese auch die Trägerschaft. Zwei Schritte, die durch neue gesetzliche Regelungen notwendig geworden waren. So haben seit 2013 auch Einjährige Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz. Um dem gerecht zu werden und die Betreuungsangebote für die unter Dreijährigen auszubauen, musste die Kita umstrukturiert und erweitert werden. Investitionen, die den Rahmen des Elisabethenvereins sprengten. Die Maßnahmen, die sich auf gut 1,8 Millionen Euro belaufen, „sind eine gute und sinnvolle Investition“, sagte Ortsbürgermeister Horst Bonhagen (SPD), bevor er zu „Teilfinancier“ Gerhard Müller überleitete und für dessen Unterstützung dankte. Der Kreisbeigeordnete lobte den rundum erneuerten Kindergarten als eine Anlage, die ganz Weilerbach schmücke. Die „Arche Noah“ nehme im Gegensatz zu ihrem Namensgeber „nicht nur sieben Menschen mit, sondern alle Kinder. Sie ist eine Lebens- und Zukunftsstätte, die alles bietet, was sich Eltern für ihre Kinder wünschen.“ Davon konnten sich die Gäste im Anschluss an das bunte Programm überzeugen. Mit 1200 Quadratmetern und 30 Räumen bietet die „Arche Noah“ jetzt doppelt soviel Nutzfläche wie vorher und darf 125 Kinder an Bord nehmen, „im Alter von acht Wochen bis zu sechs Jahren“, sagte Dorit Radmacher, Leiterin der Kita und seit 30 Jahren dabei. „Derzeit betreuen wir 105 Kinder. Für sie sind 25 Erzieherinnen zuständig.“ In Anlehnung an den Namen der Kita sind die Gruppen nach Tieren benannt. Ob Frösche, Tiger, Erdmännchen, Igel, Mäuse oder Bären – alle haben ihren eigenen Raum, „wobei die Türen auch stets allen anderen offen stehen“, so Radmacher. Darüber hinaus dürfen es sich die Kids im Traum- oder Märchenzimmer gemütlich machen, sich im Rollenspielzimmer mit einem Kostüm verkleiden oder in einem der Schlafräume an der Matratze horchen. Während die Kleinsten im Krippenbereich betreut werden, können sich die Älteren im Lernzimmer der obersten Etage beschäftigen. Auch an kindgerechte Badezimmer wurde gedacht. Die Mitarbeiterinnen haben ein eigenes Refugium. Das Mittagessen liefert das „Kochwerk“, die Zentralküche des Gemeinschaftswerks für Menschen mit Behinderungen. In der neuen, profesionellen Kita-Küche wird es fertig aufbereitet und im Kinder-Restaurant serviert. „Von hier aus hat man, wie in vielen Räumen, einen Panoramablick auf Weilerbach“, demonstrierte Stefan Breuer von den ortsansässigen ABB Architekten Blanz und Breuer, die mit dem Projekt betraut waren. Eine Generalsanierung, „deren größte Herausforderung die Aufstockung des ältesten Gebäude von zwei auf vier Geschosse war. Denn die Bausubstanz der beiden früheren Schwesternwohnungen hielt den Anforderungen eines Kindergartens nicht stand. Wir mussten die Decken verstärken und Stahlträger einziehen.“ Bei den Um- und Neubauarbeiten galt es, „um die Keimzelle der bestehenden Gebäude herum zu planen“, so der Architekt. Die Raumaufteilung wurde Bedürfnissen und Abläufen des Kindergartens angepasst, die Decken erhielten eine schallschluckende Verkleidung, teilweise wurde das Dach erneuert. Parallel dazu lief der Kita-Betrieb weiter und verlangte den Erzieherinnen viel Improvisationstalent ab. Auch außen hat sich einiges getan. Der Spielplatz bietet als große Attraktion eine hölzerne Arche Noah, eine Bobbycar-Bahn lässt Rennfahrer-Träume wahr werden. (juf)

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