Kreis Kaiserslautern Modernes Trampen vorgestellt

„Die alte Tramperidee in neuem Kleid“: So stellt sich der Verein „Mehlingen hilft“ sein Konzept vor.
»Die alte Tramperidee in neuem Kleid«: So stellt sich der Verein »Mehlingen hilft« sein Konzept vor.

Der Verein „Mehlingen hilft“ hat den Mitgliedern des Gemeinderats Fischbach seine Anregungen zu „Mitnahmebänken“ vorgestellt. Die Sprecher aus dem Nachbardorf präsentierten in der Ratssitzung am Mittwochabend ihre Idee als schlichte und pragmatische Möglichkeit der Nachbarschaftshilfe.

„Es ist einfach die alte Tramperidee in neuem Kleid“, erklärte Vereinssprecher Kai Ellenberger den Ratsmitgliedern. Auffällig bunte Bänke, aufgestellt an gut frequentierten Plätzen der Ortsgemeinden in der Umgebung, ausgerüstet mit Schildern, die die grobe Richtung angeben: Wer hier Platz nehme, signalisiere: „Ich möchte mitgenommen werden.“ Für ältere Menschen mit schweren Einkaufstaschen, Patienten auf dem Weg zum Arzt in die Nachbargemeinde und junge Mitbürger ohne eigenes Auto sei ein Netz von „Mitnahmebänken“ die beste Idee, um in der Nachbarschaft von A nach B zu kommen. „Deshalb tingeln wir durch die Ortsgemeinden“, sagte Ellenberger. „Zehn Bänke sind schon da, Sponsoren auch, die pro Exemplar etwa 850 Euro bezahlen“, berichtete der Vereinssprecher. In zwei bis drei Wochen beginne das Aufstellen. „Dann können wir auch Erfahrungen sammeln und darüber berichten“, kündigte der Vereinsvertreter an. „Damit die Sache noch etwas greifbarer erscheint, werden wir in nächster Zeit eine dieser bunten Recycling-Bänke bei einer Veranstaltung in der Mehlinger Mehrzweckhalle präsentieren“, fügte Ellenberger an. Fischbachs Ortsbürgermeister Sascha Leidner (FWG) sagte eine „wohlwollende Prüfung“ im Bauausschuss zu und regte ein Koordinationsgespräch in der nächsten Bürgermeisterbesprechung an. Für ein „Lotteriespiel“ der besonderen Art votierte der Gemeinderat einstimmig. Guido Hartmann, in der Verbandsgemeinde zuständig für den Ausbau des schnellen Internets, erläuterte die Bedingungen für die Teilnahme an einem „Hotspot“-Förderprogramm der Europäischen Union. Da Fischbach schon registriert sei, könne die Kommune am Wettbewerb um Fördergutscheine im Wert von 15.000 Euro für die Einrichtung öffentlich zugänglicher „Hotspots“ teilnehmen. Bedingung ist allerdings laut Hartmann, dass die Gemeinde dann für drei Jahre für die Betriebskosten aufkommt. Kurioserweise falle die Entscheidung für die Zuteilung durch ein möglichst schnelles Anklicken einer Schaltfläche. Wer am 15. Mai um 13 Uhr den Button drücke, könne einen der ersten 15 Gutscheine gewinnen, erläuterte der Koordinator für den Breitbandausbau. Hartmann fügte an, dass es danach noch weitere derartige Verlosungsrunden gebe. Zur Entwicklung im Neubaugebiet „Frontalerhof“ gab der Ortsbürgermeister bekannt, dass von den 19 gemeindeeigenen Grundstücken bis jetzt sechs Parzellen verkauft seien. Bei vier weiteren gehe es nur noch um den Urkunden-Termin, zwei Interessenten hätten sich Flächen reservieren lassen. Leidner machte darauf aufmerksam, dass sich der Kauf bis zum Abschluss der Erschließungsarbeiten im September besonders lohne, da die Steuern bis dahin lediglich auf den Grund und Boden anfielen, nicht aber zusätzlich auf die Erschließungskosten.

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